Doch kein Stress für den Rapper? Anklage gegen Bushido abgewiesen
22.11.2013, 13:22 Uhr
Bushido schien sich bei Twitter über die Entscheidung zu freuen.
(Foto: dpa)
Der Grünen-Politikerin Roth drohte er in seinem Song "Stress ohne Grund", er werde auf sie schießen. Dem FDP-Parlamentarier Tören wünschte er, er solle ins Gras beißen. Die Staatsanwaltschaft erhebt daraufhin Anklage. Doch das Gericht sieht das anders.
Die Anklage gegen den Rapper Bushido wegen seines umstrittenen Liedes "Stress ohne Grund" ist vorerst vom Tisch. Das Amtsgericht Tiergarten habe die Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt, sagte ein Gerichtssprecher und bestätigte damit einen Bericht des "Tagesspiegels".
Die Staatsanwaltschaft zeigte sich nicht einverstanden. "Wir werden Beschwerde einlegen", sagte ein Sprecher auf Nachfrage. Die Anklagebehörde hatte Bushido Volksverhetzung, Beleidigung und Gewaltdarstellung vorgeworfen. "Stress ohne Grund" enthalte Tötungs- und Gewaltfantasien sowie schwulenfeindliche Parolen.
Namentlich werden in dem Song etwa Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordete Serkan Tören genannt. Beide hatten im Sommer Anzeige erstattet.
"#stressohnegrundistkunst"
Bei Twitter stichelte Bushido nach Bekanntwerden der Klageabweisung gegen seine Kritiker: "So meine lieben Freunde der deutschen Presselandschaft. Von wegen Stress …", schrieb er und verbreitete einen Link zum Text des "Tagesspiegels".
An Volker Beck gerichtet schrieb er: "Schöne Grüße an Klaus #stressohnegrundistkunst". Der Grünen-Politiker hatte bereits 2011 kritisiert, dass Bushido damals den Bambi für Integration erhielt. "Wer Frauen- und Schwulenverachtung propagiert, hat keinen Preis für gelungene Integration verdient", sagte er.
Die Berliner Justiz ermittelt noch in anderen Fällen gegen Bushido, unter anderem wegen Steuerhinterziehung. Dazu äußerte sich Bushido bislang nicht.
Quelle: ntv.de, hah/dpa