Rücktritte

Nach dem Rücktritt Köhlers muss innerhalb von 30 Tagen ein neuer Bundespräsident gewählt werden. Im Folgenden die Schritte, wie es weiter geht.

Der Rücktritt von Bundespräsident Köhler zieht auch die WM-Vorbereitung des DFB-Teams in Mitleidenschaft. Die nächste Hiobsbotschaft lautet: Der Motivationsbesuch der Bundeskanzlerin ist gestrichen, ersatzlos. Bundestrainer Löw hält die Spannung hoch, indem er die Verkündung des endgültigen WM-Kaders für Dienstag ausschließt.

Das politische Berlin reagiert geschockt auf den Rücktritt von Horst Köhler. In nahezu allen Erklärungen wird betont, man habe "Respekt" vor der Entscheidung. Seine Rücktrittserklärung stößt allerdings auf Unverständnis: "Köhler will mit seinem Rücktritt das Amt schützen, aber niemand hat das Amt angegriffen. Die Kritik galt der Person Köhler", sagt der Staatsrechtler Hans-Peter Schneider.

Gut drei Monate nach ihrem Rücktritt als Bischöfin der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hält Margot Käßmann wieder eine Predigt. In der überfüllten Marktkirche wird sie wie ein Popstar empfangen.

Hessens Ministerpräsident Koch legt alle Ämter nieder. Er gehe weder in Unfrieden oder Streit noch spielten gesundheitliche Gründe eine Rolle, so Koch. Bundeskanzlerin Merkel bedauert den Rücktritt. Kochs Nachfolger als CDU-Landeschef soll Innenminister Bouffier werden. Er ist auch als neuer Ministerpräsident im Gespräch.

Auch nach dem Rücktritt des Ausgburger Bischofs Mixa brodelt die Gerüchteküche weiter. Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs sind laut Anwalt Decker jedoch "heiße Luft".

Der Milliardenschwere Euro-Rettungsschirm wird ohne Finanzminister Schäuble beschlossen. Nach Absprache mit Kanzlerin Merkel bleibt der 67-Jährige unter ärztlicher Aufsicht. Arbeitsfähig sei Schäuble aber. "Ein Rücktritt war überhaupt kein Thema", betont die Bundesregierung.

Premierminister Brown tritt ab: Nach der Niederlage bei den Unterhauswahlen kündigt er an, als Chef der Labour-Partei zurückzutreten. Browns Rückzug ist für die Liberalen die Bedingung für eine mögliche Koalition. Doch auch die Konservativen legen mit einem Angebot an die Liberalen nach.

Nach der Parlamentswahl in Großbritannien fordern Labour-Abgeordnete ihren eigenen Parteichef, Premierminister Brown, zum Rücktritt auf. "Was immer auch in den nächsten Tagen passieren wird, Gordon Brown sollte den Hut nehmen", heißt es.

Weltweit demonstrieren Menschen am 1. Mai für mehr Sozialleistungen. In Russland gehen 1,7 Millionen Menschen auf die Straße, viele fordern den Rücktritt von Premier Putin. In Paris protestieren tausende Menschen gegen die Rentenreform von Präsident Sarkozy. Erstmals seit mehr als 30 Jahren wird auch wieder auf dem Istanbuler Taksim-Platz protestiert.