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Packen Sie doch mal wieder Ihr Köfferchen.
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Wie wäre es mit einer Zugreise. Wohin? Ziemlich egal - die Strecke ist das Highlight. Und da gibt es mit der Fahrplanumstellung etwas Neues.
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Denn am 13. Dezember 2015 geht ein Teilstück von Deutschlands größtem Infrastrukturprojekt in den Betrieb. Gemeint ist die ICE-Strecke von Berlin nach Erfurt.
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Sie ist Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8 - und vereint Superlative: längste Brücken, längste Tunnel und eine Reisegeschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde.
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Dadurch wird die thüringische Landeshauptstadt Erfurt zum ICE-Drehkreuz in Mitteldeutschland. Verkehrstechnisch übrigens nicht unumstritten. Denn etliche dichter besiedelte Gebiete bleiben außen vor. Doch immerhin verkürzt sich die Reisezeit nach Berlin um fast ein Stunde auf 104 Minuten.
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Mit Inbetriebnahme der kompletten Neubaustrecke bis München verkürzt sich die Reisezeit von Berlin bis in die bayerische Metropole auf gut vier Stunden - von ehedem mehr als sieben.
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Der nun ans Netz angeschlossene Abschnitt von Halle und ...
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... Leipzig nach Erfurt ist 123 Kilometer lang. Mehrfach wurde Europas größer Kopfbahnhof - wie auch die beiden anderen Bahnhöfe - für Tage komplett vom Netz genommen, um Gleise und Technik anzuschließen.
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Zur offiziellen Eröffnung vergangene Woche schaut Bundeskanzlerin Angela Merkel vorbei und wird flankiert von den Regierungschefs der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
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Bei der anschließenden Fahrt steht die Kanzlerin natürlich vorn.
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Doch nun aber einsteigen und los: Und so geht es auch schon bald über die Saale-Elster-Talbrücke. Sie ist mit 8614 Metern die längste Eisenbahnbrücke Deutschlands - inklusive Abzweig samt Weichen- und Kreuzungskonstruktion.
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208 Pfeiler stützen das gigantische Bauwerk.
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Hier trennt sich gen Norden übrigens die Strecke in Richtung Halle oder Leipzig.
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In den vergangenen Wochen und Monaten schulte die Bahn ihre Lokführer auf dem neuen Streckenabschnitt.
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Seien wir ehrlich: Es gibt schlechtere Arbeitsplätze.
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Anschließend geht es dann über die Unstruttalbrücke bei Karsdorf in Sachsen-Anhalt.
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Diese ist 2668 Meter lang...
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...und bis zu 49 Meter hoch.
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Hübsch geworden, oder?
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Auf der Fahrt nach Süden und der Nähe zu Thüringen werden dann die Tunnel häufiger. Bei Kalzendorf etwa taucht die Strecke in den Osterbergtunnel. Die beiden Röhren des etwa zwei Kilometer langen Baus queren die Querfurter Platte bis in das Unstruttal.
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Erst vor wenigen Wochen probten die Einsatzkräfte für einen Unglücksfall. Es galt, Verletzte aus einem im Tunnel stehenden, brennenden ICE zu retten.
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An der Katastrophenschutzübung nahmen gut 500 Rettungskräfte und 100 Statisten teil.
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Keine Sorge. Dem Zug ist nichts passiert. Hier sehen wir eine der ersten Testfahrten.
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Und dann ist Erfurt auch schon fast erreicht. Auf den folgenden Kilometern geht es mit den Superlativen weiter - allerdings wird dieser Abschnitt erst später ans Netz angeschlossen.
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Kurz hinter Erfurt fahren die Züge dann erst über die Scherkondetalbrücke (572 Meter)...
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...und dann über die Gänsebachtalbrücke (1001 Meter). Erstere wurde mit dem Deutscher Brückenbaupreis 2012 ausgezeichnet. Letztere verdiente sich die Ehrung 2014.
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In Thüringen nimmt dann die Tunneldichte naturgemäß zu. Wir sprachen schon drüber. 14 unterirdische Bauwerke errichten die Ingenieure im Freistaat. 2011 beispielsweise feiern Mineure und Gäste den Durchschlag im 688 Meter langen Lohmeberg-Tunnel bei Gehren im Ilm-Kreis.
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Der Silberbergtunnel nahe Ilmenau etwa ist mit 7,4 Kilometern der zweitlängste im gesamten Projekt.
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Knapp 200 Millionen Euro hat allein dieser Abschnitt gekostet. 1,5 Millionen Kubikmeter Gestein wurden hier aus dem Thüringer Schiefergebirge gesprengt.
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Dann aber rauschen die ICE etwa über das Massetal bei Masserberg. Die Brücke ist mit 385 Metern vergleichsweise kurz. Allerdings sind 78 Meter Höhe beeindruckend.
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Insgesamt wurden in der Bauphase 11.500 Tonnen mit einer Geschwindigkeit von sechs Metern pro Stunde bewegt.
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Schon geht es wieder in einen Tunnel. Diesmal ist es der 1051 Meter lange Masserberg-Tunnel. Die Arbeiten haben wie überall klein begonnen.
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Dann erreichen wir die Dunkelthalbrücke bei Goldisthal. Sie ist mit 291 Metern eher ein kurzes Bauwerk.
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Gäbe es hier einen Halt, könnten Sie im Ort das größte Wasserkraftwerk Deutschlands besuchen. Die 1060 Megawatt-Anlage wird von Vattenfall betrieben. Aber das ist eine andere Geschichte.
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Ebenfalls in Thüringen thront die 215 Meter lange Grubentalbrücke. Sie verbindet die Dunkeltalbrücke mit dem Tunnel Goldberg.
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Es folgt der Blessbergtunnel, mit der drittlängste zweigleisige Fernbahn-Tunnelröhre Deutschlands.
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Während der Arbeiten schoben tonnenschwere und selbstfahrende Schalungswagen Wandabdichtung in den Schacht. Das 8314 Meter lange Bauwerk unterquert das Massiv des Thüringer Waldes.
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Im Landkreis Sonneberg erhebt sich später die Grümpentalbrücke in die Landschaft. 2010 wurden die acht Hilfspfeiler nacheinander gesprengt.
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Für die, die dabei waren, sicherlich ein eindrucksvolles Spektakel. Am Ende steht die 1104 Meter lange Brücke sicher.
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Mit einer Stützweite des Bogens von 270 Metern gilt sie zudem als eine der größten Betonbogenbrücken des Landes.
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Eindrucksvoll, oder? Also steigen Sie ein.
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Wie es dann auf bayerischer Seite weitergeht, erzählen wir Ihnen ein anderes Mal.
Kilometerweise Superlative Bahn gibt Teil ihrer neuen Edelstrecke frei
Es ist eines der größten Infrastrukturprojekte Deutschlands. Und eines der teuersten. Ab 2017 soll die Fahrzeit der Bahn zwischen Berlin und München auf vier Stunden zusammenschmelzen. Ein großer Abschnitt der nicht unumstrittenen Strecke wird nun freigegeben.
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