Levante

Kanzlerin Merkel hat sich in der Debatte über Waffenlieferungen in den Irak bisher zurückgehalten. Jetzt ist sie bereit zu einer Regierungserklärung vor dem Bundestag. In ihrer Partei gibt es bereits die Forderung, noch einen Schritt weiter zu gehen.

Erst jetzt scheint der Westen die Gefahr durch den "Islamischen Staat" im Irak und in Syrien in ihrer Tragweite zu erkennen. Dabei sagten die Dschihadisten schon vor Jahren freimütig, was sie mit dem Nahen Osten vorhaben. Die Bedingungen hätten besser nicht sein können. Von Nora Schareika

• IS ist im Irak nicht zu besiegen Und ewig kämpft der Westen
• IS-Kalifat "extreme Bedrohung" USA erwägen Luftschläge in Syrien

Für den Bürgerkrieg in Syrien zahlen vor allem Zivilisten mit ihrem Leben. Knapp 200.000 Menschen sind den Kämpfen bereits zum Opfer gefallen. Die UN ist extrem besorgt angesichts der Zahlen und fordert zum Handeln auf.

Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" ist aus Sicht der USA schlimmer als Al-Kaida und "jenseits von allem, was wir kennen". Verteidigungsminister Hagel schließt auch Angriffe in Syrien nicht aus. Doch ausführen wollen die USA das alles eigentlich nicht selbst.

• IS ist im Irak nicht zu besiegen Und ewig kämpft der Westen
• Video "Jenseits von allem, was wir kennen"

Luftschläge der US Airforce, panzerbrechende Waffen der Bundeswehr - die Vereinigten Staaten und Europa wollen die Dschihadisten-Gruppe IS aus dem Irak bomben. Doch so kann der Westen nur scheitern. Von Issio Ehrich

• Jagd auf James Foleys Mörder Wer ist der britische Dschihadist?

In der nächsten Woche will die Bundesregierung entscheiden, welche Waffen sie den Kurden im Irak liefert. Wahrscheinlich dabei: das vierzig Jahre alte Panzerabwehrsystem "Milan". Von Hubertus Volmer

• Kurden warten auf "Milan"-Raketen Grüne monieren eiligen Waffen-Beschluss

Im Eiltempo entscheidet die Regierung: Die irakischen Kurden sollen im Kampf gegen IS-Terroristen deutsche Waffen erhalten. Doch im Bundestag fühlt sich mancher übergangen - nicht nur bei der Opposition. Nahost-Experte Lüders zeigt sich besorgt.

• Milane für die Kurden Rakete am Draht

Die Angst vor einem Völkermord und einem Terror-Kalifat im Norden des Iraks ist gewaltig. Die Bundesregierung entscheidet sich deshalb für Waffenlieferungen an die Armee der Kurden. Eine historische Entscheidung mit womöglich fragwürdiger Wirkung. Von Issio Ehrich

• Gabriel und die Rüstungsexporte Das ewige Waffentheater

Bislang waren die Gräueltaten der Islamisten im Irak für viele Bürger der westlichen Welt eine weit entfernte Tragödie. Die erste direkte Botschaft der IS an Präsident Obama wühlt jetzt nicht nur die USA auf. Obama kündigt umgehend weitere Luftschläge im Irak an.

• Video Obama droht Militärmiliz IS
• "Schandtaten von Barbaren" Zentralrat der Muslime verurteilt IS

Deutschland ist grundsätzlich zur Lieferung von Waffen an die Kurden im Nordirak bereit. Das verkünden die Minister Steinmeier und von der Leyen nach interner Diskussion. Bis in einer Woche sollen alle Details geklärt sein.

• Video Deutschland will Waffen an Kurden im Nordirak liefern