"Mad Men" erlebt Emmy-Debakel Spionageserie räumt ab
24.09.2012, 06:24 Uhr
Claire Danes freut sich über den Hauptdarstellerinnen-Preis.
(Foto: REUTERS)
Vier Jahre lang dominierte "Mad Men" die Verleihung der Emmys. Doch nun ist alles anders: Schon die erste Staffel von "Homeland" räumt beim wichtigsten Fernsehpreis der Welt ab. Trotz Krieg und Spionage. "Mad Men", in 17 Kategorien nominiert, erlebt dagegen ein Debakel.

Julianne Moore - farblich mit Claire Danes abgestimmt - erhielt den Preis für ihre Sarah-Palin-Darbietung.
(Foto: JORDAN STRAUSS/INVISION/AP)
Die neue US-TV-Serie "Homeland" hat den wichtigsten Fernsehpreis der Welt gewonnen. Die erst seit einem Jahr laufende Spionagereihe setzte sich bei der Emmy-Verleihung in Los Angeles gegen den langjährigen Platzhirsch "Mad Men" und vier weitere Konkurrenten in der Kategorie "Bestes Drama" durch. "Homeland" hatte zuvor schon mehrere Emmys eingeheimst und war der große Gewinner des Abends.
Die Serie um einen Kriegsheimkehrer hatte sowohl den Preis für den besten Hauptdarsteller als auch für die beste Hauptdarstellerin bekommen. In der Serie, die lose auf der israelischen Reihe "Hatufim" ("Prisoners of War") basiert, geht es um eine CIA-Agentin (Claire Danes), die einem angeblichen Doppelagenten (Damian Lewis) auf die Spur kommen will. Danes und Lewis konnten jeweils die Trophäen mit nach Hause nehmen.
Beste Komödie wurde zum dritten Mal in Folge "Modern Family". In der Serie spielt Ed O'Neill, bekannt als "Al Bundy", den Vater einer modernen Familie - mit schwulem Paar, deutlichen Altersunterschieden, wechselnden Ehepartnern und Patchworkfamilie. Die Serie, die wie etwa "Stromberg" im Stil einer Dokumentation aufgemacht ist, läuft in Deutschland bei RTL Nitro.
Den Emmy für den besten Spielfilm erhielt "Game Change" über die einstige republikanische Anwärterin auf die US-Vizepräsidentschaft, Sarah Palin. Hollywoodstar Julianne Moore erhielt für ihre Darstellung Palins ihren ersten Emmy. Ihr Kollege Kevin Costner gewann als Darsteller in dem Spielfilm "Hatfield & McCoys".
17 Nominierungen - kein Preis
"Mad Men", die bei Publikum und Kritik gleichermaßen beliebte Serie über eine New Yorker Werbeagentur in den 60er Jahren, hatte in den vergangenen vier Jahren jeweils den wichtigsten Emmy abgeräumt. Von "Mad Men", benannt nach den Werbefirmen in der New Yorker Madison Avenue, gibt es mittlerweile fünf Staffeln - die ersten vier hatten den Emmy bekommen. In diesem Jahr war "Mad Men" in insgesamt 17 Kategorien nominiert, konnte aber keinen einzigen Preis gewinnen.
"Homeland" und "Mad Men" hatten noch vier weitere Konkurrenten: In "Boardwalk Empire" mit Steve Buscemi geht es um die Gangster in Atlantik City zur Zeit des Alkoholverbots. Die Serie wird unter anderem von Martin Scorsese und Mark Wahlberg produziert. "Breaking Bad" mit Hauptdarsteller schildert das Leben eines Chemielehrers, der zum Drogenbaron wird.
"Downton Abbey" beschreibt das Leben einer Aristokratenfamilie in England. Um Herrscher, allerdings in einer Fantasywelt, geht es auch in "Game of Thrones". Bis auf "Homeland" werden alle Serien auch in Deutschland ausgestrahlt, allerdings auf Spartenkanälen.
Quelle: ntv.de, mli/dpa