Autonom und abgasfrei GM zeigt Stadtauto-Studien
25.03.2010, 11:43 Uhr
Auto oder Roboter? Die "Electric Networked Vehicles" von GM sehen aus wie aus einem Science-Fiction-Film.
General Motors zeigt in Shanghai, wie die urbane Mobilität der Zukunft aussehen könnte. Wie aus einem Science-Fiction-Film entflohen, fahren die Gefährte auf der Automesse in Fernost umher. Sind es noch Autos oder schon Roboter?
General Motors hat einen Zweisitzer entwickelt, der selbstständig und abgasfrei fahren kann. Er soll dazu beitragen, den Verkehrsinfarkt in den Großstädten der Zukunft zu verhindern.
Das jedenfalls ist die Vision, die hinter den drei Studien Jiao (Stolz), Miao (Magie) und Xiao (Lachen) steht. Die fahrbereiten Designentwürfe, die GM als Electric Networked Vehicles (EN-V) bezeichnet, wurden jetzt in Shanghai vorgestellt. Sie sollen dort während des Sommers im Rahmen der Weltausstellung von General Motors und dem chinesischen Kooperationspartner SAIC zu Demonstrationsfahrten starten.
Alle drei Fahrzeuge sind technisch weitgehend identisch und nutzen den Antrieb der Studie PUMA, die General Motors im Frühjahr 2009 auf der Motorshow in New York präsentiert hat. Mit einer nahezu quadratischen Grundfläche von etwa 1,5 x 1,5 Metern stehen sie nur auf einer Achse und werden wie die Stehroller von Segway mit Gyro-Sensoren automatisch in der Balance gehalten. Sie fahren mit zwei, zusammen 9 kW/12 PS starken, Elektromotoren, die in die Räder integriert sind. Diese übernehmen nicht nur den Antrieb, sondern funktionieren auch als Bremse und können die 400 Kilogramm schweren Studien durch unterschiedliche Radgeschwindigkeiten lenken.
Wendemanöver auf dem Punkt
Ähnlich wie Kettenfahrzeuge können die EN-Vs deshalb auf dem Punkt drehen. Die Höchstgeschwindigkeit der E-Mobile gibt General Motors mit 40 km/h an. Die Reichweite der Lithium-Ionen-Akkus unter dem Sitz liegt bei etwa 40 Kilometern. Zum Fahren von Jiao, Miao und Xiao sind Lenkrad und Pedale verzichtbar. Stattdessen nutzt der Fahrer wie bei einem Telespiel eine Konsole, um Tempo und Richtung vorzugeben. Und selbst das ist eigentlich überflüssig, sagen die Entwickler. Denn wie heute nur Forschungsfahrzeuge auf abgesperrtem Gelände sollen die EN-Vs künftig auch autonom fahren können. So kann man morgens auf dem Weg ins Büro die Zeitung lesen und sitzt schon am Schreibtisch, wenn das Auto noch seinen Parkplatz sucht.
Dafür werden alle Fahrzeuge über eine WLAN-Verbindung elektronisch miteinander vernetzt, so GM. Dieses Netzwerk nutzen die EN-Vs aber nicht nur zur Unfallvermeidung und zur Wahl einer staufreien Route, sondern auch zur Kontaktpflege. So können die Insassen auf Wunsch jederzeit verfolgen, wo Freunde unterwegs sind oder sich die Clique heute trifft.
Quelle: ntv.de, dpa