Auto

Raum- und Traum-Schiff Navigator soll Lincoln auf Kurs bringen

Nach 12 Jahren kehrt Lincoln mit de Navigator zu alten Tugenden zurück.

Nach 12 Jahren kehrt Lincoln mit de Navigator zu alten Tugenden zurück.

(Foto: Holger Preiss)

Große SUV sind in den USA beliebt wie nie. Mit dem neuen Navigator will Fords Luxusmarke Lincoln sich nicht nur deutlich verjüngen, sondern auch zwei direkten Mitbewerbern ein Schnippchen schlagen. Nach dem ersten Eindruck kann das sogar gelingen.

Das Interesse am Lincoln Navigator war auf der New York Autoshow groß.

Das Interesse am Lincoln Navigator war auf der New York Autoshow groß.

(Foto: Holger Preiss)

Die Marke Lincoln kämpft seit Jahren um jüngere Kunden. Mit der Neuauflage des Riesen-SUV Navigator könnte das jetzt auch gelingen. Dabei ist der nautisch angehauchte Name kein Zufall, denn der neue Navigator ist ein echtes Schiff. Mit rund 5,35 Metern Länge – die Langversion misst sogar 5,67 Meter - überragt er seinen Vorgänger noch einmal deutlich. Europas SUV-Riesen Mercedes GLS, Porsche Cayenne und Audi Q7 wirken neben dem zwei Meter hohen und nahezu drei Tonnen schweren Kasten fast zierlich.

Kein Wunder, stammt die Plattform doch vom Pick-up-Truck Ford F-150, dessen Ladefläche größer ist als die Grundfläche mancher Kleinstwagen. Entsprechend geräumig geht es innen zu, wo dank dritter Sitzreihe neben Fahrer und Beifahrer bis zu fünf Passagiere richtig viel Platz haben. Weil auf Raumökonomie kaum Rücksicht genommen werden musste, gibt es vor allem für Fahrer und Beifahrer extra mächtige und sehr bequeme Sessel mit dicken Polstern und 30 elektrischen Einstellmöglichkeiten. Die Insassen dahinter freuen sich über Rear-Seat-Entertainment, 10-fach-WLAN und eigene USB-Ports. Auch bei der Verarbeitung hat sich Lincoln extrem viel Mühe gegeben. Der Innenraum empfängt die Passagiere mit Leder, Echtholz, Chrome und unterschiedlichen Lichtstimmungen.

Viel Platz und neuer Motor

Mit dem LED-Leuchtband hat Lincoln das Heck des Navigators veredelt.

Mit dem LED-Leuchtband hat Lincoln das Heck des Navigators veredelt.

(Foto: Holger Preiss)

Mit dem erstmals seit 12 Jahren rundum erneuerten Navigator will Lincoln nicht zuletzt wohlhabende Familien ansprechen. Die Edelmarke des Ford-Konzerns leidet seit Jahren an ihrem behäbigem Image und einer überalterten Kundschaft. Mit der kürzlich präsentierten Limousine Continental und vor allem mit dem neuen Groß-SUV soll sich das ändern. Ein Feature, das nicht nur bei Kindern, sondern auch bei älteren Menschen ankommen dürfte, ist die breite Trittstufe, die beim Öffnen der Tür aus dem Seitenschweller herausfährt. Selbstredend wird der Navigator auch mit dritter Sitzreihe angeboten. Die bietet – wen wundert's bei diesem Schiff - auch Erwachsenen ausreichend Platz.

Vergleichsweise neu ist der Motor, auch wenn er bereits seit 2015 für den Vorgänger zu haben war. Dort ergänzte der 3,5-Liter-Turbo-Sechszylinder das traditionell durstige V8-Programm um ein modernes Downsizing-Aggregat, das wahlweise alle vier oder nur die hinteren Räder antreibt. An Kraft, die über eine 10-Gang-Automatik verteilt wird, dürfte es dem Ford-Triebwerk dank 450 PS nicht mangeln. Auch nicht im Wettbewerb mit dem Hauptkonkurrenten Cadillac Escalade und Chevrolet Suburban, die unverändert auf die in den USA bevorzugten acht Zylinder setzt.

Kampf der Giganten

Der Arbeitsplatz des Fahrers gibt sich wertig und ist richtig schick.

Der Arbeitsplatz des Fahrers gibt sich wertig und ist richtig schick.

(Foto: Holger Preiss)

Die drei großen SUV kämpfen seit gut einem Jahrzehnt um die Krone in der obersten Dickschiff-Liga der USA. Hatte Anfang der Lincoln die Nase vorn, musste er die Alternative von General Motors zuletzt ziehen lassen. Von rund 30.000 Einheiten ist der jährliche Absatz auf rund 12.000 gesunken, während vom Suburban 60.000 und vom Escalade 39.000 Einheiten in den USA verkauft wurden.

Der Neue soll nun wieder für Schwung sorgen und der Marke viel Geld bringen. Die Gewinnmarge im Segment der Luxus-SUV auf Truck-Plattform gilt als eine der größten überhaupt. Trotzdem oder gerade deshalb: Einen Preis nennt Lincoln noch nicht, aber unter 60.000 Dollar dürfte der Einstieg in den Riesen nicht gelingen.

Quelle: ntv.de, hpr

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