
Prince und Luca - zwei absolute Tanzprofis.
(Foto: RTL Presse)
Es war ein Finale der Superlative. Bis zum Schluss haben sich die Promi-Paare nichts geschenkt und noch einmal alles gegeben. Luca und Prince sind die Könige der Tanzshow. Gewonnen aber haben sie alle.
"Die Menschen machen es einem unheimlich schwer, so zu sein, wie man ist, ohne sich ständig schlecht zu fühlen", bricht es aus Prince Damien heraus. Der Mann, der sich selbst als Paradies-Vogel bezeichnet, steigt aus einem Vogelnest wie Phoenix aus der Asche.
"Can't Be Tamed" von Miley Cyrus ist "der Tanz seines Lebens" und jeder, der den stolzen perlmuttfarbigen Pfau tanzen sah, hegt nicht den geringsten Zweifel daran. "Du bist der Leader aller Tänzer, es ist mir eine Ehre, dir 10 Punkte zu geben", sagt Cale, extra fürs Finale im feinen Elvis-Presley-Gedächtnisanzug.
Für den Schlussakt von "Dance Dance Dance" wird noch einmal ganz groß aufgefahren: Pompöse Bühnenbilder, teils entsprungen wie aus einer Märchenwelt, Choreographien, die bis in die Fingerspitzen sitzen und nie dagewesene Emotionen. Obwohl Sandy Mölling bei ihrer "Flashdance"-Jazz-Nummer "wie eine Feder über die Bühne schwebt", hat sie nach "17 Jahren Bühnenerfahrung immer noch Muffensausen."
"Du bist echt'n Psycho!"
Ja, es ist Finale, aber die Anspannung ist den drei verbliebenen Promi-Paaren selten anzumerken. Natürlich möchte man noch einmal alles geben, aber der selbst auferlegte Druck, abliefern zu müssen, ist nicht mehr so groß wie zu Beginn der Show, als man noch unsicher und "mit angezogener Handbremse" über die Bühne watschelte. Jetzt heißt es in erster Linie: Genießen und stolz darauf sein, es so weit geschafft zu haben.
Auch Bahar, die durch die Show drei Kleidergrößen verlor, muss sich nicht mehr beweisen. Mit einem "ergreifenden Solo" zu "While My Guitar" von "The Beatles" sorgt sie für einen der Gänsehaut-Momente des Abends. "So und nicht anders tanzt man einen Contemporary im Fernsehen", schmilzt Cale dahin. "Es gibt nicht genügend Punkte, die ich dir dafür geben kann."
Paare, die vor Wochen noch nicht mal richtig im Takt klatschen konnten, rocken die Hütte und rühren mit ihren Performances nicht nur die Jury zu Tränen. Vor allem die Entwicklung von Suzi Odonkor lässt die Zweifler verstummen. Und dann ihre vor Kraft strotzende "Lady Gaga"-Nummer! 30 Punkte sind für die Frau, "die sich nächstes Jahr bei "Dance Dance Dance" unter anderem Namen anmelden will", fast noch zu wenig. "Es gibt Folgendes lobend zu erwähnen", sagt Moderator Köppen, "Du bist echt'n Psycho!"
"David, du geile Sau!"
Auch ihren Mann David hat die quirlige Suzi für das Tanzen vollends entflammt. Obwohl der Ex-Fußballer mit dem Pressekonferenz-Sprech nicht weiß, wer der Typ überhaupt ist, zu dessen Song er böse gucken soll, versucht er den "perfekten Rebell" zu mimen. Dabei ist er so amüsant und niedlich anzuschauen, dass ihm verziehen sei, keinen Schimmer zu haben, wer "Billy Idol" ist. "David, du geile Sau!", lobt Cale den putzigen Lippen-nach-oben-Zieher.
Eine Superlative folgt auf die nächste: Luca Hännis "Swalla feat. Nicki Minaj"-Performance, Bahars und Sandys "Rolling In The Deep"-Contemporary - sie alle sind wie Puzzle, die sich tänzelnd, swingend, swaggend zu einem großen Gesamtkunstwerk zusammenfügen.
Mit einer Leichtigkeit schweben die Finalisten über die Bühne, "erfüllt von tiefer Dankbarkeit", ein Teil der "Dance Dance Dance"-Familie sein zu dürfen. Odonkor küsst nach seinem letzten Tanz sogar die heilige Bühne.
"Danke für alles"
Und so ist es auch nicht mehr wichtig zu erwähnen, dass einer der Tänze doppelt gezählt wird oder welches Paar an welcher Stelle wacklige Knie oder nicht ausgedrehte Füßchen hatte. Die Erfahrung ist das Erlebnis, im Finale zu sein, das schönste Gefühl.
Letztlich aber legen Luca Hänni und Prince Damien mit ihrer "Michael-Jackson"-Nummer noch eine Schippe obendrauf und gewinnen "Dance Dance Dance 2017". Alles stimmte, alles war bis in die Zehenspitzen "perfekt". "Ihr seid Profitänzer", lobt Cale verzückt. "Und wir sind Freunde geworden", versucht Luca die ihn übermannenden Gefühle in Worte zu fassen. "Danke für alles", sagt Tanzpartner Prince den Tränen nahe, "dem ist nichts mehr hinzuzufügen".
Quelle: ntv.de