"WWM"-Promi-Special Danke, Anke!
23.05.2017, 02:03 Uhr
Anke Engelke überzeugt auf ganzer Linie.
Frauenpower deluxe! Soll heißen: Drei gestandene Promi-Männer sammeln 314.000 Euro für gute Zwecke ein. Das ist einer Anke Engelke viel zu wenig. Und so nimmt die Komikerin Fahrt auf und packt am Ende nochmal 500.000 Euro drauf.
Eine Komikerin mit Tausendsassa-DNA, ein TV-Moderator im Foo Fighters-Shirt, ein kurz vor dem Ruhestand stehender Vollblut-Politiker und ein Philosoph mit Bestseller-Vergangenheit: Die 34. Ausgabe des "Wer wird Millionär?"-Promi-Specials lässt in puncto Kandidatenauswahl kaum Wünsche offen. Auch Günther Jauch reibt sich bereits beim Einmarsch ins "WWM"-Studio vor lauter Vorfreude die Hände: "Meine Damen und Herren, sie sind völlig zurecht begeistert", empfängt er die johlende und wild applaudierenden Zaungäste der Show.
Keine drei Minuten später sitzt auch schon der erste fleischgewordene Hauptgewinn des Abends auf dem berühmten Quiz-Drehstuhl. Sein Name: Wolfgang Bosbach, seines Zeichens ehemaliger Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages und - "WWM"-Nerds werden sich erinnern - enger Buddy von Angela Merkel.
Schlauer Träger des "Schlappmaulordens"
Die Bundeskanzlerin hat er diesmal aber nicht als imaginären Telefon-Joker im Ärmel. Heute soll es eine enge Freundin der Gattin richten. Die Patentanwältin ist sich aber unsicher. Stirbt die Hälfte aller Dreifingerfaultiere beim Toilettengang, beim Paarungsakt, bei der Nahrungsaufnahme oder während des Mittagsschlafs? Na, Hätten sie’s gewusst? Klaro… Natürlich beim Toilettengang! Dafür müssen die armen Tiere schließlich vom Bäumchen runter. Und wer erwartet sie dort mit knurrendem Magen? Na, klar: Der Jaguar!
Der gute Herr Bosbach und seine freundliche Anwältin waren aber noch nie im Dschungel. Ergo: Punkt. Aus. Schluss. Mit erhobenem Haupt und 125.000 Euro für ein Hospiz-Projekt im Bergischen Land im Gepäck macht der 64-jährige Träger des "Schlappmaulordens" Platz für Deutschlands wohl bekanntesten Ex-Praktikanten. Mit pumpendem Herzen und wackligen Knien nähert sich Elton seinem Quizmaster-Kollegen. Der ist ganz erstaunt: "Warum so aufgeregt?", fragt Günter Jauch. Tja, im Fragenvorlesen kenne er sich aus. Aber Fragen beantworten? Das sei für ihn eine ganz neue Herausforderung, so der watschelnde Raab-Zögling.
Egal. Augen zu und durch! Für die "Elton hilft"-Stiftung soll ordentlich Kohle eingesackt werden. Und siehe da: Elton wächst über sich hinaus. Wunde Hoden, die Beastie Boys, dicke Bäuche, animierte Fische, Tiki-Taka: Der Spaßvogel ohne Nachnamen hüpft durchs Frage-Labyrinth wie einst Dreisprung-Legende Willie Banks über die Tartan-Bahn. Kurz vor dem Ziel geht dem Hamburger dann aber doch die Puste aus. Was wurde in der DDR im Jahr 1956 eingeführt und zwanzig Jahre später weitgehend wieder eingestellt? Elton zieht die Reißleine. Zum zweiten Mal an diesem Abend markiert die 500.000-Euro-Frage das Ende der Fahnenstange.
"Wer bin ich?"
Der nächste auf dem Stuhl ist Richard David Precht. Der Philosoph und Publizist präsentiert sich als das platteste Rad am Kandidaten-Wagen. Steif, leblos und mit aufgerissenen Augen kommt der gebürtige Solinger wie ein "The Walking Dead"-Statist daher. Lustig wird es nur selten. Weder gebackene Lidschatten noch vollgekotzte Vollkornkekse ringen dem Autor des Bestsellers "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" ein Lächeln ab. Nach 64.000 erratenen Euros nehmen die Fragezeichen im Kopf von Herrn Precht zum Glück Überhand. Tschüss. War nett. Der Nächste, bitte!
Und da ist sie auch schon: Ladykracher Anke Engelke. Im Handumdrehen ist wieder Stimmung in der Bude. Nahezu jede Frage wird von einem Spontan-Sketch begleitet. Anke Engelke ist voll in ihrem Element. Es geht um Winkfleisch, Toilettenfrauen, geköpfte Eier und Sex im Flugzeug: genau die richtigen Fragen für eine sechsfache "WWM"-Kandidatin mit der Lizenz zum Blödeln.
Kurz vor Mitternacht laufen die Konfetti-Maschinen bereits auf Hochtouren. Alles ist angerichtet für Ankes ersten Million-Triumph. Was besteht aus Spiegel und Fahne? Hammer, Zahnbürste, Teller oder Kerze? So lautet die alles entscheidende letzte Frage. Leider hat Anke keinen blassen Schimmer: "Ne, ich fürchte, ich muss nochmal wiederkommen, Herr Jauch", schluchzt sie ins Mikrofon. Kopf hoch, Anke! 500.000 Euro für das Deutsche Medikamenten-Hilfswerk action medeor dürften so Einiges bewegen. Nach einer kurzen Frust-Minute sieht das auch Anke so: "Die werden ausflippen". Davon kann man wohl ausgehen.
Quelle: ntv.de