Myanmar

Der SPD-Außenexperte Weisskirchen hat eine Militärintervention in Birma abgelehnt. Zuvor hatte er diese noch für denkbar gehalten.

Nach dem Verfassungsreferendum hat die Militärjunta in Birma die Einschränkungen für internationale Hilfskräfte gelockert. Erste Hilfslieferungen haben die Bevölkerung erreicht.

Der akute Mangel an Trinkwasser und fehlende Hygiene gefährden das Leben von bis zu 1,5 Millionen Menschen in Birma. Es droht eine Choleraepidemie. Alle Faktoren für eine Folgekatastrophe seien gegeben, sind sich Helfer sicher. Tausende Menschen flüchten aus den zerstörten Regionen. Doch sie erwartet keine Hilfe.

Die Not der Menschen in Birma nimmt stündlich zu. Die regierenden Militärs blockieren weiter die Einreise der internationalen Hilfsorganisationen. Zwei Millionen Menschen sind von Hunger, Durst und Seuchengefahr betroffen. Unterdessen gibt es in der Bundesregierung Forderungen, Hilfe ohne Zustimmung der Militär-Junta zu leisten.

Ausgebildet in einer Armee-Einheit für psychologische Kriegsführung, hat Than Shwe bisher keines der Massaker in Birma verpasst. Wichtige Entscheidungen überlässt er oftmals seinem Astrologen. Das Volk fürchtet seine Folterkammern.

Tatenlos müssen die Helfer zusehen, wie wertvolle Zeit verstreicht, um in Birma Leben zu retten und Menschen zu helfen. Statt die Grenzen zu öffnen, blockiert die Junta Hilfslieferungen. Die Machthaber konzentrieren sich auf Propaganda für das Referendum, das an diesem Samstag abgehalten wird. Der Chef der Junta ist abgetaucht. Derweil drohen neue Unwetter.

Birma gehört zu den ärmsten Ländern Asiens.

Seit 2001 sind die Malteser in Birma. Der Leiter des Asien-Teams der Organisation kritisiert, dass sie noch immer keine Helfer in das am stärksten betroffene Gebiet schicken dürfen.

Trotz des verheerenden Ausmaßes der Wirbelsturmkatastrophe in Birma soll das geplante Verfassungsreferendum am Samstag im Großteil des Landes abgehalten werden.

Kritiker beurteilen die Pläne der Junta mit tiefer Skepsis und als "Schachzug, um den internationalem Druck zu mildern".