Gegen Audi Q5 und Co. Cadillac zeigt XT5 in Los Angeles
19.11.2015, 08:48 Uhr
Die Optik des XT5 lehnt sich stark an den Escalate an und der hat in Europa bereits seine Fans gefunden.
(Foto: Holger Preiss)
Cadillac hat ernste Ambitionen, wieder im Oberhaus mitzuspielen. Bereits mit dem ATS und dem CTS haben die US-Amerikaner vorgelegt. Ab Mitte 2016 soll mit dem XT5 ein SUV nachgelegt werden, das auch gegen den Audi Q5 anfährt.
Mit dem Escalade hat Cadillac die größte Wuchtbrumme auf dem europäischen Markt. Ein SUV der Superlative, dessen Erscheinungsbild sich bei einer Maximal-Größe von 5,14 Metern auch für die Zukunft eher in Grenzen halten dürfte. Nicht minder SUV, aber eine Nummer kleiner präsentieren die US-Amerikaner jetzt auf der Los Angeles Auto Show den neuen XT5. Der ist mit 4,81 Metern nicht nur in etwa so groß wie eine Audi Q5, ein Mercedes GLE oder ein BMW X5, er passt sich auch mit Blick auf die Nomenklatur der deutschen Premiumkonkurrenz an. Dabei ist der XT5 nur der Auftakt. In Los Angeles kündigt Cadillac-Chef Johan de Nysschen an, dass weiter drei SUV folgen werden.
In Deutschland löst der XT5 den seit 2009 angebotenen, aber wenig erfolgreichen SRX ab. Doch wichtiger als das Kürzel ist beim XT5, dass er sich wie die deutschen Mitbewerber gerne im Oberhaus einsortieren möchte. "Mit dem XT5 bieten wir den Kunden in diesem Segment mehr Platz, mehr Technologie, mehr Luxus und mehr Sparsamkeit", so Nysschen. Dafür haben die Amerikaner hier konsequent auf Leichtbau gesetzt und den XT5 von 126 überflüssigen Kilogramm befreit. Richtig sparen konnte man beim Chassis und der gesamten Fahrzeugstruktur.
Muskulöser Auftritt
Mit der Diät geht aber auch eine optische Aufwertung einher. So rückten die Designer die Außenhaut des XT5 konsequent in die sportliche Ecke von ATS und CTS. Während die Front durch den wuchtigen Grill dominiert wird, den die scharf gezeichneten und sehr schmalen Scheinwerfer flankieren, zieht sich das LED-Tagfahrlicht senkrecht in den wuchtigen Stoßfänger mit angedeutetem Unterfahrschutz. In der Seitenansicht streckt die fallende Dachlinie das SUV zum Heck, wobei die über den Heckleuchten startende Tornadolinie sich wie ein Pfeil spitz in die Vordertür gräbt. Auch das Heck zitiert ATS und CTS. Durch die senkrecht stehenden Heckleuchten wirkt das Hinterteil des XT5 breiter. Scharfe Kanten verhindern aber eine angenommene Fettleibigkeit, geben dem Gesäß eher etwas Muskulöses. Untermauert wird die sportliche Attitüde durch zwei trapezförmige Endrohrverblendungen und einen angedeuteten Unterfahrschutz. In den Radhäusern stehen 18-Zöller, optional gibt es aber auch 20-Zoll-Felgen.
Was kommt unters Blech?

Auf den ersten Blick scheint der Platz in der zweiten Reihe ausreichend zu sein.
(Foto: Holger Preiss)
Mehr noch als durch die pure Optik unterstreicht der XT5 mit seiner Motorisierung, welch Geistes Kind er ist: Zum Marktstart pumpt unter der Haube der 3,6-Liter-V6, der seine Arbeit mit 318 PS bereits im ATS und CTS verrichtet. Bei wenig Last wechselt das Aggregat in einen spritsparenden Vierzylinder-Modus. Die Kraft von 366 Newtonmetern wird von einer neuen 8-Gang-Automatik bei Bedarf an alle vier Räder verteilt. Im Normalbetrieb wird das SUV über die Vorderachse angetrieben. Ob der V6 auch in Europa das erste Triebwerk sein wird, darf bezweifelt werden. Wahrscheinlicher ist, dass der 2.0-Liter-Vierzylinder zum Einsatz kommt. Der leistet im Moment 276 PS und drückt 400 Newtonmeter auf die Achse.
Keine Mutmaßungen gibt es hingegen bei den Komfort- und Sicherheitssystemen. Zum Standard gehören adaptive Dämpfer, Totwinkelwarner, Spurhalteassistent und ein automatischer Parkassitent ebenso wie die Konnektivität mit Apple Carplay oder Google Auto und ein automatischer Notbremsassistent. Sein Debüt feiert im XT5 ein Kamera-System, das die Ansicht nach hinten filmt. Das Bild bekommt der Fahrer in den Rückspiegel projiziert, was einen besseren Blick nach hinten ermöglicht, als der konventionelle Innenraumspiegel. Ein Head-up-Display kann optional erworben werden.
Quelle: ntv.de