"Ihm fehlt das Gespür für Teamwork" Gottschalk zieht über Bohlen her
22.04.2015, 10:44 Uhr
Der Dieter will doch bloß spielen ...
Dieter Bohlen bekommt in Thomas Gottschalks Autobiografie "Herbstblond" ordentlich sein Fett weg. Aus ersten Auszügen geht hervor, was der Kult-Moderator von der Ein-Mann-Show des Pop-Titanen hält: Bohlen entscheide wie ein Kaiser über Wohl und Wehe.
Bei "Das Supertalent" waren sie Kollegen - Freunde werden Thomas Gottschalk und Dieter Bohlen allerdings wohl nicht mehr. Denn in seiner Autobiografie "Herbstblond", die am 27. April erscheint, lässt Gottschalk kein gutes Haar an dem Pop-Titan, wie aus ersten Auszügen hervorgeht, die die "Bild"-Zeitung vorab druckte.

Sonst war es immer umgekehrt, der Dieter (hier mit Modern Talking-Kollege Thomas Anders) kam zum Vorsprechern zum Thomas.
(Foto: imago stock&people)
In dem Buch beschreibt der Kult-Moderator, wie er nach dem Abgang von "Wetten, dass..?" und dem Quotendebakel seiner ARD-Sendung "Gottschalk Live" von seiner Produzentin die Möglichkeit bekam, bei einer von Bohlens Casting-Shows mitzuwirken. "Das brachte mich in eine Art moralisches Dilemma, denn ich hatte über diese Formate immer wieder öffentlich gelästert", erklärt Gottschalk. Dennoch sagte er zu. "War es Torschlusspanik, verletzte Eitelkeit oder eine Möglichkeit, mich neu zu erfinden? Ich rede mir Letzteres ein. Also sagte ich RTL zu."
Teamwork? Fehlanzeige!
Mit einem habe er jedoch nicht gerechnet. "Was immer ich auch für Interessen habe, sie müssen sich denen meiner Zuschauer unterordnen", schreibt Gottschalk weiter. "Für Dieter Bohlen gilt das nicht." Der unterwerfe alles dem Ziel, selbst gut auszusehen. Sie hätten sich angesichts der bunten Vielfalt an Kandidaten perfekt die Bälle zuspielen können, aber "Dieter fehlt jedes Gefühl für Teamwork". Mit einer "Scheuklappenmentalität, die ich bisher so nicht kennengelernt hatte", habe Bohlen eine Ein-Mann-Show durchgezogen.
Nicht nur am Moderator, auch am Format findet Gottschalk offenbar nichts Positives. Er habe sich wie "im falschen Film" gefühlt. "Es ging nicht darum, dem Wahren und Schönen zum Sieg zu verhelfen, sondern das Ganze marschierte eher in Richtung Circus Maximus, wo Kaiser Dieter auf Zuruf des Plebs und je nach Laune den Daumen hob oder senkte." Eine Rückkehr darf man wohl getrost ausschließen. "Die Quote des 'Supertalents' hat unter mir weniger gelitten als ich an der Sendung."
Quelle: ntv.de, jki/spot