Unterhaltung

2017: Leute, Bilder, Emotionen "Ein Abschied in Würde"

Günther, noch ist 2017 nicht over!

Günther, noch ist 2017 nicht over!

2017 ist fast Sense. Anlass für Jauch, zurückzublicken. Seine Gäste: Boris und sein Sprunggelenk, Nena, ein Ösi, der bald Kanzler wird und - tada! - Sarah und Pietro Lombardi mit ihrem ersten gemeinsamen Interview nach dem Ehe-Aus.

Ab einem gewissen Alter sind ja viele der Meinung, die Zeit verrinne schneller. Ein Jahr wie ein Wimpernschlag. Ehe man sich´s versieht, ist Dezember und Günther Jauch schaut zurück. Für "2017! Menschen, Bilder, Emotionen" hat der Schwiegermutterliebling wieder jede Menge Gäste eingeladen. Menschen, deren Schicksale bewegten, Promis, die für Schlagzeilen sorgten oder aber auch gehörig für Kopfschütteln, wie zum Beispiel Boris Becker, der bei Günther betont: "Ich möchte meine Rechnung bezahlen, wenn ich weiß, wie hoch sie denn ist".

Hey, mein Sprunggelenk funktioniert super!

Hey, mein Sprunggelenk funktioniert super!

Während der Zuschauer sich fragt, warum Jauch nicht gleich RTL-Kollege Peter Zwegat mit konsultiert hat, plaudert "das deutsche Nationaleigentum" über sein "Leben in der Öffentlichkeit", den 50. Geburtstag (fuffzig sein ist nicht so dufte) und die tolle Funktionalität seines neuen Sprunggelenks: Ja, "die Marke Boris Becker lebt" und für alle, die es noch nicht gewusst haben, der Boris wird auch 2018 "geraden Hauptes vorne raus gehen."

Meine Fresse, es ist aber auch gerannt, dieses 2017. Und es ist so viel passiert: Ein sprechendes Toastbrot mit Tolle wurde US-Präsident, Gauck ging, die Ehe für alle kam, Erdogan ließ Journalisten und Menschenrechtler einsperren, Christian machte bei Merkel den Lindner. Und der "Oberste Führer" der Demokratischen Volksrepublik Korea ("Nordkorea") ballert permanent Raketen über die Köpfe seiner Nachbarn hinweg. Man kann sich gar nicht alles merken. Oder will es vielleicht auch nicht.

Politischer Rohling Helmut Kohl

2017 ist auch das Jahr, in dem Walter Kohl von seinem Vater Abschied nehmen muss. Kohls Sohn erzählt vom Leben an der Seite des "Kanzlers der Einheit", jenem Mann, der seine Karriere als "politischer Rohling" begann und den "Schliff erst durch die Mutter erfahren hat." Es ist ein emotionaler Rückblick, vor allem vor dem Hintergrund des jahrelangen Zerwürfnisses Kohls mit seinen Kindern. Ob Helmut Kohl "fremdbestimmt" war, will Jauch wissen und Walter Kohl, der betont, wie wichtig ihm "ein Abschied in Würde" sei, antwortet: "Es gab schon eine abrupte Verhaltensänderung", auch gegenüber Leuten, die 40 Jahre lang an der Seite des einst mächtigsten Mannes im deutschen Staate waren.

Jahresrückblicke sind aber auch nicht mehr das, was sie mal waren. Das Leben spielt sich vermehrt im Netz ab: Krasse "Insta-Storys", Snapchat und zufällig aufgenommene Videos, die nach Clickbaits gieren. Ganz vorne mit dabei ist das Ehepaar Ehrentraut, deren flotte Rock'n Roll Nummer mit 65 Millionen Klicks die Rentner berühmt machte. Oder die Bälger des BBC-Reporters, Dr. Kelly, die während eines Live-Interviews ins Büro des Vaters platzten. Mit 118 Millionen Klicks sorgte der Clip des Politikexperten weltweit für Begeisterungsstürme.

Gewohnt souverän sabbelt Jauch sich durch den Sendemarathon: Er spricht mit Überlebenden des Attentates in Las Vegas, herzt Nena, bei der trotz 40 jährigem Bühnenjubiläum der Lack kein bisschen ab ist, und verteilt Blumensträuße für Damen und Geschenke für die Kleinen.

Zu den Menschen 2017 gehört auch Vanessa Münstermann, "das Säureopfer aus Hannover". Die Frau, die nach dem Angriff ihres Ex-Freundes 12 Tage im Koma lag, hat einen Verein gegründet: "Ich will mich engagieren, ich will helfen, mein Leben ist jetzt wertvoller als vorher."

Allessio geht’s gut

Wenig wertvoll hingegen ist Ursula Schiedewitz' Erkenntnis, dass die Polizei eben doch nicht immer "dein Freund und Helfer" ist. Die junge Frau aus Hamburg, deren Auto bei den Krawallen zum G20-Gipfel abgefackelt wurde, prangert "das Versagen der Behörden" an: "Es gab Zerstörungen, Plünderungen, Randale und kein Martinshorn, kein Blaulicht, niemanden, der half. Wir als Anwohner fühlten uns alleingelassen."

Sebastian Kurz im Gespräch mit Jauch.

Sebastian Kurz im Gespräch mit Jauch.

Ein Thema, das auch in diesem Jahr wie kein anderes die Gemüter erhitzte, ist und bleibt die Flüchtlingsfrage. Merkels Entscheidung spaltet nach wie vor die Gesellschaft, viele fühlen sich mit ihren Ängsten und Sorgen ungehört. Sebastian Kurz, mit nur 31 Jahren österreichischer Außenminister, verteidigt bei Jauch seine harte Haltung in der Flüchtlingsfrage: "Wir als Europäische Union müssen selbst entscheiden, wer zu uns kommen darf. Wir haben alle gemerkt, dass es eben doch nicht so geht wie Merkel 2015 gedacht hat."

Und dann gab es 2017 auch noch ein musikalisches Comeback. Die Kelly Family singt wieder: "Nanana, nanana". Es ist: "Zum Niederflöten." Und weil Witzigkeit keine Grenzen kennt, erscheinen gen Ende der Live-Show tatsächlich Pietro und Sarah Lombardi, um ihr erstes gemeinsames Interview zu geben. Free-TV-Weltpremiere quasi. Nein, sie werden nicht wieder ein Paar, ja, sie mögen ihre Fans, auch wenn die nichts Besseres zu tun haben, als sich in fremder Leute Leben einzumischen als wäre es ihr eigenes: "Jeder hat Fehler. Wenn man ein Kind in die Welt setzt, trägt man Verantwortung." Soll heißen: Allessio geht’s gut.

Am Ende trällert der sympathische Swaroskisteinchenkleber von einst mit seinem Homie Kay One noch irgendwas Señorita-mäßiges. Der Clip zum Song hat bis dato 55 Millionen Klicks. Ist ja heutzutage fast wichtiger als Gesundheit.

Das Gute zum Schluss: 2017 dankt erst in drei Wochen ab - genügend Zeit, um literweise Glühwein zu bechern und für 2018 vorzuglühen. In diesem Sinne: Lassen Sie sich ruhig ordentlich volllaufen!

Quelle: ntv.de

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