85 Prozent in 17 Jahren Schelfeis schrumpft dramatisch
05.04.2012, 17:05 UhrDie Europäische Raumfahrtagentur ESA hat Satellitenbilder ausgewertet und ein dramatisches Schrumpfen des Schelfeisgebietes Larsen B ausgemacht. Nur noch 15 Prozent des Eisbestandes von 1995 sind vorhanden.

Vor allem durch das Abbrechen von Eisblöcken verliert Larsen B an Masse.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Das Schelfeisgebiet Larsen B an der Antarktischen Halbinsel ist seit 1995 um 85 Prozent geschrumpft. Larsen B hatte 1995 noch eine Oberfläche von 11.512 Quadratkilometern, inzwischen schrumpfte diese auf 1670 Quadratkilometer. Die ESA kann die Entwicklungen in der südlichen Hemisphäre nach eigenen Angaben mit ihrem Satelliten Envisat genauestens beobachten.
Die Vorgänge in der Antarktis sind zum großen Teil durch die Erderwärmung bedingt. Allerdings ist das Schrumpfen von Larsen B nicht so sehr auf eine Eisschmelze zurückzuführen, sondern auf das Abbrechen großer Eisblöcke, das auch als Kalben bezeichnet wird. Insbesondere im Jahr 2002 wurde die Oberfläche von Larsen B durch ein solches Wegbrechen stark verkleinert.
Im Norden der Antarktischen Halbinsel, die von der Antarktis Richtung Südamerika ins Meer hinausgreift, wurde in den letzten 50 Jahren ein Anstieg der Temperaturen um rund 2,5 Grad Celsius beobachtet. Das Schelfeis, das durch eine Art Gletscherbildung entsteht, reagiert besonders stark auf Temperaturschwankungen in der Atmosphäre.
Quelle: ntv.de, AFP