Weltmeisterschaften

Die Fußball-WM ist sicher. Die Polizei hat alles im Griff. Das behaupten Südafrikas Organisatoren. Ein englischer Fan hat mit seinem unerlaubten Besuch in der Umkleidekabine aber Lücken aufgedeckt.

Skandal bei der Equipe Tricolore: In der Halbzeitpause der WM-Vorrunden-Begegnung zwischen Frankreich und Mexiko soll es zu einem wortstarken Disput zwischen Nicolas Anelka und Nationaltrainer Raymond Domenech gekommen sein. Nun darf der französische Angreifer seine Koffer packen.

Die Niederländer gewinnen bei der Weltmeisterschaft in Südafrika gegen Japan und damit auch ihr zweites Gruppenspiel. Schön anzusehen ist das nicht, vom vielzitierten "Voetbal total", den sie sich so gerne auf die orangefarbenen Fahnen schreiben, keine Spur.

Nach Unentschieden in den ersten beiden Gruppenspielen steht das Fußball-Mutterland bei der WM in Südafrika mit dem Rücken zur Wand. Und allmählich verlieren die englischen Fans die Geduld mit ihren Three Lions, denen das erste Vorrunden-Aus seit 1958 droht.

Afrikas Fans haben bei dieser WM schon viele Enttäuschungen erlebt. Mit einem Sieg gegen die Australier wollen die Ghanaer ihren "Kontinent stolz machen" und wie "verwundete Löwen" attackieren. Gut für Ghana: "Socceroos"-Regisseur Cahill fehlt gesperrt.

Die ausgebrannte englische Nationalmannschaft steht bei der WM vor dem Aus. Vor den Augen der völlig gelangweilten Prinzen Harry und William liefern die Three Lions nur biedere Fußballkunst ab. Auch wegen des Totalausfalls von Wayne Rooney kommen sie nicht über ein blamables 0:0 hinaus.

Ein hilfloser "Kartenspieler" und ein frecher Tor-Dieb: Am achten Tag der Fußball-WM geraten die Schiedsrichter mächtig ins Kreuzfeuer der Kritik. "Diese Leistungen sind ein Witz, das macht doch keinen Sinn", schimpft Bastian Schweinsteiger. "Für mich ist das lächerlich. Das zerstört den Fußball."

Mit 2:0 liegt Slowenien zur Pause gegen die USA vorn, doch am Ende braucht das kleinste WM-Land die Mithilfe des Schiedsrichters, um nicht mit leeren Händen dazustehen. Nach einer schönen Aufholjagd des US-Teams verwehrt der Referee dem dritten Tor der Amerikaner die Anerkennung. Warum, bleibt sein Geheimnis.

Enttäuscht und niedergeschlagen, so beschreibt Bundestrainer Joachim Löw den Gemütszustand seiner DFB-Kicker nach dem unnötigen 0:1 gegen Serbien. Angst, dass sein junges Team jetzt das WM-Achtelfinale verpassen könnte, hat er aber nicht. Löw ist überzeugt: "Wir werden die nächste Runde erreichen."

Das Fazit der ersten Halbzeit im zweiten deutschen WM-Gruppenspiel fällt gemischt aus: Das DFB-Team spielt ordentlich, doch Serbien führt - und ist nach Gelb-Rot gegen Miroslav Klose in Überzahl. Aber: Den verdienten Ausgleich für Deutschland verhindert in der Nachspielzeit nur die Latte. Christoph Wolf