Unterhaltung

"Die Höhle der Löwen" Auf dem eBall zum Tinderdate

"Sketchy", aber geil: der eBall

"Sketchy", aber geil: der eBall

Die einen wollen ein teures Bartöl verhökern, die anderen, dass der Kunde seinen Schampus stehenlässt. Die Löwen müssen dieses Mal lange in ihrer Höhle darben. Kein Investment lohnt sich - bis plötzlich die rollende Zukunft erscheint.

"Ja, so ein Bart muss gehegt und gepflegt werden", sagt Judith Williams und schnuppert neugierig an dem Bartöl der Bartjungs von "Goelds". Die wagen sich zu dritt in "die Höhle der Löwen" und sagen so prosaische Sätze wie: "Der Bart erlebt eine Renaissance" oder "Es gibt immer mehr Männer mit langen Bärten." Ob frau diese Rauschebärte mit dem drin hängenden Bio-Müsli von letzter Woche nun wirklich sexy findet, steht auf einem anderen Blatt.

Tatsache ist: So ein Bart soll beim Knutschen weder piksen noch optisch wie ein explodiertes Schamhaar aussehen. Und genau deshalb haben die Bartjungs an einem Öl getüftelt, das den zotteligen Kinn-Kladderadatsch geschmeidig halten soll. Den Bartweichmacher versuchen die drei Geschäftsmänner in Kombi mit einer Bartbürste (die man so ähnlich aber schon für kleines Geld in jeder herkömmlichen Drogerie erwerben kann) für teure dreißig Euro an den Mann zu bringen. Keiner der Löwen hat Interesse an dem haarigen Investment, vermutlich auch deshalb, weil einfaches Kokosöl jegliches Haar genauso geschmeidig macht, dabei aber nur einen schlappen Fünfer kostet.

Schöne Blümchen für das Tinderdate

Ein wenig verkalkuliert haben sich auch Philippe Singer und Timo Müller mit ihrer Geschenke-App "Joidy." Die beiden Kumpels, die auch gemeinsam auf einer Bude hocken, wollen "physische" oder "digitale" Geschenke via App verschenken und fänden es ziemlich dufte, auch mal dem Tinderdate ein paar Blumen zu schicken, damit es nicht ganz so dreist rüberkommt, wenn man die holde Dame am Ende des Abends fragt, ob sie für eine Nacht zur Verfügung stünde.

Kein Herz für Bärte: Das Öl für den anspruchsvollen Mann findet keinen Investor.

Kein Herz für Bärte: Das Öl für den anspruchsvollen Mann findet keinen Investor.

Obwohl Löwin Williams die App der beiden Freunde "extremely unique" findet und Frank Thelen fest daran glaubt, dass sie damit "Geld ohne Ende verdienen werden", ist das Rudel dennoch nicht heiß genug, um die Geschenkemacher finanziell zu unterstützen. Lediglich der gutmütige Jochen würde sich der App-Entwickler erbarmen, doch plötzlich sind die es, die das Angebot ablehnen. Zu viel ihrer Firmenrechte abzutreten kommt für die Jungs nicht in die virtuelle Lohntüte. Ohne die benötigte Finanzspritze, dafür aber mit jeder Menge guter Wünsche werden sie aus der Höhle gejagt und können von Glück reden, nicht bei lebendigem Leibe verspeist worden zu sein.

Vergaloppiert hat sich auch Manfred Jüni mit seinem "Zzysh". Manni hat einen designschönen Stick erfunden, in dem eine Kohlensäure-Kartusche steckt. Das Ganze kostet ein Heidengeld und wird - ähnlich wie ein Korken - in bereits geöffnete Schampus- oder Weinflaschen gesteckt. Mit dem "Zzysh " soll eine offene Flasche feinsten alkoholischen Getränks bis zu fünf Tage im Kühlschrank haltbar sein. Frage: Wer öffnet eine Flasche Blubberwasser und trinkt sie nicht innerhalb von fünf Stunden aus? Und wer, bitteschön, öffnet eine Flasche Merlot, um dann einen 79 Euro teuren Stick reinzustecken, wobei das Weinchen selbst meist vom Discounter ist und unter zehn Euro kostet? Überhaupt: Welcher Champagner soll sich vier Wochen im Kühlschrank halten? Ist es nicht sogar eine Schande, das gute Gesöff so lange stehenzulassen? Zudem ist so ein Stick all denen gegenüber diskriminierend, die auf Tafelwein im Tetrapack schwören. Keiner der Löwen glaubt an das Produkt. "Da zischt er ab", kommentiert Judith, als Manni die Grube traurig verlässt.

Backend in eine rollende Zukunft

Aber es gibt auch Produkte, die die Löwen von Anfang an überzeugen. So wie die "kinderleichte Becherküche" von Birgit Wenz mit der die Kleinen lernen, selbständig zu backen. Die Erzieherin, die mit ihrem Mann die Becherküche derzeit noch nebenberuflich vertreibt, glaubt an ihr "einzigartiges Produkt": Ein kleiner blauer Becher für das Mehl, ein roter Becher für den Zucker - "die Selbstständigkeit entsteht durch die Farben". Dass Kinder lieber backen sollten als einen YouTube-Channel zu gründen, findet auch Ralf Dümmel und freut sich darauf, die "tolle Idee" von Frau Wenz vertrieblich ganz groß aufzuziehen.

Und dann geschieht etwas, dass es in der "Höhle der Löwen" so noch nie gegeben hat. Uli Sambeth haut mit seinem "eBall" das komplette Rudel von den Pfoten. Der Tüftler, dessen Traum es ist, dass "bald alle Menschen auf seinem eBall durch die Gegend fahren", hat das "weltweit erste Gerät erfunden, das auf einer Kugel rollt". Obwohl Frank Thelen, von Haus aus ein guter Skateboarder, das Teil sehr "sketchy" findet, sehen alle fünf Löwen in dem "eBall" die Zukunft und investieren gemeinsam in die Idee, in der finanziell gesehen, so der arme Uli, "bereits ein Einfamilienhaus steckt".

In naher Zukunft wird niemand mehr seine Füße benutzen und nur noch mit einem "eBall" durch die Gegend rollen. Kinder, Erwachsene, Senioren, Stars, sogar Politiker. Siggi Gabriel rollt auf einem "eBall" vor die versammelte Presse, die natürlich auch auf einem "eBall" steht. Ja, Sie ahnen es: Die Zukunft wird bahn- und beinbrechend sein.

Quelle: ntv.de

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