Unterhaltung

"Kopper" in seinem letzten Fall Der Ludwigshafener "Tatort" im Schnellcheck

Zwischen Dienstauftrag und alter Freundschaft: In seinem letzten Fall steht Mario Kopper (Andreas Hoppe) plötzlich zwischen den Fronten.

Zwischen Dienstauftrag und alter Freundschaft: In seinem letzten Fall steht Mario Kopper (Andreas Hoppe) plötzlich zwischen den Fronten.

(Foto: SWR/Roland Suso Richter)

Vor den Abschied haben die Macher die Verfolgungsjagd gestellt: Mario Kopper (Andreas Hoppe) scheidet aus dem Polizeidienst und verdient sich seinen unehrenhaften Abschied mit mafiösen Unternehmungen.

Das Szenario

Eigentlich wollte Kopper (Andreas Hoppe) nur etwas Obst und Gemüse kaufen, da steht plötzlich sein alter Kumpel Sandro Giangreco (Michele Cuciuffo) vor ihm. Große Wiedersehensfreude, Anekdoten-Austausch, Grappa satt am nächsten Tresen. Doch plötzlich kommt es in der Bar zu einer Schießerei und Kopper erschießt einen Angreifer in Notwehr. Der einstige Busenfreund entpuppt sich nach und nach als Mafioso mit mächtig Dreck am Stecken. Da aber ist es für Kopper schon fast zu spät. Während er sich mit Giangreco auf der Flucht befindet, kommt Kollegin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) der Identität des Schützen auf die Spur.

Die eigentliche Botschaft

Kann es sein, dass Kopper (Andreas Hoppe) ihr etwas verschweigt? Auch für Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) wird diesmal das Thema Loyalität brisant.

Kann es sein, dass Kopper (Andreas Hoppe) ihr etwas verschweigt? Auch für Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) wird diesmal das Thema Loyalität brisant.

(Foto: SWR/Roland Suso Richter)

Eine Geschichte, die an zwei Fronten kämpft: Da ist zum einen - der Titel der Folge gibt es unmissverständlich vor - der Abschied von Mario Kopper alias Andreas Hoppe, der sich nach 57 Fällen in knapp 22 Dienstjahren aus dem Tatort-Geschäft zurückzieht. Zum anderen geht es für die beiden Protagonisten der Ludwigshafener Filiale um das große Thema Loyalität: Lena Odenthal, die zwischen Pflicht-Erledigung und Beistand für den langjährigen Kumpel und Kollegen schwankt. Und Kopper, der sich dem einstigen Jugendfreund mit seinem großen italienischen Herzen immer noch verbunden fühlt, gleichzeitig aber auch versucht, seinem Dienstauftrag nachzukommen.

Darüber wird in der Mittagspause geredet

Aller Voraussicht nach über den scheidenden Kopper. Dass eine echte Type wie er, obwohl in den letzten Jahren merklich an Kontur und Einfluss eingebüßt, dem Format fehlen wird - gerade in Zeiten von etlichen neuen Teams und wiederholten Konzept-Kontroversen.

Der Plausibilitätsfaktor

Auch hier natürlich Kopper im Fokus: Autor Patrick Brunken hätte es sich leicht machen können, indem er dem scheidenden Sizilianer einen italienischen Abend bereitet, basierend auf Pasta, Grappa und ein wenig sentimentalem Weißt-du-noch-Plausch mit der einstigen WG-Genossin. Stattdessen dividiert er die beiden schon vor dem Ausstand auseinander, lässt Kopper über die Klinge springen und mächtig einstecken, während Lena Odenthal am Ende tatsächlich nur ein Blick ins Fotoalbum bleibt. Das große Mafia-Besteck ist vielleicht ein wenig zu umfassend für die überschaubaren 90 Minuten, der Abschied aber gerät solide und fast gänzlich unsentimental, auch wenn Kopper am Ende, soviel Zeit muss sein, noch einmal versonnen in die Zukunft mit der Verlobten lächeln darf.

Die Bewertung

8 von 10 Punkten. Ein wohltuend unalberner Fall, der Kopper zu Recht in den Mittelpunkt stellt und ihm eine letzte schwerwiegende Aufgabe ins Dienstbuch schreibt. Einziges Manko: Etwas italienisch-passionierter hätte es zwischen Lena und Mario zum Abschied schon zugehen können.

Quelle: ntv.de

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