Wirtschaft

"Dilbar" von Alisher Usmanow Bericht: Oligarchen-Jacht in Hamburg beschlagnahmt

156 Meter lange "Dilbar von Alisher Usmanow soll in Deutschland beschlagnahmt worden sein.

156 Meter lange "Dilbar von Alisher Usmanow soll in Deutschland beschlagnahmt worden sein.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Zuge der Sanktionen gegen russische Oligarchen und Putin-Freunde sollen deutsche Behörden eine Jacht konfisziert haben. Die "Dilbar" von Alisher Usmanow wurde in Bremen gebaut und soll 600 Millionen Dollar gekostet haben.

Auf den russischen Oligarchen und Putin-Vertrauten Alisher Usmanow zielen seit Montag Sanktionen der EU ab. Nur wenige Tage später sollen deutsche Behörden seine Luxusjacht "Dilbar" in Hamburg beschlagnahmt haben. Das berichtet das US-Magazin "Forbes" und bezieht sich dabei auf drei ungenannte Quellen aus der Schiffsbranche. Demzufolge erschienen bereits am Mittwoch Mitarbeiter der Werft Blohm+Voss nicht mehr zur Arbeit. Seit Oktober befand sich die 156 Meter lange "Dilbar" dort für Wartungsarbeiten. Usmanow und Blohm+Voss sollen auf Anfragen bisher nicht reagiert haben.

Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind Vermögenswerte von Oligarchen in der EU in den Fokus gerückt. So arbeitet laut "Financial Times" die britische Regierung daran, den Besitz im Land zu beschlagnahmen. Der russische Oligarch Roman Abramowitsch will seine Londoner Immobilien daher wohl so schnell wie möglich loswerden. Usmanow, einer der ersten Facebook-Investoren, besitzt laut "Forbes" Luxusanwesen im Wert von insgesamt 280 Millionen Dollar in London, Monaco, Schweiz, Sardinien und München. So gehört dem Oligarchen, der erst kürzlich sein Amt als Präsident des Fecht-Weltverbandes FIE bis auf Weiteres niedergelegt hatte, eine Villa am Tegernsee.

Die "Dilbar" hat Usmanow 2016 von der Bremer Lürssen-Werft bauen lassen. Der Kaufpreis soll 600 Millionen Dollar und die Bauzeit mehr als vier Jahre betragen haben. Es handelt sich laut "Forbes" nach Bruttoregistertonnage um die größte Motorjacht der Welt. Sie verfügt demnach über zwölf Suiten, zwei Hubschrauberlandeplätze, den größten Swimmingpool, der je auf einer Jacht verbaut wurde, eine Sauna, ein Fitnessstudio und einen Schönheitssalon. Um das Schiff zu führen, sind laut "Forbes" 96 Crewmitglieder nötig.

Auch Frankreich konfisziert Luxusjacht

Laut der "Hamburger Morgenpost" liegen mehrere Jachten von Oligarchen am Hamburger Hafen. Seit Dienstagmorgen sind alle Warentransporte von der Hansestadt nach Russland nur noch mit Einzelgenehmigungen des Zolls erlaubt. Die "automatische Überlassung von Waren nach Russland" sei gestoppt worden, sagte der Hamburger Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. "Das heißt, es gehen keine Waren mehr ab sofort nach Russland raus."

Auch der französische Zoll hat mittlerweile zugeschlagen. Eine Jacht, die in eine Werft nach La Ciotat in der Nähe von Marseille gebracht worden war, ist heute konfisziert worden. Vor der Kontrolle wollte die Jacht laut französischem Wirtschaftsministerium noch auslaufen, wurde aber durch die Beschlagnahmung gestoppt. Demnach gehört die Jacht einem Unternehmen, deren Hauptaktionär auf der Sanktionsliste der EU gegen russische Oligarchen steht.

Quelle: ntv.de, ysc

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