10. Staffel "Bauer sucht Frau" "Ich Schinken, du Post"
14.10.2014, 07:15 Uhr
Auch zur Jubiläumsstaffel suchen wieder 10 Bauern die große Liebe.
Die Bauern sind wieder auf Brautschau. Wer denkt, das Format habe sich nach zehn Staffeln abgenutzt, irrt. Denn schon die Auftaktfolge sorgt für Fragen und Verwirrung. Und wer ist eigentlich diese geheimnisvolle Heike?
In der Jubiläumsausgabe der beliebten RTL-Kuppelshow "Bauer sucht Frau" suchen wieder zehn schwer vermittelbare Bauern eine neue - oder in einigen Fällen auch ihre erste - Flamme. Jeder der Landwirte ist von der Hoffnung getrieben, endlich die Richtige zu finden, die "Frau fürs Leben" sozusagen. Die Trecker der strammen Burschen sind für ihre Liebste in spe geschmückt und die Betten gemacht, aber jeder der Bauern muss sich, wie auch schon in den neun Staffeln zuvor, zwischen zwei Auserwählten entscheiden. Welche der Herzensdamen wird wohl künftig ein Leben auf dem Hofe zwischen allerlei Getier an der Seite ihres Naturburschen fristen?

Auf dem Scheunenfest lernt Sebastian (32) aus Bayern Ines (31, l.) und Tanja (33) kennen.
(Foto: RTL)
Die neuen Bauern, und das muss man ihnen sofort zugutehalten, haben keine verqueren Vorstellungen von ihrer Traumfrau. Straußenzüchter Sebastian mag es ganz gern, wenn seine Zukünftige, die er "für ewig behalten" will, "ein paar Pfunde mehr auf den Hüften" hat und der romantische Biobauer Karl-Heinz wünscht sich eine Frau mit Humor und dem Herz auf dem rechten Fleck. Darin sind sich alle Bauern einig und Gottfried erzählt sogar, dass er in den vergangenen Jahren schlechte Erfahrungen gemacht hat, wenn er der Damenwelt gegenüber erwähnte, was er beruflich eigentlich so treibt. "Da sinkt dann ganz schnell die Attraktivität", sagt er fast schon ein bisschen demotiviert.
"Hey, what you are looking for?"
Jeder der Bauern hat gleich in der Auftaktfolge bewiesen, dass er für die zehnte Staffel ein Garant für beste Unterhaltung ist und mehr zu bieten hat, als nur sein einsames Herz und einen Bauernhof, auf dem, im schlechtesten Fall, eigentlich nur die (Schwieger)mutter die Heugabel schwingt. Wie zum Beispiel im Fall von Markus, der nebenbei im Milchviehbetrieb seiner Mutter aushilft, hauptberuflich aber Kranführer ist. Hobby-Bauer Peter, auch so etwas muss es geben, ist in dem beliebten RTL-Format ein Novum. Er wohnt nämlich weder in Bayern, noch in Hessen und nicht einmal in Deutschland. Der 54-Jährige bewirtschaftet in Portugal Eukalyptus und Pinien und hofft bei "Bauer sucht Frau" endlich eine natürliche, fleißige Schönheit zu finden, die mit einem "gemütlichen Leben als Lohn" kein Problem hat.
Einige der Bauern schließt man als Zuschauer sofort in sein Herz. Da ist zum Beispiel der sympathisch, aber ziemlich unbeholfen wirkende Rolf aus Hessen. Der 27-Jährige, dessen Passion seit seinen Kindertagen die Landwirtschaft ist, hatte noch nie eine feste Beziehung. Das Manko des schüchternen Rothaarigen: Er stottert, wenn er nervös ist. Leider ist Rolf ziemlich oft nervös. Also eigentlich fast immer. Und so blieb er bislang, genau wie seine Mitstreiter Biobauer Gottfried, Landwirt Sebastian oder Schweinebauer Gunther, abends "mit den Viechern" allein auf dem (elterlichen) Hof.
"Wo ich wohne, ist ein Kaff"
Nachdem die Bauern sich durch eine fingernageldünne Flut an Bewerbungen möglicher künftiger und heiratswilliger Damen geackert haben, dürfen sie sich auf dem Scheunenfest zwischen zwei in die engere Wahl gerückten (oder auch den beiden einzigen) Kandidatinnen entscheiden. Biobauer Gottfried begutachtet den Inhalt seiner Briefe im Schatten ein Baumes nebst aufgetischter Brotzeit, was Moderatorin Inka Bause süffisant mit "Ich Schinken, du Post" kommentiert.
Schäfer Rainers oberste Prämisse bei der Brautschau: Die Zukünftige sollte einen Führerschein haben, denn "da wo ich wohne, ist ein Kaff", so der 41-Jährige einladend. Und so ein Scheunenfest, das ist ja nix, wo man morgens mal eben mit dem Trecker hinfährt und dann ein paar Kühe über die Weide treibt. Da ist es natürlich absolut verständlich, dass der eine oder andere Landwirt feuchte Hände und wacklige Knie bekommt und sich mit Liegestütze oder Akkordeon-Übungen etwas Mut antrainiert. Außerdem stehen die Bauern mit ihren hibbeligen Gefühlen ja nicht allein auf weiter Flur, denn auch der holden Weiblichkeit schlagen die Herzen bis zum Hals. Manch eine hat sogar gefühlte hundert schlaflose Nächte hinter sich. Denn schließlich trifft "frau" auf dem Scheunenfest "ja auf die Konkurrenz und die schläft ja bekanntlich ebenfalls nicht".
Hübsch gemacht haben sich aber alle und dem gefühlvollen TV-Zuschauer entgeht nicht, dass das Scheunenfest ganz großes, emotionales Kino ist: Verliebte Blicke, neidische Sprüche über das Dekolleté der Mitbewerberin, rote Wangen, kleine Tränchen, erste scheue Berührungen, ein verschmitztes Lächeln. Im Hintergrund ertönen die Fanfaren. Nun gilt es, sich ein wenig kennenzulernen und auszutesten, wer am besten zu einem passt. Und das macht man ganz poetisch am Stehtisch.
"Frauen lieben kleine süße Jungtiere"
Eine "richtige Landfrau" ist laut Peter aus Portugal, eine Frau, die "auf dem Land helfen kann". Und Bauer Karl-Heinz stellt beim gemeinsamen, ersten Beschnuppern fest, dass man "mit sechzig ja noch keine achtzig" ist. Recht hat er.
Der eine Bauer ist mit der Situation, zwei Frauen gleichzeitig händeln zu müssen, vollkommen überfordert, ein anderer würde sich am liebsten vor Aufregung erst mal ein Schnäpschen genehmigen.
Und hier kommt die geheimnisvolle Heike ins Spiel.
Der Mehrheit der Landwirte gelingt es jedoch, ihre innere Unruhe durch selbstgemachte Präsente zu überspielen. Für die potentiellen Hofdamen gibt es flauschige Schafsfelle, knackige Würstchen, dicke Eier (ausgeblasene Straußeneier als Lampen) oder modische Schlüsselbretter. Wer jetzt aber denkt, dass man bei so einem Beschnuppern nur über oberflächliche Themen spricht, irrt. So findet Schäfer Rainer es sogar richtig super, wenn die Zukünftige ein Kind hat. Dann wäre das Erbe wenigstens schon gesichert.
Schäfer Rainer zählt übrigens zu den Kandidaten mit extrem hohem Unterhaltungswert, denn als eine seiner Herzdamen ihn fragt, warum er sie ausgewählt hat, antwortet er inbrünstig: "Wegen deinem Ambiente." So bringt man Frauenherzen zum Schmelzen.
Aber auch die Kandidatinnen brennen vor Neugierde, für welche von ihnen sich die Land-Jungs schlussendlich entscheiden werden. Und während sich die eine gerade noch selbstbewusst "eine 50/70 Chance" ausrechnet, ist die Wahl schon auf ihre Konkurrentin gefallen. Für Bauer Sebastian und Bauer Gunther waren die großen Augen und der Charakter der ausschlaggebende Faktor. Schäfer Rainer bildet hier eine Ausnahme: Bei ihm war die Trinkfestigkeit von Bewerberin Heike, mit der er, während die andere Kandidatin draußen allein auf einer Bank warten musste, eine Flasche Schampus hinter die Binde kippte, das alles entscheidende Kriterium in Sachen Brautwahl.
Indes hat Heike nicht nur ihrem Bauern den Kopf verdreht, sondern auch bei der Netz-Community für allerlei Verwirrung gesorgt. Denn die geheimnisvolle Blondine mit dem kecken Dirndl ist bereits zum zweiten Mal dabei. Darüber hinaus sorgt ihre Altersangabe, die offensichtlich etwas mit ihrer Optik zu kollidieren scheint, im Internet bei der Fangemeinde von "Bauer sucht Frau" für wilde Spekulationen und hitzige Debatten.
"Amor hat voll zu tun"
Zwischen Karl-Heinz und Luise stimmt die Chemie sofort und auch Straußenzüchter Sebastian hat sich schnell entschieden. Allerdings ist "von Null auf Hundert nicht so sein Ding", was seine Auserwählte Ursula bestimmt verknusen kann. Dann aber geschieht etwas, das einem das Herz dann doch mal kurz in die Hose plumpsen lässt: Der schüchterne Rolf entscheidet sich für die hübsche, blondhaarige Madeleine, doch die hat plötzlich gemerkt, dass der Funke bei ihr einfach nicht überspringen will und gibt dem total verdutzten Landwirt einen unschönen Korb. Der ist jetzt so verzweifelt, dass ihm tatsächlich beinahe die Tränen kommen und obwohl er weiß, dass seine zweite Wahl, Bianca, bestimmt auch ihren Stolz hat, fasst er sich ein Herz und fragt, ob dann doch vielleicht sie mit ihm auf den Hof möchte. Letztlich ist es Moderatorin Inka, die diese herbe Enttäuschung irgendwie auffangen muss: "Hier sollte ein Date einfach nicht sein. Auch wenn du so ein toller Mann bist". Für Gottfried, den "besten Wildschinkenmacher der Welt", ist seine Entscheidung eine aus dem Bauch heraus. Wer Martina danach sieht, ahnt sofort: Hier sind ganz große Gefühle im Spiel.
Die erste Hürde ist genommen. Und weil "Schmetterlinge im Bauch nicht sattmachen", geht’s anschließend zum leckeren Spanferkel-Buffet. Während die suchenden Bauern mit ihren Auserwählten schlemmen, schmusen und schon ein bisschen vorsichtig tätscheln, läuft im Hintergrund der DJ Ötzi-Song "Einen Stern, der deinen Namen trägt", der dann auch noch als Karaoke-Nummer herhalten muss. "Amor hat ab jetzt alle Hände voll zu tun", denn sein Bogen wird in den anstehenden "Hofwochen" sicher viele Pfeile verschießen. Hoffentlich wird er dabei nicht überspannt.
Fazit: Schrulliger Auftakt zur Jubiläumsstaffel von "Bauer sucht Frau", die ihren Fremdschämfaktor nicht immer unter Kontrolle hat.
Quelle: ntv.de