Angriff auf HBO Hacker leakt Infos zu "Game of Thrones"
01.08.2017, 12:16 Uhr
Die letzte Staffen von "Game of Thrones" soll nächstes Jahr erscheinen.
(Foto: picture alliance / Robin Utrecht)
"Game of Thrones" ist der wohl größte Schatz des Senders HBO - und somit für Hacker ein hochinteressantes Ziel. Nun tauchen Informationen über noch nicht gezeigte Episoden auf. Von anderen Serien sind ganze Folgen im Netz zu sehen.
Nun hat es auch HBO getroffen. Dem vor allem für die Serie "Game of Thrones" bekannten Sender wurden bei einem Hackerangriff Inhalte gestohlen, die unerlaubterweise ins Internet wanderten. In einem Schreiben an die Mitarbeiter bestätigte CEO Richard Plepler, dass jüngst geistiges Eigentum gestohlen worden sei, darunter einige Shows.
HBO arbeite mit Strafverfolgern und Internetsicherheitsfirmen zusammen, um das Problem zu beheben. Zu den gestohlenen Produkten, die ein Hacker per E-Mail verbreitet hat, der sich offensichtlich in Anspielung an "Game of Thrones" Little.Finger66 nennt, gehören Episoden der HBO-Shows "Ballers", "Insecure", "Room 104" und "Barry."
Außerdem wurde das Skript einer unveröffentlichten Folge von "Game of Thrones" verschiedenen Journalisten angeboten. Zudem wurden Details künftiger Episoden der Serie gepostet, aktuelle Episoden kamen nicht ins Netz. Das mehrfach ausgezeichnete TV-Drama war Mitte Juli in den USA in die siebte Staffel gestartet. Die achte und letzte Staffel soll 2018 erscheinen.
Außer den Programminhalten seien auch persönliche Informationen mindestens eines hochrangigen HBO-Managers gepostet worden. HBO, Tochter der Time Warner Inc, wollte die gestohlenen Produkte nicht im Detail benennen. "Das Problem, mit dem wir es zu tun haben, ist unglücklicherweise allzu vertraut in der Welt, deren Teil wir sind", sagte HBO-CEO Plepler.
Hacker wollen Lösegeld
Anfang Mai hatte ein Hacker 10 Episoden der Netflix-TV-Show "Orange Is the New Black" veröffentlicht, nachdem er zuvor monatelang versucht hatte, die mit der Nacharbeitung der Show beauftragten Larsen Studios zu erpressen. Wochen später berichtete der US-Unterhaltungskonzern Walt Disney über einen Angriff, bei dem Lösegeld für einen bislang unveröffentlichten Film verlangt wurde. Disney reagierte darauf nicht und es wurde auch kein Film ins Internet gestellt. Somit wurde davon ausgegangen, dass es sich um einen Streich gehandelt habe.
Hacker versuchen zunehmend, Geld direkt von ihren Opfern zu bekommen, entweder über Erpressung oder über Schadprogramme, die den Zugang zu den Systemen sperren und diesen erst nach Zahlung einer "Gebühr" wieder ermöglichen. Im Januar veröffentlichte die Internetforschungsgruppe Ponemon Institute eine Studie, wonach 51 Prozent der US-Unternehmen bereits einmal Opfer einer Schadprogramm-Attacke waren.
Quelle: ntv.de, hul/DJ/dpa