Der Tag
17. August 2021
imageHeute mit Clara Suchy und Alexander Schultze
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22:35 Uhr

Das war Dienstag, 17. August 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

ich hoffe Sie haben den Tag trotz miesen Wetters einigermaßen guten über die Bühne gebracht. Auch wenn die Lage in Afghanistan nach wie vor sehr ernst ist, brachte der Tag zumindest ein paar positive Geschichten. Hoffen wir auf mehr davon.

Neben dem wohl aktuell wichtigsten Thema weltweit, habe ich noch ein paar weitere interessante Geschichten für Sie zusammengetragen. Dann haben Sie noch etwas, das Sie vor dem Einschlafen lesen können.

Ortskraft A. winkt zweite Chance in Deutschland: Verknackt, abgeschoben, gerettet

Bundesregierung sucht direkte Gespräche mit Taliban: Diplomat nach Doha entsandt

Schweden steuert auf schwierigen Herbst zu: Volles Risiko für Kinder

Staus vor Chinas Häfen werden immer länger: Problem auch für Deutschland

Daniel Craig verweigert Kindern Millionen: "Erben ist geschmacklos"

FC Bayern überrascht im Alpen-Look: "Am Fuß der Berge ..."

Ich begebe mich nun in den Feierabend und wünsche Ihnen einen geruhsamen Abend und eine gute Nacht. Bis morgen.

22:18 Uhr

US-Verkehrsminister Buttigieg und Ehemann sind Eltern

Der US-Polit-Shootingstar Pete Buttigieg und sein Ehemann Chasten sind Eltern geworden. "Schon seit einiger Zeit wollten Chasten und ich unsere Familie vergrößern", schrieb der 39 Jahre alte Verkehrsminister bei Twitter. "Wir sind überglücklich, mitteilen zu können, dass wir Eltern geworden sind", so Buttigieg weiter. Der Prozess sei noch nicht abgeschlossen. Weitere Details nannte er nicht.

Buttigieg hatte als Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten für Furore gesorgt. Zuvor war er auf nationaler Ebene noch weitgehend unbekannt gewesen, arbeitete sich dann aber zeitweise in Umfragen an die Spitze des parteiinternen Bewerberfeldes. US-Präsident Joe Biden machte ihn schließlich zu seinem Verkehrsminister. Buttigieg ist der erste offen schwule Verkehrsminister der USA.

22:05 Uhr

Autoindustrie-Chefin kritisiert "Wohlfühl-Wahlkampf"

Die Zukunft fährt elektrisch? Oder doch eher mit Wasserstoff? Darüber Aufschluss könnte der Autogipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel geben. Vorab echauffiert sich die Präsidentin des Verbands der deutschen Automobilindustrie schon mal über den inhaltsleeren Wahlkampf. "Ein Wohlfühl-Wahlkampf ist schlecht fürs Land", sagte Hildegard Müller in einem Interview. Die Politik dürfe den Bürgern kontroverse Debatten zutrauen.

Als Beispiele nannte Müller die Transformation der Autoindustrie, die Digitalisierung, die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und internationale Handelspolitik. "Ich bin dafür, dass eine Gesellschaft im Wahlkampf über diese wichtigen Sachfragen diskutiert und nicht über Lebensläufe, abgeschriebenen Sätze in Büchern und dergleichen." Müller forderte: "Deutschland muss zum klimaneutralen Industrieland werden, in dem die Wirtschaft weiterhin der Wohlstands- und Jobmotor ist."

21:52 Uhr

Nur noch verödete Innenstädte nach der Pandemie?

Die Corona-Pandemie hat die Probleme vieler Innenstädte in Deutschland verstärkt - durch Geschäftsschließungen und ungenutzte Büroräume. Eine zunehmende Verödung sei vor allem in mittelgroßen und kleineren Städten zu beobachten, wie aus einem Bericht hervorgeht, mit dem sich die Bauministerkonferenz von Bund und Ländern bei einer digitalen Tagung beschäftigte.

"Die Situation hat sich zugespitzt", hieß es am Rand der Konferenz. Stabile Innenstädte erforderten neben Einkaufsmöglichkeiten, Büroarbeit und Gastronomie einen Nutzungsmix. "Innenstädte dürfen wir künftig nicht nur als Orte des Konsums verstehen", erklärte Thüringens Bauminister Benjamin-Immanuel Hoff. Sie müssten mit besseren Möglichkeiten zum Aufenthalt und zur Begegnung sowie einer größeren Nutzungsvielfalt wieder soziale und kommunikative Zentren werden. Er sehe die nächste Bundesregierung in der Pflicht, die nachhaltige Entwicklung der Innenstädte zu einem ihrer politischen Schwerpunkte zu machen, so der Bauminister.

21:35 Uhr

Humanitäre Hilfe: EU sendet drei Millionen Euro nach Haiti

Die Europäische Union stellt Haiti nach dem schweren Erdbeben mit mehr als 1400 Toten eine humanitäre Soforthilfe von drei Millionen Euro zur Verfügung. Um eine schnelle Wirksamkeit der Hilfe zu gewährleisten, sollen die Mittel über bereits in dem Karibikstaat tätige Hilfsorganisationen verteilt werden, wie die EU-Kommission ankündigte.

Durch das Erdbeben der Stärke 7,2 vom Samstag im Südwesten Haitis waren mehr als 37.000 Häuser zerstört oder beschädigt worden. Die EU-Hilfen sollen nach Angaben der Kommission für die dringlichsten Bedürfnisse verwendet werden, etwa die Ausstattung der Krankenhäuser, die Trinkwasserversorgung und Notunterkünfte.

21:14 Uhr

Querschnittsgelähmte bleibt auf 100.000 Euro Therapiekosten sitzen

Querschnittsgelähmte können von ihrer Krankenkasse keine Kostenerstattung für das Trainingsprogramm "Project Walk" im südkalifornischen Carlsbad beanspruchen. Dieses entspreche bislang nicht dem allgemein anerkannten Stand der Wissenschaft, stellte das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel in einem Urteil klar.

Die heute 30-jährige Klägerin hatte sich 2006 bei einem Reitunfall zwei Halswirbel gebrochen und ist seither querschnittsgelähmt. Neben Behandlungen in Deutschland nahm sie mehrmals an Maßnahmen in den USA teil, so von März bis Oktober 2014 an dem "Project Walk" in Carlsbad bei San Diego im Bundesstaat Kalifornien. Das Trainingsprogramm verfolgt den Ansatz, das Gehen unter Nutzung der natürlichen Muskelkontraktion durch eine Kombination aus intensivem körperlichen Training und Elektrostimulation wieder zu erlernen. Von ihrer Krankenkasse verlangte Sie die Erstattung von 107.000 Euro für Therapie- und Nebenkosten.

Die Kasse zahlte freiwillig 6400 Euro, lehnte darüberhinausgehende Leistungen aber ab. Wie schon die Vorinstanzen bestätigte nun auch das BSG dies. Zur Begründung erklärten die Kasseler Richter, die Behandlung habe "jedenfalls zum damaligen Zeitpunkt nicht dem allgemein anerkannten Stand der Wissenschaft" entsprochen. Die Querschnittslähmung der Klägerin habe zudem bereits Jahre vor der US-Behandlung vorgelegen. Weder handle es sich um eine lebensbedrohliche oder regelmäßig tödliche Erkrankung, noch habe eine erhebliche Verschlimmerung gedroht.

20:56 Uhr

Inhalte nicht gelöscht - Google zahlt 14 Millionen Rubel Strafe

Ein russisches Gericht hat den US-Internetriesen Google zu einer Geldstrafe von insgesamt 14 Millionen Rubel (umgerechnet 162.000 Euro) verurteilt. Das Unternehmen habe sich geweigert, "verbotene Inhalte" zu löschen, teilte ein Gerichtssprecher der Agentur Interfax zufolge mit. Zuvor hatte das Gericht mehrere Einzelentscheidungen getroffen. Die Gesamtsumme belief sich dann auf 14 Millionen Rubel. Aus demselben Grund waren andere IT-Konzerne wie Facebook, Twitter und Tiktok vor Kurzem verurteilt worden.

Besonders seit den Massenprotesten zu Jahresbeginn gegen eine Inhaftierung des Kremlgegners Alexej Nawalny, der seit Monaten im Straflager sitzt, haben es die russischen Behörden auf die sozialen Netzwerke abgesehen. Ihnen wurde vorgeworfen, etwa Aufrufe zu den Demonstrationen nicht konsequent gelöscht zu haben. Kritiker beklagen dagegen, Russland versuche, die Meinungsfreiheit im Internet einzuschränken.

Google war erst vor zweieinhalb Wochen in Russland zu umgerechnet knapp 35.000 Euro Strafe verurteilt worden, weil der Internetriese die Daten russischer Nutzer nicht auf Servern im Land gespeichert haben soll. Das aber schreibt ein russisches Gesetz vor.

20:39 Uhr

Zweiter Verdachtsfall von Ebola in der Elfenbeinküste

In der Elfenbeinküste gibt es womöglich einen zweiten Fall einer Infektion mit dem lebensgefährlichen Ebola-Virus. Neben dem bereits am Samstag bekanntgegebenen Ansteckungsfall sei inzwischen ein "Verdachtsfall" aufgetreten, sagte der Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tarik Jasarevic. Daneben werde neun identifizierten Kontakten zu diesem "Verdachtsfall" nachgegangen.

Der bislang bestätige Ebola-Infektionsfall in dem westafrikanischen Land war bei einer 18-jährigen Frau festgestellt worden, die mit dem Bus aus dem Nachbarland Guinea gekommen war. Bei einem Ebola-Ausbruch in Guinea früher in diesem Jahr waren mindestens zwölf Menschen gestorben. Dieser Ausbruch war im Juni offiziell für beendet erklärt worden. Laut Jasarevic gibt es bislang aber keinerlei Indizien dafür, dass der Ebola-Fall in der Elfenbeinküste mit jenen in Guinea zusammenhängt.

Die Elfenbeinküste hatte am Montag mit Impfungen gegen das Ebola-Virus begonnen. Die Impfdosen wurden aus Guinea geliefert. Nach Angaben des ivorischen Gesundheitsministeriums wurde das Vakzin zuerst an Gesundheitspersonal sowie an "enge Verwandte und Kontaktpersonen" der infizierten Frau verabreicht. Insgesamt erhielt die Elfenbeinküste demnach 5000 Impfdosen aus Guinea. Bei den bisherigen Ebola-Epidemien betrug die Todesrate laut WHO zwischen 25 und 90 Prozent.

20:20 Uhr

Evangelische Kirche will über sexualisierte Gewalt reden

Auf der Synodentagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im November wird thematisch der Schutz vor sexualisierter Gewalt im Vordergrund stehen. Bei den Diskussionen sollen auch Opfer zu Wort kommen, teilte die EKD mit.

"Die Auseinandersetzung mit den Anliegen der Betroffenen ist uns ein wichtiges Bedürfnis", sagte Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich. Der EKD-Beauftragtenrat zum Schutz vor sexualisierter Gewalt werde einen aktuellen Bericht vorstellen. Missbrauchsfälle gab es vor allem in Heimen der evangelischen Diakonie in den 1950er und 60er Jahren.

Auf der Synodentagung vom 4. bis 10. November in Bremen steht zudem die Wahl der EKD-Spitze an. Der derzeitige EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hatte angekündigt, nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren.

19:25 Uhr

Baerbock zürnt über Scholz' Aussage zum Kohleausstieg

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat die Absage von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz an einen früheren Ausstieg aus der Kohleverstromung scharf kritisiert. "Ein Kohleausstieg 2038 ist mit dem deutschen Klimaziel nicht vereinbar. Wenn Olaf Scholz daran festhält, nimmt er bewusst in Kauf, dass Deutschland sein vertraglich vereinbartes Klimaziel verfehlt", sagte Baerbock.

Zuvor hatte sich Scholz bei einem Besuch in Südbrandenburg deutlich gegen einen Kohleausstieg bereits im Jahr 2030, wie ihn die Grünen fordern, ausgesprochen. "Wir haben klare Vereinbarungen getroffen", sagte der Vizekanzler im Zusammenhang mit dem bislang für 2038 vorgesehenen Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung.

Baerbock forderte dagegen einen "klimapolitischen Aufbruch", zu dem ein vorgezogenes Ende von Kohlekraft gehöre. Um Kohle unattraktiver zu machen und vom Markt zu verdrängen, seien "ehrliche Preise" nötig, sagte Baerbock. Konkret bedeute das, einen nationalen Mindestpreis beim Emissionshandel einzuführen, der bei 60 Euro pro Tonne Kohlenstoffdioxid (CO2) beginnen müsse, erklärte die Grünen-Chefin. Gleichzeitig drängte Baerbock auf einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien. "Jahrelang hat die Regierung aus CDU/CSU und SPD diesen Ausbau blockiert und dadurch sehenden Auges zugelassen, dass zehntausende Arbeitsplätze in der Erneuerbaren Branche den Bach runter gegangen sind."

19:01 Uhr

Reiner Wendt verteidigt Claus Weselsky gegen Attacken

Der Chef der streikwilligen Lokführergewerkschaft GDL ist nach Worten des Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, "fürchterlichen persönlichen Angriffen" ausgesetzt. "Es ist eine Schande, wie hier mit einem aufrechten Gewerkschafter umgegangen wird", sagte Wendt in Berlin. Er sprach von schlimmen Diffamierungen, Beleidigungen und Verdächtigungen bis weit in Weselskys persönliches Umfeld. Der GDL-Chef nehme als freier Gewerkschafter sein grundgesetzlich geschütztes Recht wahr. "Er muss es sich nicht bieten lassen, in dieser Weise angegangen und beschimpft zu werden."

Auch Weselsky sprach bei einer Protestkundgebung in Berlin von persönlichen Angriffen. "Ich habe das 2014/2015 ausgehalten und ich halte das auch 2021 aus, und wenn es erforderlich ist, noch ein drittes Mal", sagte Weselsky. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit 2015 zum Streik bei der Deutschen Bahn aufgerufen, ein weiterer Arbeitskampf ist möglich. Der Tarifkonflikt wird mit harten Bandagen geführt. So nannte Weselsky sein Gegenüber bei der Bahn, Personalchef Martin Seiler, einen "Lügenbaron".

18:44 Uhr

Deutsche spenden mehr als halbe Milliarde Euro für Flutopfer

Wer viel hat, kann auch viel geben! Und die Deutschen tun das nicht zu knapp. Auf mehr als eine halbe Milliarde Euro werden sich dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) zufolge die Geldspenden für die Opfer der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen summieren. DZI-Geschäftsführer Burkhard Wilke sagte der "Wirtschaftswoche", dass sich die Flutspenden "am Ende auf 500 bis 600 Millionen Euro belaufen" würden. Dies sei mehr als je zuvor bei einem innerdeutschen Katastrophenereignis.

Bisher waren dem Bericht zufolge die 350 Millionen Euro für die Geschädigten des Hochwassers an Elbe und Donau 2002 der Spendenspitzenwert gewesen. Nur ein internationales Ereignis, der Tsunami in Südostasien, hatte 2004 und 2005 in Deutschland zu einem noch größeren Spendenaufkommen von insgesamt 670 Millionen Euro geführt. Die Spendenbereitschaft in Deutschland insgesamt stieg laut DZI bereits im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau.

18:27 Uhr

Ärzte ohne Grenzen retten 60 Menschen aus dem Mittelmeer

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hat in der Nacht zu Dienstag mehr als 60 Menschen im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet. An Bord der "Geo Barents" seien damit nun rund 320 Gerettete, teilte die Organisation am Dienstag auf Twitter mit. Zunächst hatte die Besatzung etwas mehr als 30 Menschen, darunter ein zwei Wochen altes Baby, an Bord geholt. In einer weiteren Rettungsaktion brachten die freiwilligen Helfer knapp 30 Migranten in Sicherheit.

Die "Geo Barents" hatte bereits in der Nacht zu Montag und am Montagnachmittag mehr als 200 Menschen auf hoher See geborgen. Aktuell sind neben Ärzte ohne Grenzen auch die italienischen Seenotretter der privaten Organisation ResQ im zentralen Mittelmeer unterwegs. An Bord der "ResQ People" sind nach Angaben der Crew rund 165 Migranten. Das Schiff sucht nach einem sicheren Hafen für sie.

Die Migranten legen immer wieder von den Küsten Libyens oder Tunesiens in kleinen, meist überfüllten Booten ab, um die EU in der Hoffnung auf ein besseres Leben zu erreichen. Die Überfahrt ist gefährlich, und nicht selten geraten die Menschen in Seenot oder können nicht mehr manövrieren. Bislang starben nach UN-Angaben in diesem Jahr 1010 Migranten im zentralen Mittelmeer. Ein Jahr zuvor waren es knapp 380 gewesen.

18:10 Uhr

Weitere Todesopfer nach Überschwemmung in Türkei

Das viele Wasser hätte die Türkei wahrlich an anderer Stelle gebrauchen können - nämlich an der Mittelmeerküste, wo Wälder en masse in Flammen standen. Stattdessen bilden die Wassermassen andernorts Überschwemmungen, die ihrerseits für enorme Zerstörung sorgen - und für viele Opfer. Einige Regionen seien noch ohne Strom, teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad mit. Insgesamt sind Afad zufolge bisher mindestens 77 Tote gefunden worden. Bei 14 sei die Identität noch nicht geklärt. 34 Menschen gelten weiterhin als vermisst.

Heftige Regenfälle haben in den vergangenen Tagen zu den schlimmsten Überflutungen seit Jahren in der türkischen Schwarzmeerregion geführt. Besonders betroffen sind die Provinzen Kastamonu, Sinop und Bartin. Mehrere Häuser wurden von den Fluten zum Einsturz gebracht, auch Brücken stürzten ein. Viele Orte haben weiterhin keinen Strom. Aufräumarbeiten sind im Gange, um Straßen und Gebäude von Schlamm zu befreien, den die Fluten zurückgelassen haben.

Nach Ansicht von Experten ist neben dem Klimawandel auch die Begradigung von Flüssen und die Einengung des Flusses Ezine im Bezirk Bozkurt ein Faktor für die starken Überschwemmungen.

Fluten in der Türkei reißen Häuser und Autos mit

17:27 Uhr

Digitalpakt soll Senioren fit für Smartphone und Co. machen

Fix noch eine Sprachnachricht via Messenger an Oma senden oder abends per Video-Call quatschen? Das wäre super. Leider fehlte es einigen Senioren an Medienkompetenz in der sich schnell ändernden digitalen Welt. Dem will die Politik Rechnung tragen und Senioren fit machen für Smartphones, Tablets und Apps. Mit einem "Digitalpakt Alter" wollen das Bundesseniorenministerium und mehrere Verbände ältere Menschen beim Zugang zu Smartphones und digitaler Technik unterstützen. Senioren- und Familienministerin Christine Lambrecht stellte die Initiative gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso), dem Digitalverband Bitkom und der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände in Berlin vor.

Der Bagso-Vorsitzende und ehemalige SPD-Chef Franz Müntefering sagte, es gehe nicht darum, dass ältere Menschen Dinge aufgeben sollten, die ihnen wichtig seien. "Das Buch bleibt und die Zeitung bleibt und das Fernsehen bleibt und der Rundfunk bleibt und die Schallplatte bleibt." Aber es gebe den neuen Teil des Digitalen, der hilfreich sein könne im Leben. "Lern damit umzugehen, sodass Du ihn für Dich nutzen kannst."

Gerade für ältere Menschen könne das Internet das Leben leichter machen, zum Beispiel beim Einkaufen oder um mit anderen in Kontakt zu bleiben, sagte Lambrecht. Über den „Digitalpakt Alter“ bekommen nun zunächst 100 Initiativen vor Ort eine finanzielle Förderung für Schulungs- oder Mitmachangebote für Senioren. Langfristig solle in jeder Kommune ein Angebot zum digitalen Kompetenzerwerb für Ältere vorhanden sein, sagte Müntefering.

17:08 Uhr

WWF: Deutschland könnte locker 40 Prozent Müll sparen

Die Umweltorganisation WWF sieht in Deutschland noch großes Potenzial bei der Vermeidung beziehungsweise Wiederverwertung von Plastikmüll. "Verpackung aufreißen und wegwerfen - unser Umgang mit Plastik versinnbildlicht ein sorgloses und verschwenderisches Konsummodell, das mit den planetaren Grenzen nicht vereinbar ist", erklärte die Verpackungs- und Kunststoff-Expertin des WWF, Laura Griestop. Jährlich werden demnach 1,6 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen mit einem Gesamtwert von 3,8 Milliarden Euro verbrannt.

Innovative Wiederverwertungsmodelle, das Vermeiden und Minimieren unnötiger Verpackungen und recyclinggerechtes Design könnten demnach bis 2040 dabei helfen, mehr als 20 Millionen Tonnen Kunststoff einzusparen. Das Gesamtabfallvolumen in Deutschland könne so um 40 Prozent verringert werden, der Verbrauch von Neuplastik um 60 Prozent und die Verbrennung von Abfällen zur Energiegewinnung um über 70 Prozent.

Dies sei auch ein wirksamer Baustein im Kampf gegen den Klimawandel: 68 Millionen Tonnen Treibhausgase könnten durch entsprechende Maßnahmen eingespart werden. Sollte sich hingegen nichts an den aktuellen Verhältnissen ändern, werde allein die Herstellung und Entsorgung von Kunststoffverpackungen rund fünf Prozent des deutschen Treibhausgasbudgets im Rahmen des Pariser Klimaabkommens beanspruchen.

16:49 Uhr

Taxifahrer, der tote Afghanin transportierte, ist gefunden

Ein Berliner Taxifahrer soll zwei mutmaßliche Mörder einer Afghanin und einen Koffer mit der Leiche transportiert haben. Nun sei dieser wichtige Zeuge von der Fahrt im Juli gefunden worden, teilte die Polizei mit. Der Taxifahrer wurde demnach bereits befragt. Die Brüder sollen ihre Schwester in Berlin getötet und die Leiche in Bayern vergraben haben.

Die Berliner Kriminalpolizei hatte in der vergangenen Woche ein Bild des Taxis veröffentlicht. Mit dem Wagen sollen die beiden Männer am 13. Juli in dem großen Koffer die ermordete 34-jährige Mutter zweier Kinder zum Bahnhof Südkreuz transportiert haben. Darauf deuten Aufnahmen aus Überwachungskameras hin. Die zwei Männer sollen die Tat "aus gekränktem Ehrgefühl" begangen haben, weil das Leben der Schwester nicht ihren Moralvorstellungen entsprochen habe. Die Schwester soll massiv von ihnen unter Druck gesetzt worden sein.

Seit dem 4. August sitzen die Brüder in Untersuchungshaft. Die Schwester und die Brüder waren vor einigen Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen.

16:28 Uhr

Russische Einsatzkräfte bekommen Brände nicht unter Kontrolle

Die Einsatzkräfte bekommen die verheerenden Waldbrände in Russland nicht unter Kontrolle. Nach Daten der Forstschutzbehörde breiteten sich die Feuer weiter aus. Demnach gab es landesweit 238 Brände auf einer Gesamtfläche von 4,6 Millionen Hektar. Das entspricht etwa der Fläche Niedersachsens. Am schwersten betroffen ist noch immer die Teilrepublik Jakutien im Osten Sibiriens - mehr als 4000 Kilometer von Moskau entfernt. Allein dort brennt es der Behörde zufolge aktuell auf einer Fläche von 4,4 Millionen Hektar.

Es seien derzeit mehr als 4200 Helfer im Einsatz. Seit Tagen versuchen die Einsatzkräfte ein Übergreifen der Flammen auf mehrere Dörfer in der dünn besiedelten Region zu verhindern. Das Zivilschutzministerium schickte ein weiteres Löschflugzeug in die Region, die seit Wochen unter dem für die Gesundheit schädlichen Rauch leidet.

Unterdessen haben die Behörden von Jakutsk posthum einen 43-jährigen Mann geehrt, der aus noch unbekannten Gründen in dem Brandgebiet starb. Lokalen Medien zufolge hatte der Mitarbeiter einer Straßenbaufirma mit einer Planierraupe eine Brandschneise gezogen. Seine Leiche war demnach in einem Wald gefunden worden. Zuletzt hatte Präsident Wladimir Putin mehr Anstrengungen bei den Löscharbeiten gefordert. Er sagte bei einer Krisensitzung, die Schäden an der für das Weltklima wichtigen Taiga und in anderen Wäldern müssten minimiert werden.

16:00 Uhr

Videos deuten auf Tornado in Ostfriesland hin

Ein heftiger Sturm richtet schwere Schäden in mehreren ostfriesischen Ortschaften an. Der Deutsche Wetterdienst hält einen Tornado für plausibel. Auf Augenzeugenvideos ist deutlich eine Windhose zu sehen.

15:41 Uhr

Freiburg: 49-jähriger Mann hortet Unmengen von Waffen

Eine große Anzahl scharfer Kurz- und Langwaffen sowie zehntausende Schuss Munition: Das stellt die Polizei bei einem 49-jährigen Mann in Baden-Württemberg sicher. Gefunden werden bei ihm auch Maschinenpistolen, Sturmgewehre, Waffenteile, Magazine, Waffenzubehör und mehrere Langwaffen, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallen.

Wegen der vielen Pistolen, Gewehre und Munition ermittelt die Polizei in Freiburg gegen ihn. Ihm wird ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen, wie die Beamten mitteilten. Die Polizei ermittelt nun die Hintergründe und Handelswege der Waffen. Staatsschutzrelevante Erkenntnisse hätten sich nicht ergeben, hieß es.

15:22 Uhr

Es steht schlecht um Blindschleiche und Co.

Gelbbauchunke oder Kreuzotter - die gehören nach Deutschland, denken sicher viele. Das stimmt auch, allerdings werden sie hier immer seltener, wie das Bundesamt für Naturschutz feststellte. So wie viele andere heimische Amphibien- und Reptilienarten auch. Jede zweite der 20 untersuchten Amphibienarten sei in ihrem Bestand gefährdet, teilte das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit. Bei den Reptilien liege der Anteil mit 9 von 13 noch höher, erklärten das Bundesamt und das Rote-Liste-Zentrum. "Für drei Viertel der Amphibienarten und mehr als zwei Drittel der Reptilienarten wurden auch in den vergangenen 20 Jahren weitere Abnahmen festgestellt", erklärte das BfN. Hauptursache für die "alarmierende Gefährdungssituation" sei der Verlust von Lebens- und Teillebensräumen.

"Ohne tiefgreifende Veränderungen in der Land- und Forstwirtschaft werden wir einen Großteil der Arten zukünftig nur noch in wenigen isolierten Schutzgebieten vorfinden", erklärte Ulrich Schulte, der Koordinator der beiden Roten Listen. Unter den Amphibien seien unter anderem die Geburtshelferkröte und die Gelbbauchunke besonders gefährdet, bei den Reptilien Würfelnatter und Kreuzotter. Bestandsabnahmen wurden auch bei als nicht gefährdet eingestuften Arten festgestellt, etwa bei Feuersalamander und Westlicher Blindschleiche.

Das BfN erklärte, für keine Art sei in den vergangenen 20 Jahren eine deutliche Zunahme der Bestände festgestellt worden. Die Stabilisierung einzelner Vorkommen gehe vor allem auf Schutzmaßnahmen zurück. Beispielsweise habe der Springfrosch von der Förderung des Laubwaldanteils in Wäldern und neu angelegten Gewässern profitiert. Es bleibt also viel zu tun.

15:03 Uhr

EU-Kommission kündigt drei Millionen Euro Hilfe für Haiti an

Erst ein Erdbeben, das über 1400 Menschenleben kostete. Jetzt hat Haiti auch mit schweren Regenfällen zu kämpfen. Um Unterstützung zu leisten, kündigt die EU-Kommission an, drei Millionen Euro nach Haiti zu schicken. Das Geld solle etwa für medizinische Versorgung vor Ort, für Wasser-, Abwasser- und Hygienedienste sowie für Unterkünfte und Schutzmaßnahmen für die am stärksten betroffenen und benachteiligten Gemeinschaften eingesetzt werden, teilte die EU-Kommission mit. "Wir sind bereit, weitere Unterstützung zu leisten", versicherte EU-Kommissar Janez Lenarcic.

14:41 Uhr

Kind stirbt nach Blitzeinschlag in Slowakei

Ein Albtraum - anders kann man es nicht beschreiben. Bei einem Unwetter in einem Ferienlager für Kinder im Bezirk Turcianske Teplice in der Slowakei wurde ein siebenjähriger Junge durch einen Blitzeinschlag getötet. Sieben weitere Kinder wurden ebenfalls verletzt und sofort ins Krankenhaus gebracht. Knapp hundert Kinder, die unverletzt blieben, wurden vorübergehend in einem nahe gelegenen Kloster untergebracht.

14:20 Uhr

Schichtwechsel

Liebe Leserinnen und Leser, Clara Suchy begibt sich in ihren wohlverdienten Feierabend. Ab sofort übernehme ich den "Tag" und führe Sie durch den Nachmittag und den Abend. Mein Name ist Alexander Schultze und ich wünsche Ihnen einen entspannten Nachmittag.

13:57 Uhr

Starkregen an der Zugspitze: Flutwelle reißt Menschen mit - ein Todesopfer

Das Höllental im Süden Bayerns ist ein beliebtes Ausflugsziel. Nach heftigen Regenfällen entsteht am Fuße der Zugspitze eine Flutwelle, die mehrere Menschen erfasst. Acht von ihnen können gerettet werden, für eine Person kommt die Hilfe zu spät. Eine weitere suchen die Behörden bis jetzt noch.

13:26 Uhr

Kartellamt verhängt millionenschwere Geldstrafe für Schulranzen

Jeder Schüler und jede Schülerin braucht einen Schulranzen. Eine Notwendigkeit für den Schulalltag, die manchmal mehrere Hundert Euro kostet. So wie die von den Marken "ergobag" und "Satch". Das Bundeskartellamt sagt nun, dass der bekannte Schulrucksack-Hersteller "Fond of" die Preise gezielt in die Höhe getrieben hat - Die Zahlungsbereitschaft der Eltern für Rucksäcke ist offenbar besonders hoch. Doch nun zieht das Kartellamt Konsequenzen. Und die werden für "Fond of" nicht billig sein.

Das Bundeskartellamt verhängt nun ein Bußgeld von rund zwei Millionen Euro wegen Einschränkung des Preiswettbewerbs. "Das Unternehmen 'Fond Of' hat über Jahre hinweg Mindestpreise für seine Schulrucksäcke und -taschen vorgegeben und dafür gesorgt, dass die beteiligten Händler diese Preise nicht unterschreiten", berichtete Kartellamtspräsident Andreas Mundt.

Hier lesen Sie mehr dazu.

13:04 Uhr

Mehr Rückenleiden durch Homeoffice?

Das lange Arbeiten im Homeoffice wirkt sich nicht nur auf die psychische Gesundheit aus (wir werden alle ein bisschen verrückt, wenn wir tagelang das Haus nicht verlassen) - sondern offenbar auch auf den Rücken. Zum ersten Mal seit Jahren sind Rückenprobleme die häufigste Ursache für Krankschreibungen. Wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) vermutet, mangelt es zu Hause oft an einem geeigneten Schreibtisch und Bürostuhl. Das lange Sitzen in ungesunder Haltung vor dem Rechner führe zu mehr Nacken-, Schulter- und Rückenbeschwerden.

Die Daten der KKH aus dem ersten Halbjahr 2021 zeigen, dass bundesweit rund ein Fünftel (20,4 Prozent) der eingereichten Atteste auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen sind. Im ersten Corona-Jahr 2020 lag der Anteil demnach noch bei 17,3 Prozent, die Jahre zuvor schwankte er zwischen 15 und 16 Prozent.

12:28 Uhr

Russland: Militärtransporter stürzt ab

In Russland stürzt der Prototyp eines Militärtransporters mit drei Menschen an Bord ab. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-112 V sei in der Region Moskau verunglückt, teilte der Hersteller United Aircraft Corporation mit. Unklar ist, ob die drei Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Unter Berufung auf Insider berichtete die Nachrichtenagentur RIA, es sei davon auszugehen, dass sie tot seien.

In einem online veröffentlichten Video des Unglücks ist zu sehen, dass ein Flügel der Maschine brannte. Das Flugzeug ging nach einer scharfen Wendung aus geringer Höhe zu Boden.

12:09 Uhr

Neue Doku zeigt Selma Blairs Kampf gegen Multiple Sklerose

Vor drei Jahren bekommt die US-Schauspielerin Selma Blair die Diagnose Multiple Sklerose. Heute hat sie kaum noch Beschwerden, sagt sie. Die Dokumentation "Introducing, Selma Blair" der Regisseurin Rachel Fleit gibt Einblicke in Blairs Leben mit der Erkrankung.

"Meine Prognose ist großartig", sagt die 49-Jährige. Blair führt dies auf eine Stammzellentransplantation zurück, der sie sich unterzogen hatte. Nach der Behandlung habe es etwa ein Jahr gedauert, bis ihre Entzündungen wirklich nachließen. "Daher habe ich gezögert, darüber zu sprechen, weil ich das Gefühl hatte, dass das mehr heilen muss", zitierte der kanadische TV-Sender CBC die Schauspielerin. Vollkommen symptomfrei sei sie jedoch nicht, zudem müsse sie sich weiterhin behandeln lassen.

Der Film kommt am 15. Oktober in die US-Kinos und ist ab dem 21. Oktober beim Streamingdienst Discovery+ zu sehen.

11:48 Uhr

Unwetter zwingt Seilbahn in Tirol zum Stillstand

Der Norden Italiens wird derzeit von schweren Unwettern heimgesucht. Die Gewitterwolken scheinen auch über die Grenze nach Österreich zu ziehen. Denn dort muss eine Seilbahn wegen der Unwetter zum Stillstand gebracht werden.

  • Es kommt zu Überspannungen, die die Signal- und Steuerungsanlagen störten.

  • 22 Menschen und vier Hunde wurden mit einer Drehleiter aus der bergwärts fahrenden Gondel aus rund zehn Metern Höhe geholt.

  • Aus der talwärts fahrenden Gondel in den Ötztaler Alpen wurden fünf Gäste befreit.

  • Verletzt wurde niemand.

"Zu keinem Zeitpunkt war irgendjemand in Gefahr", sagte Siegele. Die Bergbahn führt auf 2200 Meter am Berg Venet. Sie soll am Donnerstag wieder regulär in Betrieb gehen.

11:24 Uhr

Klima-Protestwoche geht weiter: Zugang zum Bauernverband blockiert

Die Protestwoche der Umweltverbände in Berlin geht weiter: Ein Bündnis aus vielen Initiativen, darunter die Gruppe Extinction Rebellion, protestierte vor dem Deutschen Bauernverband. Sie kritisierten, dass es dem Bauernverband nur "um die fetten Landwirtschaftskonzerne" ginge. Die Klimaproteste finden nun vor dem Eingang des Bauernverbandes statt.

  • Der Zugang zum Gebäude an der Friedrichstraße in Berlin wird besetzt und blockiert.

  • Einzelne Demonstranten pressten ihre Hände gegen die Türen, laut dem Bündnis hatten sie sie angeklebt.

  • Die Polizei war vor Ort und sprach mit den Blockierern.

  • Auf Transparenten stand: "Zeit für Veränderung".

Weitere Blockaden von Straßen, Kreuzungen und Gebäuden sind für den Rest der Woche angekündigt.

11:01 Uhr

Waldbrand bei Jerusalem wütet weiter

Waldbrände wüten nicht nur in Griechenland, der Türkei und an der Westküste der USA. Nun breitet sich auch in Jerusalem ein Feuer aus. Westlich von Jerusalem nehmen acht Löschflugzeuge und ein Hubschrauber den Betrieb wieder auf. Israel hatte nach eigenen Angaben mehrere Länder um Hilfe bei der Brandbekämpfung gebeten. Griechenland habe Unterstützung zugesagt, teilte Außenminister Jair Lapid auf Twitter mit.

  • Nachdem der Waldbrand am Sonntag ausgebrochen war, hatten nach Angaben der Polizei Tausende Menschen ihre Häuser verlassen müssen.

  • Die Armee unterstützte die Evakuierungsmaßnahmen mit Hubschraubern.

  • Laut Ministerpräsident Naftali Bennett waren mehrere Häuser in verschiedenen Ortschaften in Flammen aufgegangen.

  • Wie die "Times of Israel" berichtete, sind mittlerweile rund 2000 Hektar Wald verbrannt.

Nach einem Bericht des Armeesenders geht die Polizei davon aus, dass das Feuer durch Menschen verursacht worden ist. Es müsse sich aber nicht unbedingt um Brandstiftung handeln, sondern könne auch durch Unachtsamkeit entstanden sein.

10:36 Uhr

Norditalien erneut von Unwettern heimgesucht

Während der Süden Italiens in Flammen steht, scheint es im Norden nicht aufzuhören zu regnen. Immer wieder machen in diesem Sommer Nachrichten über Überschwemmungen in Norditalien Schlagzeilen. Und jetzt wieder: Der Norden Italiens ist erneut von schweren Unwettern heimgesucht worden.

  • In Südtirol stürzten Bäume um und Bäche wurden zu reißenden Fluten.

  • Der Zivilschutz hielt die Menschen in den Gemeinden Ahrntal und Pflersch noch am Montagabend dazu an, in ihren Gebäuden zu bleiben und Bäche zu meiden.

  • Über dem Gebiet nördlich von Sterzing an der Grenze zu Österreich fielen Hagel und es wehten kräftige Winde. Der Südtiroler Wetterdienst registrierte dort sehr starke Niederschläge von rund 86 Litern je Quadratmeter binnen 24 Stunden.

  • Die Unwetter zogen auch über die Regionen Venetien, Friaul-Julisch Venetien, die Lombardei und die Emilia-Romagna.

  • Rund 570 Mal rückten die Feuerwehren nach eigenen Angaben wetterbedingt aus.

  • Im Gebiet um den Ort Sonico, knapp 100 Kilometer nördlich von Brescia, überflutete der Fluss Oglio Straßen und blockierte Autos.

10:03 Uhr

"Tornadoähnliche Zustände" in Ostfriesland: Wie groß sind die Schäden?

Ein heftiger Sturm verursacht in Ostfriesland schwere Schäden. Neben umgestürzten Bäumen gibt es auch schwere Schäden an Häusern. Jetzt wollen sich Mitarbeiter der Gemeinde Großheide einen Überblick über die Schäden verschaffen:

  • Eine Bilanz gebe es noch nicht, sagte eine Sprecherin der Gemeinde.

  • Einem Feuerwehrsprecher zufolge wurden mehr als 50 Häuser beschädigt. Einige waren vorerst nicht mehr bewohnbar.

  • Die Feuerwehr spricht von "tornadoähnlichen Zuständen". Die Bestätigung des Deutschen Wetterdienstes, dass es tatsächlich ein Tornado war, steht noch aus.

09:41 Uhr

Haiti: Nach dem Erdbeben kommt der Starkregen

Ein Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert Haiti. Mehr als 1400 Menschen sterben. Viele gelten noch immer als vermisst. Nun folgt der nächste Schlag: Das Tiefdruckgebiet "Grace" hat in der betroffenen Region schwere Regenfälle verursacht.

  • In einer Notunterkunft im Ort Les Cayes auf der Halbinsel Tiburon im Südwesten des Karibikstaates stand das Wasser knöchelhoch.

  • Völlig durchnässte Menschen suchten das Camp auf, ihre Hab und Gut teils in Säcken auf dem Kopf tragend.

  • Das US-Hurrikanzentrum warnt in seinem jüngsten Bericht vor möglichen Überschwemmungen und Erdrutschen, auch in der benachbarten Dominikanischen Republik.

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(Foto: picture alliance/dpa/AP)
09:19 Uhr

Nach Ebola-Ausbruch: Elfenbeinküste beginnt mit Impfungen

Nach fast 30 Jahren entdeckt die Elfenbeinküste eine Ebola-Infektion. Obwohl die Nachbarstaaten des westafrikanischen Landes in den vergangenen Jahren immer wieder mit schweren Ebola-Epidemien zu kämpfen hatten, blieb die Elfenbeinküste weitgehend verschont - bis jetzt. Nun reagiert das Land schnell und hat bereits mit Impfungen gegen die lebensbedrohliche Infektionskrankheit begonnen.

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(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurde der Impfstoff aus dem Nachbarland Guinea zuerst an Gesundheitspersonal sowie an "enge Verwandte und Kontaktpersonen" der Infizierten verabreicht. Insgesamt hat die Elfenbeinküste demnach 5000 Impfdosen von Guinea erhalten.

08:58 Uhr

Wer seinen Führerschein machen will, muss warten: Terminstau bis 2022

Wer seinen Führerschein machen will, muss sich offenbar auch auf lange Wartezeiten einstellen. Zumindest für den praktischen Teil der Prüfung. Derzeit könne es zu Wartezeiten von bis zu fünf Wochen kommen, sagte der Geschäftsführer des TÜV-Verbandes, Joachim Bühler. Offenbar sind die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie schuld an den Verzögerungen.

Nach Angaben Bühlers brachten die Einschränkungen in der Corona-Pandemie den Ausbildungs- und Prüfungsbetrieb zeitweise zum Erliegen. Gleichzeitig seien der Theorieunterricht und die theoretischen Prüfungen in den meisten Ländern weitergelaufen. "Das Ergebnis: Nach Ende der Lockdowns ist die Nachfrage nach Terminen für die praktische Prüfung in die Höhe geschossen. Das gab es in der Form noch nie", sagte Bühler.

08:37 Uhr

Landrat von Ahrweiler legt Amt nach Flutkatastrophe nieder

Nach dem verheerenden Hochwasser in Ahrweiler fragen sich viele, ob diese Katastrophe nicht hätte verhindert werden können. 133 Menschen haben ihr Leben verloren, und noch immer gelten Menschen als vermisst. Die Warnungen der Wetterdienste in den Tagen vor dem Hochwasser, die nicht ausgelösten Sirenen und die ausgefallenen Funknetze: Rund um die Hochwassersituation in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz lief vieles schief.

Nun ist der Ahrweiler Landrat Jürgen Pföhler von seinem Amt zurückgetreten. Zur Begründung hieß es, Pföhler könne sein Amt krankheitsbedingt absehbar nicht mehr ausüben - allerdings hatte es nach der Katastrophe auch massive Kritik an seinem Vorgehen gegeben. "Das Vertrauen der Menschen im Kreis Ahrweiler ist nicht mehr gegeben", sagt die CDU-Fraktion im Kreistag Ahrweiler in einer Pressemitteilung.

Mehr dazu lesen Sie in Kürze auf ntv.de.

08:22 Uhr

Uran-Anreicherung: Iran macht Fortschritte

Macht der Iran Fortschritte bei der Anreicherung von Uran? Das geht jedenfalls aus einem Bericht der UN-Atomaufsichtsbehörde IAEA hervor. Das steht im Bericht:

  • Das Land habe Uran mit einer Anreicherung von bis zu 20 Prozent produziert.

  • Dies sei der dritte Schritt eines Vier-Stufen-Plans des Irans.

  • Der vierte Schritt umfasse die Herstellung einer Reaktorbrennstoffplatte.

Die Technologie und das Wissen um ihre Herstellung kann dazu verwendet werden, den Kern einer Atombombe herzustellen. Die Islamische Republik bestreitet, derartige Pläne zu haben.

"Der Iran hat keinen glaubwürdigen Bedarf an der Herstellung von Uranmetall, das für die Entwicklung von Atomwaffen direkt relevant ist", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price. Er forderte den Iran auf, "seine nukleare Eskalation zu beenden und zu Verhandlungen über die vollständige Umsetzung des Atomabkommens zurückzukehren".

08:01 Uhr

Ist Joe Biden schuld am Afghanistan-Desaster?

Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan begann mit dem überstürzten Truppenabzug der USA vor wenigen Wochen - ist US-Präsident Joe Biden also schuld an der aktuellen Situation? Im "heute wichtig"-Gespräch mit Michel Abdollahi sagt "Stern"-US-Korrespondent Raphael Geiger: "Es ist Bidens persönliche Fehleinschätzung, die zur Katastrophe geführt hat. Biden hat nicht auf die Militärs gehört. Das rächt sich jetzt." Für Biden werde Afghanistan nun auch innenpolitisch zum Problem, so Geiger. "Die Vergleiche mit Vietnam liegen auf der Hand."

Außerdem geht es in der Folge um die afghanischen Ortskräfte, die die Bundeswehr während ihres Einsatzes unterstützt haben. Viele harren zurzeit in Safe Houses in Kabul aus - einer der Helfer berichtet im Podcast von der schwierigen Lage vor Ort.

"heute wichtig"

"heute wichtig" ist der Morgen-Podcast des "Stern" in Kooperation mit RTL und ntv. Mit einem Mix aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Unterhaltung steht der Podcast von Montag bis Freitag immer ab 5 Uhr zum Abruf bereit. Verpassen Sie keine Folge von "heute wichtig" und abonnieren Sie den Podcast bei RTL+ Musik, Spotify, Apple Podcasts, Deezer, Castbox oder in Ihrer Lieblings-Podcast-App.

07:42 Uhr

Forscher: Dicke Fische sollten geschützt werden

All fishes are beautiful! Das sagen zumindest neue Forschungsergebnisse. In der Fischerei gilt oft: Kleine Fische dürfen weiterleben, große werden entnommen. Große, alte Fische - so die verbreitete Annahme - leisten keinen wesentlichen Beitrag für die Erneuerung der Fischbestände mehr.

Berliner Forscher sind nun zusammen mit Kollegen anderer Länder bei Analysen zu dem Schluss gekommen, dass die Bedeutung großer weiblicher Fische systematisch unterschätzt wird. Sie plädieren dafür, diese "Megalaichfische" stärker zu schonen, um die Bestände besser vor Überfischung zu schützen oder ihre Erholung zu beschleunigen.

"Die Ei-Anzahl je Gramm Fischweibchen steigt mit der Fischmasse an, zum Beispiel bei Dorschen oder Hechten. Das bedeutet, dass die systematische Entfernung der großen Laichfische zahlenmäßig besonders negative Wirkungen auf die Gesamtzahl abgegebener Eier hat", erläuterte Robert Arlinghaus vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei und der Humboldt-Universität Berlin.

07:13 Uhr

Waldbrand in Südfrankreich: Tausende müssen evakuiert werden

In Südfrankreich scheint sich die Lage bei den Waldbränden nicht zu entspannen. Nun müssen Tausende von Menschen in Sicherheit gebracht werden. Die Evakuierung soll eine Vorsichtsmaßnahme sein - trotzdem sind 750 Feuerwehrleute im Einsatz. Glücklicherweise ist bisher niemand zu Schaden gekommen. Nach Angaben der Präfektur wurden mehrere Campingplätze rund um die Stadt Grimaud bei Saint-Tropez evakuiert.

06:55 Uhr

Nach 56 Jahren: Missbrauchsvorwürfe gegen Bob Dylan

US-Folk-Star Bob Dylan muss vor Gericht. Er ist wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen verklagt worden. Das mutmaßliche Opfer gibt in der Klage an, vor fast 60 Jahren im Alter von zwölf Jahren von Dylan missbraucht worden zu sein.

  • Dylan soll die Frau im April und Mai 1965 gekannt haben.

  • Sechs Wochen soll er sie mit Alkohol und Drogen versorgt haben.

  • Er soll ihr mit körperlicher Gewalt gedroht haben, um sie in seiner Wohnung im berühmten New Yorker Chelsea Hotel "mehrfach" sexuell zu missbrauchen.

  • Die Klägerin gibt an, "schwere psychische Schäden und ein emotionales Trauma" durch Dylan erlitten zu haben.

Ein Sprecher des 80-jährigen Musikers wies die Vorwürfe in einer Erklärung zurück: "Die 56 Jahre alte Behauptung ist unwahr und wir werden uns energisch dagegen wehren."

06:32 Uhr

Nach zwei Abstürzen: Europas kleinste Rakete versucht es erneut

Vielleicht klappt es ja beim dritten Mal? Heute früh startet eine weitere europäische Vega-Rakete ins All. Nachdem sie bereits zweimal abgestürzt ist, wird der Launch von Europas kleinster Rakete erneut versucht. Sie hebt vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana ab. An Bord der Rakete befinden sich der Erdbeobachtungssatellit Pléiades Neo 4 und vier wissenschaftliche Hilfssatelliten.

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(Foto: picture alliance/dpa/ESA/CNES/Arianespace/Optique Vidéo du CSG)

Im November scheitert der Versuch wegen angeblich falsch angeschlossener Kabel in der Oberstufe der Rakete. Zuvor war die Vega-Mission gescheitert, weil sie in zwei große Teile zerbrach. Hoffentlich klappt es dieses Mal besser!

06:18 Uhr

Das wird heute wichtig

Guten Morgen liebe Leser und Leserinnen,

Nach einem turbulenten Tag in Kabul startete die Bundeswehr gestern in der Nacht den ersten deutschen Flug nach Taschkent. Mit der "Luftbrücke" sollen alle deutschen Staatsbürger aus der afghanischen Hauptstadt evakuiert werden. Eigentlich sollten auch einheimische Kräfte ausgeflogen werden - doch die Berichte vor Ort zeigen eine andere Situation. Alle Entwicklungen können Sie hier im Live-Ticker verfolgen.

Morgen beginnt in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland wieder das neue Schuljahr. Doch für einige könnte es ein chaotischer Start werden: Wer aus der Türkei zurückkehrt, muss vorher in Quarantäne gehen - der Schulbeginn könnte sich also etwas verzögern. Wir wünschen allen Schülerinnen und Schülern einen erholsamen letzten Ferientag!

Heute beginnt auch der Prozess gegen den Arzt, der einen Corona-Patienten getötet haben soll. Ein ehemaliger Arzt der Uniklinik Essen soll im November 2020 einem schwerkranken Covid-Patienten ein tödliches Medikament gespritzt haben. Zuvor soll der Arzt die Ehefrau des Patienten auf die Aussichtslosigkeit der Therapie hingewiesen haben. Der Angeklagte ist wegen Totschlags angeklagt.

Den Rest lassen wir auf uns zukommen. Mein Name ist Clara Suchy und ich begleite Sie heute durch den Tag. Falls Sie Anregungen oder Feedback haben, können Sie sich gerne an mich wenden: clara.suchy@nachrichtenmanufaktur.de. Ich wünsche Ihnen nun einen guten Start in den Tag!