
Sarah weint dicke Tränen.
Nervenzusammenbruch, Suizidgedanken, pure Verzweiflung - alle gegen Sarah. Tag 5 ist Mobbingtag. Die Knappik scheint vollkommen am Ende und gibt vor, nur noch eines zu wollen: das Trashformat sofort zu verlassen.
"Du bist dreißig Jahre alt und versuchst uns hier alle zu verarschen!", mahnt Eloy die Buddhismus-Söldnerin Knappik ab, die zwar immer noch "real", aber schluchzend vor ihm steht und so tut, als falle sie ob der wirren Anschuldigungen vom Glauben ab. Doch Eloy, unbeeindruckt vom knappschen Schauspieltalent, hat längst im Ozean der Weisheit getaucht: "Du brauchst Hilfe, du machst uns alle verrückt, du willst immer im Mittelpunkt stehen, du bist unglaublich manipulativ."
Tag 5 im Irrenhaus ist Mobbingtag. Das (M)opfer: Sarah Knappik. Die Gruppe hat von der Frau, die ständig die Aufmerksamkeit an sich reißt und sogar versuchen soll, das arme, in sie verknallte Männermodel Dominik für ihre Zwecke zu benutzen, die Faxen dicke. Ja, okay, Sarah nervt, schaut, wenn sie etwas nicht versteht wie ein Gesichtsmoped, aber hey, sie ist doch "real und ein Mensch, der denkt - ein Denker"!
Warum die TV-WG so vereint gegen das wirre Glühwürmchen die Decke hochgeht, erschließt sich dem Zuschauer nicht. Den Grund muss Sat1 in all der Panik über die miese Quote irgendwie versemmelt haben zu senden.
"Du weinst auf Knopfdruck"
Jedenfalls, weiß der Geier warum, ist es jetzt so, dass der sterbende Schwan im Zuschauertelefon "einen so schlimmen Nervenzusammenbruch wie noch nie im Leben zuvor" erleidet. (ausgenommen natürlich Dschungelcamp, GNTM und die ganzen anderen Formate, in denen Sarahs "Air" schon "away" war) "Meine Existenz! Ich verstehe nicht, ich verstehe nicht, ich möchte aussteigen! Wenn ich hier rauskomme, springe ich von 'ner Brücke ehrlich!"
"Du hast'n leichten Drang, dich immer in' Mittelpunkt zu stellen", versucht Ballermann Willi Sarah irgendwie beizustehen. "Deine Art ist so komisch, du spielst die Sachen, du weinst auf Knopfdruck. Öffne dich doch vor den anderen!" Sarah schluchzt wie für die Goldene Himbeere: "Ich hab Angst, mich zu öffnen." Darauf Willi: "Ja, dann öffne dich doch!"
Auch bei Zachi öffnet sich was: und zwar die Hose. Entweder hat sich das 64 Jahre alte Rumpelstilzchen die Nudel im Pool verkühlt oder ist inkontinent. Der Bananenhalter muss dringend pullern, weil das Klo aber besetzt ist, schniepelt er kurzerhand in die Dusche. Er lacht, er hat Blasenschwäche und - wischt den daneben gegangenen Urin mit einem Handtuch weg. Problem: Das ist Sarah Knappiks liebstes blaues Schlumpfhandtuch.
Alte Männer beim Urinieren zu zeigen, mit direktem Blick der Kamera auf das kleine Zachi-Trompetchen - Sat1 muss sehr sehr verzweifelt sein, die armselige zach'sche Pieselparade als "Gate" künstlich hochzupushen. Ja, der süße Pummel hat in die Dusche gepullert - na und? Laut einer Studie strullt jeder zweite Deutsche in Badeseen, Schwimmbecken und im Vollsuff in Oma Ernas sauteure majestätische Königsgranadilla.
"Untenrum wie ein Kind"
Auch was Frisuren im Intimbereich betrifft, ist Opa Zachi ein Kind der alten Zeit. Er kann einfach nicht glauben, dass seine Mitbewohner "untenrum alle glattrasiert sind." "Aber du bist ein Mann", sagt er geschockt zu Schönchen Dominik, der vor ihm am Pool lümmelt. "Da sieht man doch aus wie ein Kind! Bei einer Frau, ich verstehe das, aber bei einem Mann?" "Wächst das da unten bei dir seit 63 Jahren?", will der frisurtechnisch definitiv abgedatete Eloy wissen. Zu viel für Zachi: "Na hör mal, ich hab da keinen Bart oder so etwas! Ihr seid Idioten!" Wenn eine Frau "untenrum wie ein Kind" aussieht, geht das natürlich d'accord, gell Zachi?
Für ein bisschen mehr Quote bläst man inzwischen jede noch so kleine Nacktheit übertrieben auf: Sarah Kern präsentiert ihren Lästerschwestern (kurz) ihre "tropfenförmigen" Möpse. Die staunen wie verrückt ob der schönen Größe. Was der Obert beim gegenseitigen Busentätscheln aber nicht ganz mundet, ist die Optik der "Schweizer Aktkünstlerin": "Die ist nicht mein Fall, die ist mir zu dürr!"
Plötzlich nicht mehr "movable"
Dann doch lieber Evy, die schnuffige Dumpfbacke. Ist doch wirklich niedlich, wie "Viktoria Secret-Jesus-Engel"-mäßig das Blondchen bei einer der zahlreichen, bestussten "Tschällensches" an die Wand getapt wird und stundenlang für die Gruppe und ein paar "Coins" an selbiger verharrt, obwohl ihr Arm bald schon nicht mehr "movable" ist. Voll krass, und wer hat wieder Schuld? Die Knappik, die hektisch das Tape von allen Seiten anklebt und den Rest der Gruppe mit ihrer forschen, unkoordinierten Art zur Weißglut bringt. "Es ist energetisch etwas mit ihr anstrengend", sagt ihre Namensvetterin, der sie natürlich auch "irre auf den Sack" geht.
Irgendwann an diesem Nichts-Tag werden die beiden Sarahs und Evy mit Handschellen aneinander gekettet, um Kippen für die Gruppe zu erspielen. Es ist alles sehr würdevoll, auch der Versuch, Eloy einen Wangenspreizer unterzujubeln - jaaahaa, - wir erinnern uns, die blödbratzigen "Tschellensches" sind doch für die Unterhaltung da.
Dann lieber ein Strategiespiel mit Willi und Clooodia Obert, was sich, Sie ahnen es, ewig über die Sendezeit hinauszieht, weil bei den beiden Flachpfeifen nur die Notstrombeleuchtung glimmt. Hä, Spielregel? Wie? Was? Was is' los?
In diesem Sinne: Immer schön "den Selbstrespekt behalten".
Quelle: ntv.de