Stella Lux - Vom Licht getrieben 1000 Kilometer im Sonnen-Würfel
24.07.2015, 13:40 Uhr
Stelle Lux sieht noch sehr futuristisch aus, soll aber bis zu 1000 Kilometer nur mit Sonnenenergie zurücklegen.
(Foto: foto: TU/e / Bart van Overbeeke)
Bei einer rein elektrischen Reichweite von 1000 Kilometern muss sich selbst ein Tesla geschlagen geben. Mit Stella Lux haben Studenten ein Solarmobil auf die Räder gestellt, das mehr Energie erzeugen als verbrauchen soll.
Niederländische Studenten haben ein Solar-Auto entwickelt, das mehr Strom produziert als es verbraucht. Das Fahrzeug mit Namen Stella Lux hat Solarpanels auf dem Dach und soll vollgeladen ausreichend Energie für bis zu 1000 Kilometer Reichweite haben und eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h erreichen.
Die Sonnenpanels sorgen beim Stella Lux aber nicht nur für Bewegung, sondern laden zusätzlich die integrierten Batterien auf. Dort wird auch die überschüssige Energie gespeichert. Stella Lux ist ein sogenanntes "Positiv-Energiefahrzeug". Das heißt, dass es auch in den Standzeiten Energie produziert und sich selbständig auflädt. So kann Stella Lux selbst bei schlechtem Wetter oder bei Nacht noch etwa 650 Kilometer zurücklegen, versichern die Studenten.
Weniger Akku, mehr Reichweite
Die Akkus des Solar-Viersitzers sind im Übrigen kleiner als die eines Elektro-Smart. Trotzdem kann Stella Lux mit geringerer Akkuleistung und vier Personen an Bord die vierfache Strecke zurücklegen. Das gelingt den Nachwuchsingenieuren durch ein Zusammenspiel aus aerodynamischem Design und Leichtbau. Beides prägt das Aussehen des Wagens: Stella Lux ist 4,52 Meter lang, 1,75 Meter breit - aber nur 1,12 Meter hoch.
Allerding ist die Optik des Stella Lux gewöhnungsbedürftig. Fast wie ein rollendes Rechteck wirkt das Solarmobil. An der Unterseite des Fahrzeugs sorgt ein spezieller Lufttunnel dafür, dass der Fahrtwind wenig Angriffsfläche hat. Ebenfalls wichtig für die maximale Energieausnutzung ist der Umstand, dass Stella Lux mitdenkt. So sammelt ein spezielles Energiemanagementsystem aktuelle Wetterdaten und gibt Anregungen für eine optimale Route. Außerdem weiß das Fahrzeug, wie viel Energie es benötigt, um an den Zielort zu gelangen.
Etwas Luxus muss sein
Die Studenten haben außerdem versucht, Stella Lux einen Hauch von Luxus mit auf den Weg zu geben. So gibt es einen Touchscreen in der Mittelkonsole, Getränkehalter, Luftauslässe zur Klimatisierung, Ambientebeleuchtung und hellen Farben für die schmalen, aber sehr bequemen Schalensitze. Bestiegen wird der Stella Lux über vier Türen, die sich automatisch öffnen, sobald sich der Besitzer mit seinem Handy nähert. Dort ist nämlich eine spezielle App installiert, die mit dem Fahrzeug kommuniziert.
Unterdessen konzentriert sich das Team auf die Präsentation des Wagens bei der World Solar Challenge im Oktober in Australien. Alle zwei Jahre treten dort Solarmobile gegeneinander an und fahren ein Rennen über 3000 Kilometer durch das australische Outback. Bereits 2013 hatte das Studenten-Team das Solarauto-Rennen in der Kategorie "Reisefahrzeug" gewonnen. Sollte den Studenten auch diesmal der Sieg glücken, könnte das auch das Interesse der Industrie an Stella Lux wecken. Es wird gemunkelt, dass Hersteller sogar an eine Serienproduktion denken.
Quelle: ntv.de, hpr