Unterhaltung

Schweigen ist keine Option Der Minister und die Schauspielerin

Da waren sie noch "nur gute Freunde", mit einem Hang zum Heimatfimmel.

Da waren sie noch "nur gute Freunde", mit einem Hang zum Heimatfimmel.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Schon gut, Sie können jetzt sagen: "Dann halt doch die Klappe, Mädel!" Geht aber nicht. Zu sehr juckt es in den Fingern, die neue Liebe in der Berliner Republik ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen.

Okay, jetzt muss es doch raus, Schweigen ist einfach keine Option. Unter anderem deswegen nicht, weil die Protagonisten dieses "Romeo & Julia"-Theaters ja auch nicht schweigen.

Sie sind zusammen, gut. Sie haben schon länger was miteinander, was genau und wann genau, darüber dann doch lieber Schweigen im Walde. Aber es ging was, und wenn es nur Blicke waren. Die dann aber immerhin in der "Bild"-Zeitung, zu so einem schwurbeligen Thema wie "Heimat". Da gab man sich noch als "wir sind nur Freunde" aus, und, hach, was wäre es herrlich, wenn es wirklich stimmte, dass Mann und Frau - sie ganz attraktiv, er ganz mächtig - einfach mal gute Freunde mit gemeinsamen Themen außerhalb der Bettwäsche hätten sein können. Aber nein, es war schnell klar, dem ist nicht so.

Sie sind ein Paar, die Anziehungskraft war einfach zu groß. Und nachdem sich das junge Glück am vergangenen Wochenende gezeigt hat, dürfen auch alle reden. Und nicht nur das: Die Beteiligten, jedenfalls zu 50 Prozent, äußern sich sogar selbst dazu, wie nun in der "Gala" und der "Bunten". Wir kennen das alle, dieses neue Verliebtsein, es verleitet zum Plappern: wie toll der Liebste ist, wie wichtig, wie schön, wie intelligent, wie *seufz* *kicher* sexy, man möchte ihn immer anfassen und tut es dann auch.

Stil wäre so unendlich schön

Und während sich die anderen Gattinnen neben ihren neidischen Männern nun die knitterigen Hälse verrenkt haben dürften bei dem ersten gemeinsamen Auftritt des frischen Liebespaares, weil sie Ausschau nach einem Pickel auf dem Rücken der "Neuen" hielten oder einem Schweißfleck unter dem Arm - Fehlanzeige: Die "Neue" trug zwar rückenfrei, aber keine Pickel, und Schweißflecken? Dafür war's erstens zu kühl und zweitens hat sie die Aufregung im Griff, denn als Schauspielerin kennt sie die Bühne und schwitzt nicht gleich unkontrolliert los, bloß weil der Angebetete sie mal kurz kameratauglich sanft und fürsorglich am Arm berührt.

Der Minister hat sich, wie fast alle Prominenten, einvernehmlich von seiner Frau getrennt, und auch die Schauspielerin kann von einer schmerzhaften Scheidung erzählen - warum sollte man den beiden das Glück also nicht gönnen? Tut man ja, tut man ja! Nur - es wäre so unendlich stilvoll gewesen, nicht so kurz nach Bekanntwerden der Beziehung in den bunten Blättern darüber zu plaudern. Keiner missgönnt anderen ihr Glück, aber diese Art, Showbusiness und Politik zu verwursten, ist so schrecklich oberflächlich, irgendwie so amerikanisch, so trumpig. Es wäre so unendlich cool gewesen, tatsächlich mal NICHTS zu sagen, und wirklich nur Bilder und Taten sprechen zu lassen.

Aber in den Interviews heißt es jetzt frühlingshaft: "Ja, ich bin sehr glücklich." Und, sehr geerdet: "Das Leben fordert neue Wege." Diese neuen Wege kann man eigentlich bloß der verlassenen Minister-Ehefrau wünschen, auf dass ihre Wege bald ein großer schöner Prinz auf einem weißen Pferd kreuzt. Und dann bleibt noch, auf mehr Geschick und Gespür beim neuen Liebespaar zu hoffen - sonst mündet es in Pool-Fotos wie einst bei einem SPD-Vorsitzenden und seiner Gräfin. Und wir wissen ja, wie das geendet ist.

Quelle: ntv.de

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