Washington

Seit Monaten versucht Washington, die Finanzmärkte zu reformieren. Doch der Widerstand wächst. Selbst Teilerfolge sind deshalb in Gefahr. Lars Halter, New York

Die Tony Awards gelten als die wichtigsten Theaterpreise in den USA. In diesem Jahr heimsten gleich drei Hollywood-Schauspieler eine der begehrten Trophäen ein: Scarlett Johansson, Denzel Washington und Catherine Zeta-Jones.

Der Unmut über die US-Regierung wächst, nun reagiert Washington. Bei Verstößen gegen die Sicherheitsvorschriften sollen Bohranlagen geschlossen werden, Ölbohrungen vor der Küste werden aber prinzipiell wieder erlaubt.

Mit den offiziellen Pegelständen aus den Rohöllagern der USA sorgt das Energieministerium in Washington für hochgezogene Augenbrauen: Die US-Wirtschaft verbraucht offenbar mehr als erwartet. Der Markt erkennt darin eine nachhaltig steigende Nachfrage.

Mit prominenten Gästen zieht der US-Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der Finanzkrise viel Aufmerksamkeit auf sich: Neben Moody's-Chef McDaniel stellen Politiker in Washington auch Fragen an Investment-Guru Warren Buffett. Der glaubt nach der Krise offenbar nicht mehr an die Aussagekraft irgendwelcher Ratings.

Für die internationalen Ratingagenturen wird es eng: Im Washingtoner Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der Finanzkrise stellen US-Politiker unangenehme Fragen. Um sich zu verteidigen, decken Moody's-Analysten schmutzige Verflechtungen auf.

Einen Monat vor dem G20-Gipfel in Kanada gibt es zwischen Deutschland und den USA Uneinigkeit über das weltweite Krisenmanagement. Ein Knackpunkt ist, wie stark Deutschland und andere Euro-Länder ihre Schulden abbauen sollen. Auch die von Berlin geforderte globale Steuer auf Finanzgeschäfte lehnt Washington bisher ab.

Washington gilt als Aids-Hauptstadt. Rund drei Prozent der Bevölkerung sind mit dem HI-Virus infiziert. Mit 500.000 Kondomen für die Frau will die Stadt diesen traurigen Trend stoppen.

Die chinesische Regierung signalisiert gegenüber den USA ihre Bereitschaft zur Währungsreform. In Washington hofft man nun, dass die Chinesen die Aufwertung des Yuan in Angriff nehmen. US-Finanzminister Geithner spricht sich auf dem Pekinger Strategie- und Wirtschaftsdialog erneut für eine Freigabe des Wechselkurses durch Peking aus.

Während in Europa nun Schwung in die Regulierung der Finanzmärkte kommt, bremsen Republikaner in Washington wichtige Bemühungen für sicherere Leitplanken für die Märkte systematisch aus. Lars Halter, New York