Fundsache, Nr. 1214 Antikes Kettenhemd ausgegraben
16.08.2013, 09:00 Uhr
Meist findet man nur einzelne Ringe. Zusammenhängende Rüstungsteile wie dieses sind sehr selten.
(Foto: dpa)
In Südniedersachsen sind Archäologen auf einen äußerst seltenen Fund gestoßen: auf einem Schlachtfeld haben sie das Kettenhemd eines römischen Soldaten aus dem Jahr 235 ausgegraben. Ab September ist es in Braunschweig zu bestaunen.
Auf dem römisch-germanischen Schlachtfeld am Harzhorn haben Archäologen ein römisches Kettenhemd freigelegt. Der aus Tausenden von Kettengliedern zusammengesetzte eiserne Körperpanzer wurde wohl zum Schutz vor Schwerthieben getragen. Denkbar sei, dass römische Soldaten das Kettenhemd einem in der Schlacht verwundeten Kameraden ausgezogen und dann zurückgelassen hätten, sagte Northeims Kreisarchäologin Petra Lönne.
Am Harzhorn bei Oldenrode hatten sich Römer und Germanen im Jahr 235 ein großes Gefecht geliefert. Vermutlich hatten Germanen den Tross einer römischen Armee angegriffen, die auf dem Rückweg von einem Feldzug war.
Das Schlachtfeld war im Jahr 2008 entdeckt worden. Der Ort gilt als einer der größten ungestörten Kampfstätten der Antike und ist daher für Archäologen von besonderem Wert. Bei den bisherigen Ausgrabungen wurden schon weit mehr als 2000 Funde entdeckt, darunter Waffen und Waffenteile, Pferdegeschirr, Werkzeuge, Wagenteile und römische Münzen. Die Stücke werden vom 1. September an im Braunschweigischen Landesmuseum präsentiert.
Quelle: ntv.de, dpa