Levante

Im Zentrum von Bagdad, in unmittelbarer Nähe des Sheraton-Hotels, ist eine Mörsergranate explodiert. Unterdessen wurden weitere sechs Ausländer verschleppt. Dabei soll es sich um vier Italiener und zwei Amerikaner handeln. Die Besatzungstruppen liefern sich noch immer in mehreren Städten heftige Kämpfe mit Aufständischen. Für das sunnitische Falludscha erklärten die USA eine einseitige Waffenruhe. Dort sollen in dieser Woche mindestens 450 Iraker getötet worden sein. Drei schiitische Städte befinden sich in der Hand "Mahdi-Armee".

US-Außenminister Powell hat so deutlich wie nie zuvor eingeräumt, dass zentrale Angaben seines Berichts zu irakischen Massenvernichtungswaffen falsch waren.

Die US-Regierung hat einem ehemaligen Berater von US-Präsident Bush zufolge bereits unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September 2001 einen Angriff auf den Irak erwogen. "Rumsfeld sagte, wir müssen den Irak bombardieren", sagte Richard Clarke, Ex-Berater für Terrorbekämpfung im Internet. "Wir alle sagten, 'aber nein, nein, die El Kaida ist in Afghanistan'. Und Rumsfeld sagte: 'Es gibt keine guten Ziele in Afghanistan und es gibt viele gute Ziele im Irak.'". Bush erklärt den Streit um den Irak-Krieg unterdessen für beendet. In einer Rede zum Jahrestag des Krieges forderte er die Welt zu mehr Entschlossenheit im Kampf gegen den Terror auf.

Im Schatten der Terroranschläge von Spanien und der andauernden Gewalt im Irak hat sich die seit langem schwelende Balkankrise wieder zu einem bürgerkriegsähnlichen Konflikt entwickelt

Die El Kaida hat sich zu den Anschlägen von Madrid bekannt und droht mit noch weit verheerenderen Attentaten. Das Innenministerium veröffentlichte kurz vor den Parlamentswahlen eine Abschrift eines Videobandes. Darauf bezeichnete die moslemische Extremistengruppe die Tat als Reaktion auf die Kooperation Spaniens mit den USA im Irak und in Afghanistan. Die Regierung in Madrid lässt die Botschaft jetzt auf ihre Echtheit hin prüfen. Zuvor waren drei Marokkaner und zwei Inder im Zusammenhang mit den Anschlägen festgenommen worden. Einige von ihnen sollen Verbindungen zu marokkanischen Extremisten haben.

Im Zusammenhang mit möglicherweise überteuerten Treibstofflieferungen an die US-Truppen im Irak hat das Verteidigungsministerium Ermittlungen gegen eine Tochter des US-Ölkonzerns Halliburton eingeleitet.

Nur wenige Stunden vor dem Besuch von US-Verteidigungsminister Rumsfeld im Irak wurden bei einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeiwache in Kirkuk 13 Menschen getötet und 51 verletzt.

Die Nato ist für einen Einsatz im Irak gerüstet und kann dabei auf deutsche Soldaten verzichten. Das sagte der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Kujat.

Der US-Zivilverwalter Bremer hält Wahlen im Irak in den nächsten zwölf bis 15 Monaten aus technischen Gründen für nicht möglich.

Der US-Geheimdienst hat erneut zugegeben, im Zusammenhang mit den Vorbereitungen auf den Irak-Krieg die Öffentlichkeit getäuscht zu haben. Die CIA hatte den UN-Waffeninspekteuren doch keine Liste von 21 Orten übergeben, die als Lager für Massenvernichtungswaffen gedient haben könnten.