Wirtschaft

Konkurrent sauer über "Spekulation" Bericht: Gabriel erlaubt Kaiser's-Übernahme

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(Foto: picture alliance / dpa)

Das Kartellamt hat Edeka die Übernahme der Kaiser's-Märkte verboten, da es an einigen Orten sonst kaum noch Wettbewerb unter Supermärkten gäbe. Doch es geht um Tausende Arbeitsplätze. Das ist für Minister Gabriel offenbar das stärkere Argument.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel ist laut einem Bericht des "ManagerMagazins" entschlossen, für die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka eine Ministererlaubnis zu erteilen. Gabriel wolle mit der Genehmigung einen großen Teil der Arbeitsplätze bei Tengelmann retten, berichtete das Magazin vorab aus seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf "an dem Verfahren Beteiligte". Das Wirtschaftsministerium in Berlin teilte mit, die Prüfung dauere noch an.

Eine Sprecherin Gabriels erklärte, noch sei keine Entscheidung gefallen. Zum konkreten Entscheidungstermin könne das Ministerium keine Angaben machen, da die zuvor erforderliche mündliche Verhandlung noch nicht terminiert sei. Auch eine Sprecherin von Kaiser's Tengelmann sagte, das Unternehmen habe keine neuen Informationen.

Das "ManagerMagazin" berichtete, Gabriel wolle seine Entscheidung im November verkünden. Allerdings werde die Erlaubnis wohl mit Auflagen verbunden; einen Teil der Läden werde Edeka an Konkurrenten abgeben müssen.

Rewe plädiert für Branchen-Lösung

Edeka und Kaiser's Tengelmann kämpfen seit Monaten um grünes Licht für die Übernahme durch Edeka. Das Bundeskartellamt untersagte die Fusion im April. Die beiden Unternehmen beantragten daraufhin bei Gabriel eine Ministererlaubnis und argumentierten, dass nur die "Gesamtübernahme" durch Edeka einen großen Teil der 16.000 Arbeitsplätze in den 450 Filialen von Kaiser's Tengelmann sichere.

Konkurrent Rewe ist ebenfalls an Kaiser's Tengelmann interessiert. Die neuen "Spekulationen" über eine Genehmigung der Fusion sollten "gezielt Druck auf die Beschäftigten von Kaiser's Tengelmann in der Region Süd" ausüben, kritisierte Rewe-Chef Alain Caparros. Diese Beschäftigten hätten sich vergangene Woche "gegen eine Zerschlagung ihres Unternehmens durch Edeka und den damit verbundenen Arbeitsplatzabbau" ausgesprochen. Nur Rewe sei in der Lage, alle Arbeitsplätze bei Kaiser's Tengelmann zu erhalten, warb Caparros erneut für seine "Lösung". Er forderte Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub erneut zu Gesprächen auf.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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