Unterhaltung

Schlag den Star - Eltons Premiere Baum schlägt Stein

Das Am-Sack-Hängen ist ein immer wieder gern gesehener Wettbewerb in Samstagabendshows.

Das Am-Sack-Hängen ist ein immer wieder gern gesehener Wettbewerb in Samstagabendshows.

(Foto: Pro Sieben)

Zwei muskelbepackte Kerle hängen wie liebesbedürftige Koalas an Boxsäcken. Fußball wird auch gespielt. Es werden auch viele Kekse gegessen und Bauklötze gestapelt. Und zwar so lange, bis einer gewinnt. Und das dauert …

"Schlag den Raab" ist noch kein halbes Jahr Geschichte, da drängt sich bereits sein kleines Format- Brüderchen ins Rampenlicht; und mit ihm Deutschlands berühmtester Ex-Praktikant Elton. Der o-beinige TV-Flummi hat es doch tatsächlich ins Samstagabendprogramm geschafft. Und das mit einer Sendedauer von sage und schreibe vier Stunden im Gepäck. Die braucht der neue "Schlag den Star"-Moderator aber auch; denn die beiden wochenlang unter Verschluss gehaltenen Kandidaten der Sendung hören auf die Namen Matthias Steiner und Henning Baum.

Steiner links, Baum rechts, müssen Eltons Fragen möglichst schnell beantworten.

Steiner links, Baum rechts, müssen Eltons Fragen möglichst schnell beantworten.

(Foto: Pro Sieben)

Der Eine (Steiner): 105 Kilo schwer und Olympiasieger im Gewichtheben. Der Andere: Nur zehn Kilo leichter und Aushängeschild der im Juni 2014 ausgelaufenen Sat. 1-Serie "Der letzte Bulle". Zwei muskelbepackte Spielebüffel, die heiß sind wie Frittenfett. Die Kohle spielt hier und heute keine Rolle. Es gibt zwar 100.000 Euro für den Sieger. Aber das interessiert die beiden Kontrahenten nur sekundär. Von der ersten Minute an merkt man: Hier wollen zwei echte Kerle einfach nur gewinnen. Bereits nach dem zweiten Spiel werden die beiden schon gar nicht mehr mit ihren vollen Namen angesprochen. Es heißt nur noch Baum und Steiner. Passt aber auch. Die Namen sind Programm.

Das erste Drittel des Abends gehört dem Schauspieler aus Essen. Mit der Mimik einer Mumie und der Ruhe einer Wüstennacht zieht Henning Baum fokussiert seine Kreise. Nach vier Spielen steht es bereits zehn zu null. Als es dann aber erstmals nach draußen an die frische Luft geht, schreitet auch Matthias Steiner zur Tat. Im Bagger sitzend versenkt er zehn Metallstifte zielgenau in Bestzeit. Doch Henning lässt sich nicht beeindrucken. Beim Disc-Golf beeindruckt der blonde Bulle mit viel Wurfgefühl.

Elton leblos und mit Dauergrinsen

Elton muss um seine TV-Wirkung bangen.

Elton muss um seine TV-Wirkung bangen.

(Foto: obs)

Für Elton ist schon nach einer knappen Stunde kein Platz mehr. Der Moderator wird zur Randfigur degradiert. Mittendrin, aber irgendwie nicht dabei. Die beiden Hauptprotagonisten haben dem Prime-Time-Neuling längst die Show gestohlen. Mehr als ein Dauergrinsen und leblos vorgetragene Spielanleitungen sind nicht mehr drin. Macht aber nichts. Wenn zwei ehrgeizige Kraftpakete in der Folge eine knappe halbe Stunde halbnackt an Boxsäcken hängen, sich leckere Butterkekse zurechtkauen und beim Fußball in den Wrestling-Modus umschalten, interessiert sich eh keiner mehr für staunende Statisten.

Auch Co-Moderator Frank Buschmann verschlägt es zunehmend die Sprache. Er adelt die beiden sich nichts schenkenden Kandidaten gar als "Monster". Und das zurecht. Im Laufe des Abends kommt Steiner nämlich wieder ran. All das Motzen, Anfeuern und Krakelen scheinen sich doch noch auszuzahlen. Nach vierzehn Spielen, zwei trällernden Girlies (Jamie-Lee Kriewitz, Fleur East) und gefühlten dreißig Werbeblöcken, heißt es in der 40. Minute der Sendenachspielzeit: Alles oder nichts. Das letzte Spiel entscheidet. Und wer die Philosophie des Grundformats kennt, der weiß, dass es beim alles entscheidenden Showdown meist am skurrilsten zugeht. So auch hier und jetzt.

Der Sieger soll der sein, der mit den meisten Bauklötzen auf einer Handschaufel durchs Studio schleichen kann. Der, der den sich immer weiter erhöhenden Turm zum Einstürzen bringt, hat die Gesäßkarte gezogen. Und so schlürfen sie von einer Ecke zur anderen: der Baum und der Steiner. Es geht hin und her. Unglaubliche zwölf Klötze stapeln sich auf der Schaufel, als es dann endlich passiert. Während der Schauspieler mit einem kurzen Grinsen im Gesicht die Arme hinter dem Rücken verschränkt, schreit der Olympiasieger seinen Frust ins Mikrofon. Der Baum hat gesiegt. Der Stein ist geschlagen. Es ist ein Uhr als buntes Konfetti von der Studiodecke rieselt. Der Zuschauer ist baff. Elton auch. "Wann läuft eigentlich die nächste Folge", fragt er sichtlich verwirrt in die Kamera. Irgendwann Anfang Mai, wird ihm von irgendwoher zugerufen. Gut zu wissen.

Quelle: ntv.de

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