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Ganz sicher hatte er sich seinen Gang von der Kommandobrücke glanzvoller vorgestellt. Nach zwölf Jahren im Élyséepalast trat der 74-jährige Jacques Chirac am 16. Mai 2007 ab und legte das Amt des Staatschefs der Wirtschafts- und Atommacht ...
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... in die Hände des eine Generation jüngeren Nicolas Sarkozy.
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Zwar stammt Sarkozy wie Chirac aus dem rechten Lager, jedoch stemmte sich der Gaullist stets gegen ihn als Nachfolger.
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Und dann ging Chirac, hier mit seiner Frau Bernadette Chodron de Courcel, auch noch ohne großes Vermächtnis von Bord, selbst wenn er aus der französischen Nachkriegsgeschichte - auch international - nicht wegzudenken ist.
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Ein vor mehr als vier Jahrzehnten begonnenes Politikerleben endete, auf dessen Höhepunkt der Neogaullist im Jahr 1995 zum fünften Präsidenten der Fünften Republik Frankreichs gewählt wurde. Hier winkt Chirac nach der Wahl seinen Anhängern zu.
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Als Minister, Premierminister und nicht zuletzt als Pariser Bürgermeister war Chirac ein Hansdampf in allen Gassen, ein Vollblutpolitiker mit Witterung für Macht und auch für ihren Missbrauch.
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Der Freund Afrikas und der asiatischen Kunst, des japanischen Sumo-Ringkampfs und einer deftigen Kalbskopf-Platte wollte sich ...
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... in seinem neuen Leben nach dem Vorbild Bill Clintons in einer Stiftung der Umwelt und dem Frieden widmen: "Es gibt ein Leben nach der Politik", das war sein Motto.
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Mit dem Paukenschlag eines atomaren Säbelrasselns hatte Chirac seine Zeit im Élyséepalast eingeleitet. Kaum im Amt, nahm er die französischen Nukleartests bis zum Januar 1996 wieder auf, um der Welt zu zeigen, dass ...
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... mit dem Nachfolger von François Mitterrand zu rechnen ist.
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Als sein diplomatisches Paradestück gilt der Kampf gegen den US-geführten Irak-Krieg. Chirac zeigte sich ganz vorn auf der Barrikade der Kriegsgegner. Die britische Zeitung "The Sun" stellte ihn deswegen als Wurm dar.
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Sozial- und innenpolitisch war sein Wirken bescheiden.
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Stagnation und Depression herrschten.
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Schon seit 2005 war er politisch totgesagt. Eine Krankheit machte sein Alter deutlich.
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Einsamkeit im Palast stellte sich ein, während in unruhigen Vorstädten die Autos brannten.
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2002 vom Ergebnis her mit Bravour im Amt wiedergewählt, weil die Franzosen den rechtsextremen Jean-Marie Le Pen nun wirklich nicht als ihren Staatschef wollten, ...
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... verspielte Chirac die Chance und den Auftrag, aus der Amtszeit etwas zu machen.
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Europa- und Regionalwahlen gingen für die Rechte kläglich verloren, und hilflos musste Chirac mit ansehen, wie seine Franzosen Ende Mai 2005 die EU-Verfassung - eine weitere Ohrfeige für ihn - verwarfen und Europa in die Krise stürzten.
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Und nur weil es gegen Sarkozy ging, stand er zu Premierminister Villepin, der schlaflose Nächte bereitete und im Land unbeliebt war wie kaum einer vor ihm.
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Eine vertraute und respektierte Gestalt auf internationalen Bühnen, hat Chirac die in Routine erstarrte deutsch-französische Achse in Betrieb gehalten und mit Gerhard Schröder den zunächst alle verblüffenden Schulterschluss ...
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... gegen die Militärpolitik der USA gesucht.
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In Frankreich sah er seine Aufgabe darin, die Franzosen mit unschönen Seiten ihrer Vergangenheit zu konfrontieren. So gestand er gleich 1995 die Verantwortung Frankreichs beim Abtransport von Juden in der Nazi-Zeit ein.
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Er schuf einen Gedenktag zur Abschaffung der Sklaverei und strebte eine Aussöhnung mit den Algeriern nach dem Kolonialkrieg an.
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Aber auch 40 prall gefüllte Jahre eines Politikerlebens reichen nicht für alles - und erst recht nicht, wenn ein Machtmensch viel Zeit damit verbringt, die Rivalen auszuschalten, Strippen zu ziehen und so alles im Griff zu behalten.
Macht, Intrige, Korruption Chirac - ein Politikerleben
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