Katar

Die von der Kreditkrise gebeutelte Schweizer Großbank UBS will im Nahen Osten verstärkt aktiv werden und hat bereits eine vorläufige Banklizenz für Saudi-Arabien erhalten. In Katar beantragte die Bank die Genehmigung für eine Niederlassung.

Katar verhandelt nach eigenen Angaben mit der Deutschen Börse über eine strategische Partnerschaft. Die Deutsche Börse wollte die Aussage nicht kommentieren. Die Golfstaaten spielen bei der weltweiten Börsenkonsolidierung eine herausragende Rolle. Die Transatlantik-Börse Nyse Euronext hatte erst am Dienstag bekanntgegeben, 25 Prozent der Börse in Doha, Katar, zu kaufen.

Die von der Finanzkrise schwer gebeutelte britische Bank holt sich frisches Kapital von ausländischen Investoren. Über die Ausgabe 1,57 Mio. neuer Stammaktien sollen 5,7 Mrd. Euro eingesammelt werden. An der Kapitalerhöhung beteiligen sich neue Investoren aus dem Emirat Katar und Japan, sowie einige Alt-Aktionäre wie die China Development Bank und Temasek.

Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate wollen einen gemeinsamen staatlichen Investmentfonds auflegen. Ziel seien Zukäufe "überall dort, wo wir Geld machen können", hieß es aus Abu Dhabi.

Das Öl-Emirat Katar hat für geplante Milliardeninvestitionen eher europäische Banken als US-Geldhäuser ins Visier genommen. Katar wolle in den kommenden zwei Jahren zehn bis 15 Milliarden Dollar im Bankensektor anlegen, sagte Ministerpräsident Scheich Hamad bin Dschassim al-Thani.

Die Regierung Katars steigt bei der Royal Bank of Scotland ein. Der Staatsfonds Qatar Investment Authority will die Gunst der Stunden nutzen und sich eine kleinere Beteiligung sichern. Insgesamt will der Fonds 15 Milliarden Dollar in Europa investieren.

Der deutsche Baukonzern hat einem Medienbericht zufolge einen Auftrag in Katars Hauptstadt Doha gewonnen. Danach soll das Unternehmen Geschäfte, Büros und Wohnhäuser entlang einer knapp neun Kilometer langen Allee im neuen Stadtteil Barwa City bauen. Finanzielle Details sind nicht bekannt.

Der Kampf um den nordischen Börsenbetreiber OMX ist noch nicht entschieden. Der Golfstaat Katar will seinen Anteil aufstocken und läutet damit einen Bieterkampf gegen das Tandem aus Nasdaq und Dubai ein. Doch möglicherweise kommt der Angriff zu spät, denn die Partner kontrollieren bereits fast die Hälfte der Anteile. Ihr Gebot hat ein Volumen von knapp fünf Milliarden Euro.

Im Übernahmekampf um den nordischen Marktbetreiber OMX stehen die Kooperationspartner Nasdaq und Börse Dubai kurz vor einem Erfolg. Sie erhöhten ihr Angebot deutlich auf knapp fünf Mrd. Dollar und fuhren damit dem Golfstaat Katar in die Parade. OMX unterhält Handelsplätze in Schweden, Finnland, Island und den baltischen Staaten.

Die katarische Investmentgruppe Delta (Two) arbeitet an einem Übernahmeangebot für die britische Supermarktkette Sainsbury. Mehrere Investmentbanken seien wegen der Finanzierung angegangen worden, berichtet der "Sunday Telegraph". Sainsbury hatte erst im April eine Übernahmeattacke des Finanzinvestors CVC abgewehrt. Der Fonds hatte etwa 15 Milliarden Euro geboten, was der Gründerfamilie nicht genug war.