Auto

DS will wieder ganz nach vorn Nachwuchs für die Göttin?

Nach der "Göttin" hat Citroen nie wieder ein solch erfolgreiches Modell aufgelegt.

Nach der "Göttin" hat Citroen nie wieder ein solch erfolgreiches Modell aufgelegt.

Citroens Edelmarke "DS Automobiles" soll längst vergangenen Avantgardismus wiederbeleben. Sechs Baureihen sind bis 2019 geplant. Darunter ein Premium-Kompaktwagen, ein SUV und endlich wieder eine Oberklasse-Limousine.

Vor 60 Jahren, am 6. Oktober 1955, wurde die Citroen DS auf dem Pariser Salon enthüllt. 750 Kaufverträge in den ersten 45 Minuten nach Enthüllung des Autos und 12.000 Bestellungen bis zum Abend dieses Messetages unterstrichen die Begeisterung des Publikums und sind wohl ein Rekord für die Ewigkeit. Die DS steht seitdem für die Innovationskraft der Marke Citroen.

So wie in China sollen künftig die Verkaufsräume von DS auch in Europa aussehen.

So wie in China sollen künftig die Verkaufsräume von DS auch in Europa aussehen.

Von dem Anspruch, andersartige Autos zu bauen, hat sich Citroen nach Produktionseinstellung der DS und Übernahme durch Peugeot im Jahre 1975 nach und nach verabschiedet. Nutzwert und Funktionalität standen fortan im Vordergrund. Der einst avantgardistische französische Automobilhersteller wandelte sich zur blassen Volumenmarke. Erst vor etwa zehn Jahren fing man mit dem C6 an, wieder auf Extravaganz zu setzen. An den Erfolg "der Göttin" konnte das Oberklassemodell aber nicht ansatzweise anknüpfen.

2010 reifte dann die Idee, das Kürzel DS zu reanimieren. Zunächst in Form der aufgepeppten Version DS3. Mit beachtlichem Erfolg. Der Kleinwagen fand bis heute weltweit über 400.000 Käufer. Derzeit besteht das DS-Portfolio aus DS3, DS3 Cabrio, DS4 und dem Crossover DS5. Letzterer gilt als Inbegriff der Marke.

Im Reich der Mitte läuft es

So wie die Studie des DS9 soll der kommende Luxusliner leider nicht aussehen.

So wie die Studie des DS9 soll der kommende Luxusliner leider nicht aussehen.

Auf der IAA in Frankfurt stellte DS jüngst das Facelift des DS4 und die Variante DS4 Crossback vor. In China, dem wichtigsten Markt von DS, laufen DS5, die Limousine DS5 LS sowie das 4,55 Meter lange SUV DS6 WR vom Band. Als Joint Venture Partner holte man dazu Chang'an ins Boot und betreibt zusammen ein Werk in Shenzhen mit einer jährlichen Kapazität von rund 270.000 Einheiten in der Spitze. DS konnte voriges Jahr im Reich der Mitte über 50.000 Fahrzeuge verkaufen. Man unterhält dort mehr als 100 Händlervertretungen. Tendenz: steigend.

So weit ist man in Europa längst nicht. Seit dem 1. Juni vorigen Jahres gibt es die Marke DS Automobiles offiziell. Deren Ziel: Die von der alten DS geerbten Werte Innovation und Individualität fortschreiben. Dafür hat DS sich vor drei Jahren sogar beim Design von Citroen abgespalten. Der Designdirektor der "DS-Linie" heißt Thierry Metroz. Bei Citroen verantwortet Alexandre Malval das Design.

DS-Limousine ab 2017

2017 wird DS mit einer Limousine auf den Markt kommen. "Wir wollen wieder an die französische Oberklasse anknüpfen", sagt Yves Bonnefront, Generaldirektor der Marke DS. Hierbei soll es sich jedoch nicht um die Serienversion der 2012 in Peking gezeigten Studie "Numéro 9" handeln. Thierry Metroz: "Sie gibt lediglich die Design-Richtung vor." Nutzen wird DS die Konzern-Plattform EMP2, auf der auch das für 2018 geplante Mittelklasse-SUV mit einer Länge von etwa 4,70 Meter stehen wird. Dieses lukrative Lifestyle-Segment will DS auf keinen Fall auslassen. Man sieht sich hier mit den deutschen Premium-Anbietern sowie mit Alfa Romeo, Jaguar und Maserati, die ebenfalls erstmals mit dieser Gattung Auto debütieren, auf Augenhöhe.

Sechs Baureihen sind das vorläufige Ziel von DS. Die Familie komplettieren dürfte dann etwa 2019 ein Premium-Kompaktwagen. Er steht auf der sich momentan in der Entwicklung befindlichen EMP1-Plattform. Positionieren will DS das Modell hauptsächlich gegen Mini Cooper und Audi A1. EMP1 erlaubt zudem E-Mobilität, sowohl batterieelektrisch als auch Plug-in-Hybrid. DS profitiert hier von der globalen Strategie des PSA-Konzerns, der ab 2018 eigenentwickelte Elektro- und Hybridfahrzeuge bauen will. Die Kooperation mit Mitsubishi wird bis dahin auslaufen.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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