Ultimative Fahrleistungen Ferrari F12tdf - Testosteron für die Piste
14.10.2015, 13:10 Uhr
Der Ferrari F12tdf basiert auf dem 250 GT Berlinetta, ist aber in allen Details deutlich schärfer.
Der Ferrari 12tdf ist eine Homage an die Tour de France. Nicht die der Pedalritter. Denn dort würde der testosterongeschwängerte Bolide mit seinem 6,3-Liter-Zwölfzylinder und 780 PS alles in Grund und Boden fahren.
Er ist eine Hommage an die Tour de France. Gemeint ist aber nicht das seit 1903 ausgetragene Radrennen. Nein, es geht um das legendäre Langstreckenrennen, dass von 1899 bis 1986 veranstaltet wurde. In den 50er- und 60er-Jahren war dort nämlich der Ferrari 250 GT Berlinetta der Star. Viermal in Folge gewann der Italiener die rasante Reise durch Frankreich.
Der auf 799 Exemplare limitierte F12tdf will die Idee von damals aufgreifen und "ultimative Fahrleistungen auf dem Rundkurs und auf der Straße kombinieren", so Ferrari. Unter der Haube arbeitet der bekannte 6,3-Liter-Zwölfzylinder, dessen Leistung im Vergleich mit dem Serienfahrzeug um 40 PS auf 780 PS gestiegen ist. Gleichzeitig sank - durch Veränderungen an Karosserie, Innenraum, Motor, Getriebe und Fahrgestell sowie dem Einsatz etlicher Karbonteile - das Fahrzeuggewicht um 110 Kilogramm.
In allen Bereichen schneller
Für den Sprint auf Tempo 100 km/h braucht es laut Datenblatt nur 2,9 Sekunden. Nach 7,9 Sekunden jagt die Tachonadel an der 200 vorbei und die Höchstgeschwindigkeit gibt die Scuderia mit 340 km/h für das Serienmodell an. Damit der F12tdf nicht abhebt, setzt man auf aerodynamische Effizienz. Bei 200 km/h beträgt der Abtrieb 230 Kilogramm. Behilflich sind dabei auch drei aus dem Rennsport stammende Strakes am Unterboden. Sie sorgen immerhin für 30 Prozent des Abtriebs. Auch der Heckdiffusor ist neu gestaltet und verfügt jetzt über ein System mit drei aktiven Flaps. Auch an den Heckspoiler hat Ferrari Hand angelegt. Der ist im Gegensatz zur Serien-Berlinetta 60 Millimeter länger und 30 Millimeter höher, während sich das Heckfenster etwas vertikaler neigt. Damit verlängert sich die Oberfläche, über die der Heckspoiler Abtrieb generieren kann.
Der Heckdiffusor des F12tdf ist neu gestaltet und verfügt jetzt über ein System mit drei aktiven Flaps.
Für die schnelle Runde hat Ferrari auch das F1 DCT-Automatikgetriebe überarbeitet. Die Gangspreizung wurde um 6 Prozent verringert, was zu 30 Prozent schnelleren Schaltvorgängen beim Hoch- und zu einer 40-prozentigen Beschleunigung beim Herunterschalten führt. Das kann sich sehen lassen. So wie der Verbrauch, der liegt nämlich bei satten 15,4 Litern - und wir reden hier von dem Mittel auf dem Rollenprüfstand.
Mitlenkende Hinterachse
Premiere feiert in der Sonderedition eine mitlenkende Hinterachse, die vor allem in rasant gefahrenen Kurven die Tendenz zum Übersteuern verhindern soll. Da sie an die Fahrdynamiksysteme gekoppelt ist, verspricht Ferrari Reaktionszeiten und ein Einlenkverhalten wie bei einem Rennwagen. Ein von Ferrari eigens entwickeltes System kann die Räder an der Hinterachse flexibel justieren. Dazu nutzt es die Parameter aus Lenkradwinkel und Fahrzeuggeschwindigkeit, um den optimalen Radwinkel für die Kurvenfahrt zu berechnen.
Dazu kommt eine vom Top-Modell LaFerrari inspirierte Bremsanlage, die mit einteiliger Bremszange den F12tdf nach 30,5 Metern bei 100 km/h zum Stillstand zwingt. Ist man mit der doppelten Pace unterwegs, sind es 121 Meter bis der Bolide in seinem Lauf innehält. Wie teuer das Sondermodell wird, ist noch nicht bekannt. Der Serien-F12 kostet bereits knapp 270.000 Euro.
Quelle: ntv.de, hpr