Unterhaltung

Autorin aus Weißrussland Alexijewitsch erhält Literaturnobelpreis

Swetlana Alexijewitsch

Swetlana Alexijewitsch

(Foto: imago stock&people)

Die Schwedische Akademie vergibt den Nobelpreis für Literatur an Swetlana Alexijewitsch. Die Jury lobt ein Werk, "das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt". Ein verräterischer Tweet sorgt allerdings bereits im Vorfeld für Irritation.

"Für ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt", bekommt die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch in diesem Jahr den Literaturnobelpreis. Das gab die Schwedische Akademie in Stockholm bekannt. Die 67-jährige Alexijewitsch ist erst die 14. Frau, die die Auszeichnung gewinnt, die als wichtigster Literaturpreis der Welt gilt. 2013 hatte die Schriftstellerin bereits den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten.

"Das ist ganz groß, diesen Preis zu bekommen", sagte Alexijewitsch dem schwedischen Fernsehsender SVT kurz nach der Verkündung am Telefon. Es sei eine Ehre, in einer Reihe mit großen Schriftstellern wie Boris Pasternak zu stehen. Auf die Neuigkeit, die ihr Nobel-Jurorin Sara Danius per Telefon überbracht hatte, habe sie mit dem Wort "fantastisch" reagiert, hatte Danius zuvor gesagt.

Bereits zwei Stunden vor der Bekanntgabe hatte auf Twitter ein Account unter dem Namen Svetlana Alexievich die Verleihung bekannt gegeben. Allerdings bekannte später der italienische Journalist Tommasso Debenedetti, dass es sich um ein falsches Profil handele. Alexijewitsch hatte unter Buchmachern als Favoritin für die Auszeichnung gegolten.

Verleihung im Dezember

Im vergangenen Jahr hatte die Jury den Franzosen Patrick Modiano für seine "Kunst der Erinnerung" geehrt, mit der er die unbegreiflichsten menschlichen Schicksale wachgerufen habe. Letzte deutschsprachige Preisträger waren Herta Müller (2009), Elfriede Jelinek (2004) und Günter Grass (1999). Nominiert waren in diesem Jahr knapp 200 Schriftsteller. Fünf schaffen es auf eine Shortlist, aus der die Schwedische Akademie den Nobelpreisträger auswählt.

Verliehen wird die mit 8 Millionen schwedischen Kronen (etwa 850.000 Euro) dotierte Auszeichnung traditionell am 10. Dezember in Stockholm. Das ist der Todestag des schwedischen Preisstifters und Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896). Auf sein Testament gehen die fünf Nobelpreise zurück. Sie werden schon seit 1901 vergeben.

Stockholmer Jurys haben in dieser Woche bereits Preisträger in Medizin, Physik und Chemie gekürt. Am Freitag verrät das norwegische Nobelkommittee, wer den diesjährigen Friedensnobelpreis bekommt. Als einzige der Auszeichnungen wird der Friedensnobelpreis nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern im norwegischen Oslo verliehen.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen