"Bestände dramatisch geschrumpft" Netze und Leinen töten Zahnwale
09.01.2012, 15:20 Uhr
Der Bestand der Zahnwalarten, zu denen auch Delfine gehören, ist stark gefährdet.
(Foto: picture alliance / dpa)
Weltweit sind die Populationen von Schweinswalen, Delfinen und Co. stark gefährdet. Immer mehr Tiere verheddern sich in den Leinen und Netzen der Fischer und sterben qualvoll als ungewollter Beifang. Der WWF fordert daher dringend eine Verbesserung der Fischereimethoden.
Fischernetze und Fangleinen gefährden den Bestand vieler Zahnwalarten - dazu zählen zum Beispiel Tümmler oder Schweinswale. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Vereinten Nationen, der von der Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund For Nature) mitfinanziert und erstellt wurde. "Die weltweiten Bestände von Zahnwalen sind in den vergangenen zehn Jahren dramatisch geschrumpft", berichtete der WWF in Berlin.
"Die Haupttodesursache bei Zahnwalen, vor allem für kleinere Arten wie Delfine, ist der Beifang", sagte Roland Gramling. Dem Report zufolge sind 86 Prozent der heute noch 72 Zahnwalarten bedroht. Die kleineren Zahnwale - zu denen neben den Delfinen unter anderem Schnabelwale zählen - sind nach Angaben der Organisation vom Beifang stärker betroffen als die großen Bartenwale.
"Obwohl Wale weitgehend nicht mehr kommerziell gejagt werden, sind ihre Bestände zunehmend stärker bedroht", so WWF-Artenschutzexperte Volker Homes. Er fordert: "Um das Aussterben von Walarten zu verhindern, müssen kommerzielle Fischereimethoden verbessert werden."
Tod durch Jagd und Kollision mit Schiffen
Zahnwale können laut WWF die sogenannten Langleinen sowie Stell- und Schleppnetze häufig nicht orten. Sie verfangen sich darin, ertrinken und werden als ungewollter Beifang wieder ins Meer geworfen. Weitere Todesursachen sind dem UN-Bericht zufolge die in manchen Regionen immer noch praktizierte Jagd, Zusammenstöße mit Schiffen und die Zerstörung der Lebensräume.
Quelle: ntv.de, dpa