Ärzte gaben immer stärkere Schmerzmittel Jacksons Ex-Frau weint vor Gericht
15.08.2013, 11:04 Uhr
Rowe war drei Jahre mit Jackson verheiratet.
(Foto: REUTERS)
Michael Jackson war ein prestigeträchtiger Patient und ein zahlungskräftiger dazu. Seine Ärzte hätten dies skrupellos ausgenutzt, sagt Jacksons Ex-Frau aus. Sie hätten praktisch Schlange gestanden, um ihn mit Medikamenten zu versorgen.
Michael Jacksons Ex-Frau Debbie Rowe hat vor Gericht schwere Vorwürfe gegen die Ärzte des verstorbenen Popstars erhoben. Die Mediziner hätten sich einen regelrechten Wettlauf geliefert, um dem früheren King of Pop immer stärkere Schmerzmittel zu verschreiben, sagte Rowe unter Tränen in Los Angeles. Jackson habe nach den Kopfhautverbrennungen, die er sich 1984 bei Werbeaufnahmen zugezogen hatte, eine "unglaubliche" Angst vor Schmerzen gehabt. Jahrelang habe er zahlreiche starke Medikamente dagegen genommen.
Rowe sagte weiter aus, die Ärzte hätten ihren früheren Mann ausgenutzt und ihm Schmerzmittel zur Behandlung etlicher Leiden verabreicht, von Akne bis hin zu der Verbrennung der Kopfhaut. Der Popstar sei seinen Ärzten hörig gewesen, berichtete die frühere Krankenschwester Rowe. "Dummerweise hat er den Menschen vertraut." Sie selbst habe den Popstar vor starken Mitteln gewarnt.
Es geht um eine Milliarde Dollar
In dem Verfahren fordern Jacksons Mutter Katherine sowie die drei Kinder des Popstars mehr als eine Milliarde Dollar (rund 760 Millionen Euro) Schadenersatz von der Konzertagentur AEG. Nach Ansicht der Kläger hätte Jackson diese Summe mit seiner Comeback-Tournee verdienen können, wenn er nicht gestorben wäre.
Die 54-jährige Rowe ist die Mutter der beiden älteren Kinder Jacksons und war von 1996 bis 1999 mit ihm verheiratet. Sie trat als Zeugin der Verteidigung auf, die argumentiert, Jackson sei medikamentenabhängig gewesen und selbst für seinen Tod durch das Narkosemittel Propofol verantwortlich. Den Medienberichten zufolge trat Rowe nur widerwillig in den Zeugenstand. Sie stehe auf der Seite von Klägerin Katherine Jackson.
Jackson war am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren an einer Überdosis des Mittels Propofol gestorben. Sein von AEG eingestellter Leibarzt Conrad Murray hatte ihm das Narkosemittel verabreicht, weil der Sänger vor seiner Comeback-Konzertreihe unter chronischer Schlaflosigkeit litt. Der Arzt wurde im Jahr 2011 wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft verurteilt.
Quelle: ntv.de, dpa