Promis an der Elbe Filmfest Hamburg eröffnet
01.10.2010, 11:51 Uhr
Marie Bäumer und Jasmin Wagner (Blümchen) in Hamburg.
(Foto: dpa)
Das Filmfest Hamburg hat den Teppich ausgerollt: Prominenz aus Kino und Fernsehen tummelt sich an der Elbe. Vor allem deutsche Stars wollen auf dem Festival in den nächsten Tagen neue Produktionen präsentieren, darunter Schauspieler wie Franka Potente, Iris Berben, Benno Fürmann und Jürgen Prochnow.
Internationale Gäste kamen gleich zum Auftakt: Der französische Comicstar Joann Sfar lieferte mit der französischen Produktion "Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte" den Eröffnungsfilm. Liebling der Fotografen und Autogrammjäger aber war beim Auftakt Hamburgs eigener Starregisseur Fatih Akin.
US-Filmemacher Julian Schnabel ("Schmetterling und Taucherglocke") wurde am Freitagabend zur Deutschlandpremiere seines Werkes "Miral" erwartet. Der 59-Jährige ist in diesem Jahr der Gewinner des Douglas- Sirk-Preises. Für Filmfestchef Albert Wiederspiel gilt Schnabel als einer der vielseitigsten Künstler unserer Zeit: "Er malt, macht Musik, fotografiert und dreht Filme. Die Vielfalt seines Könnens ist aufregend und inspiriert Künstler jeden Genres". Die Auszeichnung ist nach dem gebürtigen Hamburger Regisseur Douglas Sirk benannt und wird für Verdienste um die Filmkultur verliehen.
Bis zum 9. Oktober mehr als 160 Leinwandwerke aus 51 Ländern - und ein wichtiger Geburtstag: "Das 18. Filmfest - wir sind erwachsen geworden. Aber ich verspreche es: Wir bleiben jung und albern!", sagte Festivalchef Wiederspiel bei der Eröffnung am Donnerstagabend. Das Festival sei zu einem internationalen Schaufenster für Spiel- und Dokumentarfilme geworden, meinte Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU).
Auf die vom Senat jüngst beschlossenen Spaßmaßnahmen, von denen etwa das Schauspielhaus und Museen betroffen sind, ging Ahlhaus nicht ein, wohl aber die Festivalmacher: "Die Zeiten sind hart. Wir sind so reich und offensichtlich doch so arm", sagte Wiederspiel, "auch wenn wir vom Film diesmal von Kürzungen verschont geblieben sind".
Die Sparpolitik war auch Thema für Regisseur Akin ("Gegen die Wand", "Soul Kitchen"): Museen seien wichtig, um Geschichte zu begreifen, sagte der aus dem Stadtteil stammende Filmemacher. "Wenn man so etwas eliminiert, dann wissen wir gar nicht mehr, was auf uns zukommt", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. "Deswegen will ich heute auch einen großen Bogen um den Bürgermeister machen", sagte der 37-Jährige.
Auf dem grünen Teppich - Hamburg ist 2011 Umwelthauptstadt Europas - vor der Eröffnung zeigten sich Schauspielerinnen wie Marie Bäumer und Charlotte Schwab. Mit der Filmbiografie über den schillernden Chansonnier Serge Gainsbourg gibt Sfar sein Kinodebüt. Auch Akin arbeitet an der Verfilmung einer Lebensgeschichte - der von Box- Promoter Ahmet Öner, der Akin zum Filmfest begleitete. "Wir machen ja auch ein Biopic, deswegen schauen wir uns das heute mal an. Vielleicht können wir etwas lernen."
Quelle: ntv.de, dpa