Levante

Die Rede von Präsident George W. Bush vor den Vereinten Nationen hat in Deutschland die Sorge gedämpft, die USA könnten einen baldigen militärischen Alleingang gegen Irak unternehmen.

Der Weltsicherheitsrat wird nach den Worten von US-Außenminister Colin Powell bereits in der kommenden Woche mit der Ausarbeitung einer neuen Irak-Resolution beginnen.

Bei der Bundestagsdebatte zum Kanzleretat hat Unions-Kanzlerkandidat Stoiber die Irak- und Wirtschafts-Politik der Regierung kritisiert. Kanzler Schröder bezeichnete dessen Rede als "Mischung aus Hilflosigkeit und Aggressivität".

US-Präsident Bush hat ein Vorgehen gegen Irak als "unvermeidlich" bezeichnet, wenn die Vereinten Nationen ihre Abrüstungsresolutionen nicht durchsetzen. Bush betonte mehrfach, dass sich Bagdad den Forderungen "sofort " beugen müsse. Zuvor hatte UN-Generalsekretär Annan vor Alleingängen gegen Irak gewarnt.

Den deutschen Standardwerten ging am Donnerstag nach der Mini-Rallye vom Vortag bereits wieder die Luft aus. Schwache US-Konjunkturdaten und die Kriegsdrohungen von US-Präsident Bush gegen den Irak haben den Dax am Nachmittag erzittern lassen.

Seit Wochen kritisiert Unions-Kanzlerkandidat Stoiber die Haltung der Bundesregierung zur Irak-Politik der USA. Nun räumte er ein, eine Beteiligung Deutschlands an einer Militäraktion gegen den Irak stehe nicht zur Debatte.

Unmittelbar vor der Sitzung der UN-Vollversammlung hat Generalsekretär Annan Washington indirekt vor einem militärischen Alleingang gegen den Irak gewarnt. US-Präsident Bush will in seiner Rede aller Voraussicht nach für ein internationales Vorgehen gegen Saddam Hussein werben.

Das US-Militär will Teile seines Zentralkommando CENTCOM von Florida nach Katar verlegen. Saddam Hussein erklärte angeblich, sollte von dort aus der Irak angegriffen werden, würde Katar „zerstört werden“.

Verteidigungsminister Struck hat die indirekte Kritik des Vorsitzenden des NATO-Militärausschusses Kujat, an der ablehnenden Haltung Deutschlands zu einem Angriff auf den Irak zurückgewiesen.

Die Vereinten Nationen fordern ein Mitspracherecht in der Irak-Krise. Unterdessen warben die USA und Großbritannien weiter um Unterstützung für ihre Positionen.