Miss Mai tanzt mit dem brustfreien Polanc.
Der eine tanzt wie ein wild gewordener Handfeger, die andere beißt in fremde Schultern und Gil braucht eigentlich nur noch zu atmen. Der Parkettstürmer aber ist dieses Mal einer, der das Glück im Unglück fand.
"Was mich stört", sagt Heinrich Popow, "ist, dass man die Rumba nicht fertigmachen kann - also von den Emotionen her." Verständlich, seine Partnerin sieht in ihrem himmelblauen Nachhemd aus, als würde sie sich gern ein paar Stündchen hinlegen.
Nach der österlichen Verschnaufpause meldet sich die Mutti aller Tanzshows zurück, dieses Mal mit Nummer 1 Hits. Und die werden teils dermaßen hafengesanglich zurecht gejodelt, dass Michael Jackson, müsste er seine verwurstete "BAD"-Nummer hören, im Grabe rotieren würde. Aber wollen wir mal nicht so schimpfen, es geht ja schließlich nicht ums Ohrenspitzen, sondern ums Füßchenheben.
Dies gelingt dem Mann, "dessen Wasserwaage im Kopf kaputt ist", exzellent. Dabei geht es Paralympics-Sieger Popow nach wie vor an die Nieren, wenn sich ein paar Orgelpfeifen mit dem Feinsensorium einer Bockwurst an seinem künstlichen Unterschenkel aufreiben und der Frage, weshalb man den ständig sehen müsse. Wieso denn nicht? Kann Susi Kentikian diese ewigen Prothesen-Nörgler nicht bei einem Boxenstopp versohlen?
"Wie so ein wildgewordener Handfeger"
Genauso wie Chef-Pamper Llambi, der zwar mit der Liebenswürdigkeit eines Arschkekses aber sehr lustig zu Susis Partner Robert sagt, er würde Tango "wie so ein wildgewordener Handfeger", tanzen, während die Boxerin in seine Schulter beiße und nicht "eine richtige Fußarbeit mache".
Dabei passt der Vergleich mit dem wild gewordenen Handfeger im Grunde viel besser zu Maximilian Arland, der sich über Ostern so dermaßen viele Eierlikör-Eier hinter die Binde gekippt haben muss, dass die Promille ihn gleich für die nächsten hundert Jahre lockerer im Schritt werden lassen. Kann natürlich auch an der neuen Tanzpartnerin - der "heißen Schnitte" Sarah liegen, wie der große Blonde mit dem Zahnpastawerbegrinsen bauchpinselnd anmerkt.
Lobend erwähnt werden darf auch Frau Brömmel, die es geschafft hat, aus dem Schatten ihres Freundes, Ball-Nachjager Götze, zu schweben. Im grünen Fransen-Kleidchen von Betty Geröllheimer tanzt sie mit Sergiu einen elfengleichen Cha-Cha-Cha. Doch was kommt da wieder von Llambi? Eine Beschwerde, das zarte Brömmli habe "nicht im Boden und ihr Rücken nicht in der Achse gestanden."
Tipp, wenn der Chef verlangt, dass Sie wieder unbezahlte Überstunden machen: "Wissen'se Herr Müller, seit nun mehr acht Arbeitsstunden ohne Raucherpause steht mein Rücken leider nicht mehr in der Achse. Ich muss los."
Und dann gibt es natürlich noch die Koryphäen: Miss Mai tanzt mit dem brustfreien Polanc "eine schwierige Samba" nahezu perfekt und Gil-"Geil"-Ofarim braucht eigentlich gar nicht mehr zu tanzen, sondern nur noch ein und auszuatmen. Das allein reicht nämlich bereits für ein Verbot seines Namens im Hause Mabuse aus: "Man nennt ihn bei uns jetzt nur noch: der Tänzer", so Gil-Girl Motsi über kleine Eifersüchteleien ihres Gatten.
Das Herz auf der Tanzfläche
Nachdem der schöne Musiker und seine Ekat mit ihren drei Mal in Folge 30-Punkte-Nummern "Let's Dance-Geschichte geschrieben haben", wird diese Woche gecha-cha-chat. "Und diese Bewegungen", verrät der Mann, der mit seinen Blicken nasses Kaminholz entzünden kann, "jucken im Hintern". Es fühlt sich "wie Ameisen im Popo" an. Selbst Jorge könnte dieses Gefühl nicht prosaischer beschreiben.
Der Parkettstürmer in Show Nummer Fünf aber ist zweifelsohne Lasagne-Spachtler Giovanni. Obwohl sich seine Partnerin bei der Generalprobe das Füßchen gebrochen und er den Contemporary deswegen mit einer neuen tanzen muss, hauen die beiden die Jury komplett von den Socken. "Das, was Ihr kreiert habt, war einmalig", lobt Motsi, "ein Riesenjob", findet Llambi und alle Zehnerkellen gehen nach oben. Ja, nach diesem Tanz, schwärmen die Kritiker, "liegt das Herz auf der Tanzfläche."
Nicht jedoch bei Cheyenne Pahde, die zwar mit herrlich entrücktem Egalblick einen Paso Doble darbietet, sich dabei aber leider "nicht selbst vergessen hat". Wie das geht, kann sie sich ja bei dem "mit Abstand besten Mädchen mit dem besten Ausdruck" abgucken. Angelina Kirsch tanzt einen "hervorragenden" langsamen Walzer zu das "Das Beste" von Silbermond. Nie zuvor ist Massimo so schön angedreht worden. Und nie zuvor sah eine tanzende Spitzengardine so blütenrein, so schneeweiß und so atemberaubend aus. Wer genau hinsah, konnte sogar das Funkeln der ADO-Goldkante sehen.
Ausgefunkelt hat es sich leider für Ann-Kathrin Brömmel, und dass, wo sie doch so mancher schon zu recht im Finale gesehen hat.
Quelle: ntv.de
