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Mitgliedsgelder für die Gattin? Erneuter Untreueverdacht beim ADAC

Und wieder scheint der ADAC auf dem Rücken zu liegen. Erneut wird dem Club die Veruntreuung von Mitgliedsbeiträgen vorgeworfen.

Und wieder scheint der ADAC auf dem Rücken zu liegen. Erneut wird dem Club die Veruntreuung von Mitgliedsbeiträgen vorgeworfen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zum wiederholten Mal stehen hohe Funktionäre des ADAC im Verdacht, Gelder der Mitglieder veruntreut zu haben. Im Regionalclub Nordbayern sollen Beiträge für Geburtstagspartys und Reisen der Ehefrau verjubelt worden sein. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Wieder gerät der ADAC in die Schlagzeilen. Diesmal wirft die Staatsanwaltschaft in Nürnberg dem Regionalclub Nordbayern vor, Mitgliedsbeiträge veruntreut zu haben. Nach einschlägigen Hinweisen ermitteln die Behörden gegen zwei Verantwortliche wegen des Verdachts der Untreue, wie eine Sprecherin mitteilte. Der ADAC kündigte an, die Ermittlungen "vollumfänglich zu unterstützen". Allerdings hat die Zentrale in München keinen direkten Einfluss auf die rechtlich selbstständigen Regionalclubs, hieß es weiter.

Der ADAC Nordbayern ist in den vergangenen Jahren immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert worden, auch Ermittlungen gab es bereits. Die Staatsanwaltschaft prüft nun Vorwürfe, ob aus Mitgliedsbeiträgen des Autoclubs unrechtmäßig etwa Weihnachts- oder Geburtstagsfeiern für Vorstände des Regionalclubs finanziert worden sind. Auch ob Geschäftsreisen mit Programmen für die Ehefrauen finanziert wurden, werde untersucht. Anfang April sei auch die Geschäftsstelle in Nürnberg durchsucht worden, sagte die Sprecherin. Ob die Vorwürfe zutreffen und wie hoch der mögliche finanzielle Schaden ist, könne aber noch nicht gesagt werden, betont die Staatsanwaltschaft.

Nach etlichen den Skandalen hatte sich der ADAC etliche Reformen verordnet. Dazu gehören auch Richtlinien für das Verhalten von Mitarbeitern und deren Umgang mit Vereinsgeldern, sogenannte Compliance-Regeln. Erst vor einigen Wochen hatte der ADAC, wegen Verdachts auf Untreue und Betrug, einen ehemaligen Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft und eine Mitarbeiterin angezeigt. Die "Süddeutschen Zeitung" berichtete, dass der Mitarbeiter im Verdacht stehe, jahrelang in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben.

Auch zu diesem Fall nannte der ADAC bis heute keine Details und sprach von "persönlichem Fehlverhalten" der beiden Beschäftigten, gegen die nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet wurde. Die Mitarbeiter seien in der vergangenen Woche freigestellt worden. Die internen Untersuchungen liefen noch. Der ADAC war vor einem Jahr nach Bekanntwerden von Fälschungen beim Autopreis "Gelbe Engel" in eine Krise gerutscht Nach dem bekanntwerden und weiteren Vorwürfe wurden Teile der Führungsspitze ihrer Posten enthoben.

Quelle: ntv.de, hpr/dpa

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