Ministerpräsident

So war das also nicht gemeint. Wirklich nicht? Als Kritik am Wahlkampf des hessischen Ministerpräsidenten sei ihr offener Brief nicht zu verstehen, versichern nun Parteifreunde Kochs. Doch wie soll es anders verstanden werden, fragt Volker Jacobs.

Der Union droht ein Flügelkampf. Nachdem führende Unions-Politiker in einem offenen Brief dafür plädierten, die Integrationspolitik aus Wahlkämpfen herauszuhalten, wurde dies allgemein als Absetzbewegung vom politischen Stil des hessischen Ministerpräsidenten verstanden. Jetzt versuchen die Protagonisten, diesem Eindruck entgegenzuwirken.

CDU-Chefin Merkel hat die hessische SPD-Vorsitzende Ypsilanti scharf dafür kritisiert, sich einer großen Koalition unter Führung von CDU-Ministerpräsident Koch zu verweigern.

60 Prozent der Hessen sind der Ansicht, Ministerpräsident Roland Koch solle sein Amt abgeben. Dies ergibt eine aktuelle forsa-Umfrage für n-tv.

Angesichts der drohenden Hängepartie bei der Koalitionsbildung in Hessen hat SPD-Spitzenkandidatin Ypsilanti ein Gesprächsangebot von CDU-Ministerpräsident Koch angenommen. Ypsilanti ist allerdings nur zu einem "persönlichen Gespräch" bereit.

Nach dem komplizierten Ergebnis der hessischen Landtagswahl gibt es zwischen den Parteien noch keine Bewegung in Richtung einer praktikablen Regierungsbildung. Sowohl Ministerpräsident Koch, als auch SPD-Bewerberin Ypsilanti wollen ausloten, wie Hessen vielleicht doch zu seiner Regierung kommen könnte.

Hessens Ministerpräsident Koch beharrt offenbar nicht unter allen Umständen darauf, sein Regierungsamt fortzuführen. "Es geht hier nicht so sehr um um Personen, sondern um politische Programme", sagte er. Mit dem Programm der SPD sei eine große Koalition "fast nicht vorstellbar". SPD-Spitzenkandidatin Ypsilanti forderte, "dass die CDU anerkennt, dass sie die Wahl verloren hat."

Offen ist, ob Ministerpräsident Wulff sein Kabinett umbildet. Dazu könnte es unter anderem kommen, weil in den Reihen der CDU noch ein neuer Landtagspräsident gefunden werden muss.

Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti ist in nahezu jeder Hinsicht die Gegenfigur zu Ministerpräsident Roland Koch (CDU), dessen Büro in der Wiesbadener Staatskanzlei sie bald übernehmen könnte.

"Ich habe Respekt vor der Aufholjagd der sozialdemokratischen Kollegin", erklärt sich der amtierende Ministerpräsident Hessens, Roland Koch, vorerst geschlagen. Die SPD-Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti wird von ihren Anhängern mit Jubel empfangen.