Ein Manga-Mädchen im Feenwald - so ungefähr kann man ihn sich vorstellen, den Auftritt von Jamie-Lee Kriewitz beim Eurovision Song Contest. Vor knotigen Bäumen und einer Mondprojektion kann die Stimme der deutschen Wettbewerberin glänzen.

Beim Eurovision Song Contest (ESC) hat die deutsche Kandidatin Jamie-Lee Kriewitz ihren Auftritt absolviert. Die 18-Jährige, die sich sehr für Asien interessiert, sang in einem blauen kurzen Kleid ihren Song "Ghost", umgeben von einem Waldbühnenbild mit Vollmond. Dazu trug sie bunten Schmuck im Haar - ihr Markenzeichen.

Beim Finale des europäischen Musikwettbewerbs in Stockholm ging sie als Zehnte an den Start - gleich hinter dem Kandidaten des Gastgebers Schweden, dem 17-jährigen Frans. "Ein klasse Auftritt", sagte ARD-Kommentator Peter Urban.

Mit Jamie-Lee, die im vergangenen Jahr die Castingshow "The Voice of Germany" gewonnen hat, hofft Deutschland wieder auf eine bessere Platzierung. Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Kandidatin Ann Sophie keinen einzigen Punkt bekommen und war damit in der Gesamtwertung ganz hinten gelandet.

Kurz vor ihrem Auftritt in Stockholm zeigte sich Jamie-Lee zuversichtlich. Sie sei sehr zufrieden, sagte sie im ARD-Fernsehen. Zu den Favoriten zählt Deutschland aber auch diesmal nicht. Buchmacher räumten vor allem Russland, Australien und der Ukraine Chancen auf den Sieg ein.

Insgesamt kämpfen beim ESC 26 Kandidaten um den Sieg. Mit Balladen, Disco-Musik oder Country-Folk-Pop buhlen sie um die Gunst von Zuschauern und Jury, die per Abstimmung entscheiden, welcher Künstler als Gewinner aus dem Musikwettbewerb hervorgeht. Ob es für Jamie-Lee viele Male "Twelve Points" - also die Höchstwertung gibt - wird sich in Kürze zeigen: Nach 23.00 Uhr startet die kultige Punktevergabe, die in diesem Jahr erstmals getrennt nach Jurys und Zuschauern abläuft.