"The Voice of Germany": Start Ein Finne bläst zum Angriff
20.10.2017, 02:04 Uhr
Wer holt sich "The Voice of Germany"? Mark Forster, Samu Haber, Yvonne Catterfeld und Smudo sowie Michi Beck von den Fanta 4.
(Foto: picture alliance / Jörg Carstens)
Seit vier Jahren wartet Samu Haber nun schon auf einen Triumph im alljährlichen Rennen um die Stimme der Nation. Dank eines zwitschernden Beatles-Kükens könnte es in diesem Jahr endlich so weit sein.
Die siebte "The Voice"-Staffel ist noch keine fünf Minuten alt, da bröckelt im Berliner Fernsehstudio bereits der Putz von den Wänden. Mit ihrem fulminanten Jessie J-Kniefall ("Bang Bang") reißt die 33-jährige Düsseldorferin BB Thomasz alle Anwesenden von den Sitzen - die Jury-Mitglieder inklusive.
Ruckzuck knallen alle Händchen auf die Buzzer. "Was de Fuck war das?", fragt Samu Haber. Auch Yvonne Catterfeld kriegt sich nicht mehr ein: "Wow!", schallt es aus dem Mund der Erfurterin. Neu-Juror Mark Forster und die beiden Fanta-4-Cracks Smudo und Michi Beck klatschen ebenfalls begeistert in die die Hände. Noch vor dem Öffnen der ersten Chipstüte wird einem daheim mal wieder vor Augen geführt, warum das "The Voice"-Format den meisten anderen Casting-Shows hierzulande immer wieder aufs Neue die lange Nase zeigt. Während anderswo die musikalische Qualität erst reifen muss, schießt man hier bereits von Beginn an aus allen Rohren.
Selbst die, die am Ende ihres Auftritts leer ausgehen und keinem Juroren-Team in die Coaching-Zone folgen dürfen, hinterlassen oftmals größere musikalische Spuren als so manch Sieger-Marionette der Konkurrenz.
Von "Always On My Mind" ...
Sheryl-Crow-Klon Bella Wilhayn, Elton-John-Fan Philip Donath, Italo-Bardin Roberta Valentini und der fleischgewordene Wolverine-meets-Magnum-Hybrid Mario Götz: Sie alle verlassen das "The Voice"-Studio mit erhobenem Haupt und unter tosendem Applaus. Hier und heute hat es nur deswegen nicht ganz gereicht, weil andere noch einen Tick besser waren.
Der 16-jährige Benedikt Köstler beispielsweise phrasiert sich wie ein Altmeister durch Presleys Schmuse-Hit "Always On My Mind". Die fünf Jahre ältere Freizeitpark-Prinzessin Malina Stark beeindruckt mit einer jauchzenden Julia-Michaels-Hommage ("Issues"). Auch Selina Edbauer nimmt die "Blind Auditions"-Hürde mit einem Lächeln im Gesicht ("Greenlight"). Ebenfalls auf dem Weg in Richtung Pop-Olymp: Schulbub Melvin Vardouniotis ("Bridge Over Troubled Water") und Rock'n'Roll-Opa Patrick "Paddy" Strobel, der allen Anwesenden zeigt wo der Classic-Rock-Hammer hängt ("Rock'n'Roll").
... bis "Moon River"
Die Juroren kommen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Jeder will jeden. Während es Mark Forster immer wieder mit zärtlichem Bezirzen versucht, schießen Yvonne Catterfeld und Samu Haber mit verbalen "Ich bin der beste Coach ever"-Giftpfeilen um sich. Team Fanta wandelt auf altbewährten Überzeugungs-Pfaden. Ein paar Witze, hier und da ein Tänzchen und pointiert eingestreute Erinnerungen ("Wie oft haben wir hier eigentlich schon gewonnen?"): Die beiden Hip-Hopper wissen mittlerweile ganz genau, wie der "Wie lotst man ein Juwel in sein Team"-Hase läuft.
Schlussendlich darf sich auch jedes Team über mindestens einen musikalischen Rohdiamanten freuen. Die, die sich am Ende aber am heftigsten auf die Schultern klopfen sind Samu Haber und die beiden Stuttgarter Reim-Experten Michi Beck und Smudo.
Während sich die Fanta-4-Köpfe auf eine höchst wahrscheinlich sehr ertragreiche Zusammenarbeit mit der Berliner Travestie-Perle Jade Pearl Baker ("Moon River") freuen dürfen, sichert sich der blonde Finne die zukünftigen Dienste von "Let It Be"-Küken Lara Samira, dem vielleicht hellsten Stern eines musikalischen TV-Abends, der in puncto Klang-Qualität und Unterhaltung keine Wünsche offen ließ.
Quelle: ntv.de