Unterhaltung

Schluss mit der Sommerpause Der "Tatort" ist zurück

Die Stuttgarter Ermittler im Visier einer künstlichen Intelligenz

Die Stuttgarter Ermittler im Visier einer künstlichen Intelligenz

(Foto: SWR)

Eine Hommage an den verstörendsten Computer der Filmgeschichte, Laiendarsteller in Ludwigshafen und Ausflüge ins Darknet: Die neue "Tatort"-Saison greift nicht nur die brennenden Themen unserer Zeit auf, sondern wird auch polarisieren - und ein vierstelliges Jubiläum feiern.

Was für ein ungemütlicher Sommer. Nicht nur, dass der April wettertechnisch gefühlt bis Anfang August dauerte, nein, viel schlimmer: Europameisterschaft und Olympia haben dafür gesorgt, dass sich die für "Tatort"-Fans ohnehin schon schwer zu verkraftende Sommerpause in diesem Jahr auf fast drei Monate verlängerte. Höchste Zeit also, dass die Lieblingskrimiserie der Deutschen in die nächste Runde geht.

Noch häufiger als in den vergangenen Jahren setzen die Macher dabei auf aktuelle Themen: Am 4. September ermitteln die Wiener Kommissare in "Die Kunst des Krieges" gegen einen Schlepperring, während in Kiel gerade eine Folge in Arbeit ist, in der Borowski (Axel Milberg) im Dunstkreis des Darknet unterwegs ist - also dem dunklen Bereich des Internets, in dem der Amokläufer von München seine Pistole kaufte. Schon am 28. August, eine Woche nach dem eher behäbigen Saisonauftakt aus Köln, bekommt allerdings die wahrscheinlich verstörendste Maschine in der Geschichte des Films einen Gastauftritt in Stuttgart.

HAL 9000 ist der mörderische Computer aus "2001: Odysse im Weltraum" - und Stichwortgeber für den "Tatort".

HAL 9000 ist der mörderische Computer aus "2001: Odysse im Weltraum" - und Stichwortgeber für den "Tatort".

(Foto: imago stock&people)

HAL 9000 hieß der neurotische Bordcomputer, der in Stanley Kubricks Science-Fiction-Meisterwerk "2001: Odyssee im Weltraum" fast die komplette Besatzung seines Raumschiffs ermordete - und "HAL" heißt auch der neueste "Tatort" aus dem Schwabenland: Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) wollen den Mord an einer Studentin aufklären und kommen dabei einer Firma auf die Schliche, die intelligente Software entwickelt und die Kontrolle darüber verliert. Wie schon beim Stuttgart-21-Fall "Der Inder" führte hier Niki Stein Regie - und wie damals dürfte auch sein neuestes Werk die Zuschauer polarisieren.

Experimente in Ludwigshafen

Für nicht ganz so viel Zündstoff sollte dagegen die 1000. Folge des Krimiklassikers sorgen, die voraussichtlich im November ausgestrahlt wird: Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und der Kieler Borowski ermitteln zum Jubiläum in einem fahrenden Taxi - nicht umsonst trägt die Episode denselben Namen wie der erste "Tatort" anno 1970, "Taxi nach Leipzig".

Eher leichte Kost dürfen die Zuschauer auch aus Ludwigshafen erwarten: Im Februar verzichtet Regisseur Axel Ranisch nicht nur auf ein Drehbuch, sondern stellt Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) auch noch Laiendarsteller eines Amateurtheaters zur Seite. Ob das Experiment dem arg eingerosteten "Tatort" neues Leben einhauchen kann, sei mal dahingestellt - immerhin dürfte es, zumindest von der schauspielerischen Seite, kaum schlimmer werden als sonst.

Düsteres aus Dortmund

Ohne sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen, darf man wohl davon ausgehen, dass das in Ulrich Tukurs neuestem Fall als Felix Murot ("Es lebe der Tod" 20. September) ganz anders aussehen wird - genau wie bei Kommissar Faber (Jörg Hartmann), der sich auch weiterhin anschicken wird, die düsteren Abgründe Dortmunds schonungslos offenzulegen. Das Ganze dann allerdings bald ohne Daniel Kossik (Stefan Konarske), der 2017 aus dem Vierergespann aussteigt.

Mit dem Bodensee-"Tatort" ist dagegen bereits in diesem Dezember Schluss, im kommenden Jahr übernimmt für Blum und Perlmann (Eva Mattes und Sebastian Bezzel) ein neues Team aus dem Schwarzwald, zu dem dann auch Harald Schmidt gehört. Hat da etwa jemand Regen und Traufe gesagt? Egal, Hauptsache, Sonntag ist wieder "Tatort"-Tag.

Quelle: ntv.de

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