Unterhaltung

"Wer wird Millionär?" Aldi-Student stürzt bei Jauch ab

Scheiterte bei der 125.000-Euro-Frage: Nico Kubach (l.)

Scheiterte bei der 125.000-Euro-Frage: Nico Kubach (l.)

Pech und Unvermögen: Zwei Kandidaten gehen bei "Wer wird Millionär?" mit nur 500 Euro nach Hause. Aber nur für einen tut es Günther Jauch so richtig leid. Nico Kubach stürzt bei der 125.000-Euro-Frage ab. Der Nachfolger redet viel, weiß dafür sehr wenig.

Verlierer sind bei "Wer wird Millionär?" nicht zwingend aus demselben Holz geschnitzt. In einem seltenen Zufall fielen beide Kandidaten am Montagabend auf 500 Euro zurück. Bei dem Einen litt nicht nur Günther Jauch sichtlich mit, bei dem Anderen passte das schulterzuckend hingenommene Ergebnis wunderbar zum Auftritt. Maas-Anzüge? Das 7. Bein der Fruchtfliege? Klaro, wieso nicht.

Das war Wer wird Millionär

Och, Herr Jauch:

Kubachs Telefonjoker Katharina Breuckmann ist Radiologin. Jauch: "Dann muss sie ja einen gewissen Durchblick haben."

Jauchs Rubrik "So ungerecht ist die Welt"

Laut Reglement haben beim Tennis die Damen nicht nur wie die Herren Anrecht auf eine Toilettenpause. Sie dürfen sich auch eine Auszeit nehmen, um die Kleidung zu wechseln.

Auch Pech für Jauch-Double:

Im April 2005 durften die Zuschauer doppelt sehen. Das für Betriebsfeste buchbare Jauch-Double Andreas Scholz schaffte es endlich auf den heißen Stuhl. Er hatte aber ebenfalls Pech und fiel bei der zehnten Frage.

Aber beginnen wir mit der anders traurigen Geschichte des Abends. Überhangskandidat Nico Kubach hatte sich in der vergangenen Woche mit einer guten Portion Glück zu 16.000 Euro gehangelt. Für nervöse Kandidaten ist eine Pause zwischen den Auftritten manchmal eine gute Sache. So scheinbar auch für den 26-Jährigen, der im dualen Studium als Regionalverkaufsleiter bei Aldi Süd arbeitet. Die Frage, wann das nächste Mal wie 2016 Neujahr auf einen Freitag fällt, leitete Kubach sehr souverän her und antwortete korrekt mit 2021. Anschließend half ein Joker aus dem Publikum. Dann kam die Schicksalsfrage für 125.000 Euro.

"Das halte ich für nicht so realistisch"

"Wer ließ sich 1783 ein Verfahren zur Herstellung von mit Kohlensäure versetztem Mineralwasser patentieren? A) Jean Perrié, B) Juan Fant, C) Jack Peps, D) Jacob Schweppe". "Ich bin erneut leider ahnungslos", sagte der Kandidat. Ein sehr netter Moderator gab den aufschlussreichen Hinweis, dass ja bei jeder Antwort ein Buchstabe zu einer bekannten Getränkemarke fehlt. Aus unerfindlichen Gründen versteifte sich Kubach aber auf die Ansicht: "Schweppe als Name im 18. Jahrhundert halte ich für nicht so realistisch".

Nach dem 50/50-Joker blieben Schweppe und Perrié übrig. Fast könnte man vermuten, der Kandidat hatte vergessen, dass er dank der Risikovariante mit einem vierten Joker bei falscher Antwort auf 500 und nicht auf 16.000 Euro zurückfallen würde. Oder womöglich war sich Kubach einfach sehr sicher, als er kurzentschlossen sagte "Herr Jauch, ich halte Schweppe für einen Nachnamen, der sicherlich gut gemeint ist, aber … ich riskiere das, Herr Jauch" und A einloggte. Mit einer Schrecksekunde Verzögerung schlug der Student dann entsetzt die Hände vors Gesicht, als Jauch ihm den herben Absturz auf 500 Euro verkünden musste.

Vielleicht  war es da nur kosmische Gerechtigkeit, dass der zweite Kandidat auch nicht mehr Geld erspielte. Alexander Trebing ist 38 Jahre alt, freischaffender Künstler ("Ich bin sehr flexibel") und Barkeeper. Letzteres kommt vermutlich seinem Rededrang sehr entgegen. Worüber er sich allerdings mit seinen Kunden so unterhält? Vermutlich nicht über Politik.

Beim 7. Bein der Fruchtfliege!

Bei der 300-Euro-Frage konnte sich Trebing dank der Antworten herleiten, dass die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten mit Nachnamen wohl Schadt heißen muss. Bei 4.000 Euro ging es erneut um einen der ranghöchsten Politiker des Landes. "Den Titel 'Bestangezogener Mann Deutschlands" verdankt der Bundesjustizminister sozusagen seinen …: A) Saiden-Krawatten, B) Disinger-Schuhen, C) Maas-Anzügen, D) Kaschmier-Mänteln". "Jetzt kann ich mir nur vorstellen, dass die Maas-Anzüge auf einen Designer zurückzuführen sind, der sich Maas nennt", sagte der joviale Kandidat. Jauch kippte ein Augenlid herunter. Nach dem 50/50-Joker blieben die Anzüge und die Krawatten übrig. "Wie fanden Sie denn meinen ersten Gedankengang?", fragte Trebing den Moderator. "Interessant", entgegnete Jauch mit dem Gesichtsausdruck eines Mannes, der einfach zu oft von der Menschheit enttäuscht worden ist.

Trebing entschied sich für die Maas-Anzüge und war selbst nach der Auflösung völlig ahnungslos, was den Namen des deutschen Justizministers anging. In den folgenden Minuten wurde deutlich: Diese Sendung machte Jauch einfach keinen Spaß. Nicht einmal süffisant mochte der Moderator angesichts des ungebremsten, aber recht erkenntnisarmen Redeschwalls seines Kandidaten werden.

Die Durchhaltestrategie "Augen zu und durch" hatte zum Glück bei der 16.000-Euro-Frage ein Ende. Und was für eins. "Wofür glauben Wissenschaftler - wie unlängst öffentlich gemacht wurde - eindeutige Hinweise entdeckt zu haben?" Den 8. Zwerg bei Schneewittchen schloss Trebing sofort souverän und wortreich aus, ebenso wie den korrekten 9. Planeten im Sonnensystem. Aus Gründen, die nur er nachvollziehen konnte, entschied sich der Künstler für das 7. Bein der Fruchtfliege. "Nicht cool. Auf alle Fälle nicht cool", kommentierte der Kandidat den Ausgang. Ein wahres Wort zum Schluss. 

Quelle: ntv.de

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