Wirtschaft

Wie viele Jobs bleiben? Bombardier behält deutsche Standorte

Produktion bei Bombardier im brandenburgischen Hennigsdorf.

Produktion bei Bombardier im brandenburgischen Hennigsdorf.

(Foto: dpa)

Die gute Nachricht: Der Bahntechnik-Konzerns Bombardier zieht sich nicht aus Deutschland zurück. Die weniger gute: Laut Bundeswirtschaftsminister Gabriel muss noch um die Sicherung der Arbeitsplätze gerungen werden.

Bei der Sanierung des kanadischen Bahntechnik-Konzerns Bombardier sollen nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in Deutschland keine Standorte geschlossen werden. Es gehe um die Frage, "wie die Standorte weiter entwickelt werden können", sagte der SPD-Chef nach einem Gespräch mit Vertretern des Unternehmens, den Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke und Stanislaw Tillich, sowie Vertretern der IG Metall. Ziel sei es, dass Industriestandorte in Deutschland und vor allem in Ostdeutschland erhalten blieben, so Gabriel.

Damit kann für die Beschäftigten hinsichtlich der Sicherung ihrer Jobs noch keine Entwarnung gegeben werden. Laut Gabriel wird die Politik alles ihr Mögliche tun, um die Arbeitsplätze zu sichern. "Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg."

Bombardier erklärte, Deutschland werde für das Unternehmen auch in Zukunft nicht nur ein entscheidender Standort für die Entwicklung, sondern auch für die Produktion und Wartung von Bahntechnik bleiben. "Der Standort Deutschland spielt daher eine zentrale Rolle in unserer langfristigen Strategie."

Die IG Metall und der Betriebsrat hätten die wirtschaftliche Situation des Unternehmens und den Druck auf die Wettbewerbsfähigkeit zur Kenntnis genommen, sagte der IG-Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel. "Notwendige Veränderungen sind aber nicht ohne oder gegen, sondern nur mit den Belegschaften zu erreichen. Deshalb fordern wir weiterhin den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen." Die Gewerkschaft werde in den von Bombardier angebotenen konstruktiven Dialog "die von Arbeitnehmerseite erarbeiteten Positionen zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit offensiv einbringen".

Bereits Hunderte Arbeitsplätze abgebaut

Das "Handelsblatt" hatte berichtet, im Zusammenhang mit dem Sanierungsplan Bombardiers werde die Schließung ganzer Standorte geprüft. In den nächsten Wochen und Monaten würden die "Kompetenzen der Standorte in Deutschland überprüft, neu definiert und die Stärken gebündelt", zitierte die Zeitung aus internen Papieren des Unternehmens. "Dazu gehört auch die Prüfungen von Schließungen von Standorten, insbesondere Görlitz und Bautzen."

Bereits im vorigen Frühjahr hatte Bombardier 1400 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut. Ende Oktober erklärte der Konzern, man werde im Zuge des Sparkurses weltweit weitere 7500 Stellen streichen. Davon würden 5000 in der Bahntechnik-Sparte wegfallen, die ihren weltweiten Hauptsitz in Berlin hat.

Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa

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