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"Macht sie bitte fertig!" Joko Winterscheidt tritt ins Fettnäpfchen

Bei diesem Shitstorm hilft auch kein Beten: Joko Winterscheidt.

Bei diesem Shitstorm hilft auch kein Beten: Joko Winterscheidt.

(Foto: imago/Revierfoto)

Eigentlich scheinen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf als cooles Chaoten-Duo unantastbar. Doch ein wutentbrannter Facebook-Post Jokos geht nun gewaltig nach hinten los. Es hagelt hämische Kommentare.

Es kann nur zwei geben - und so gibt es Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf fast immer nur im Doppelpack. Längst sind die beiden nicht mehr nur die Hoffnungsträger, sondern die Überflieger der Moderatoren-Wüste im Fernsehen. Mit dem TV-Abschied des bisherigen ProSieben-Alleinunterhalters Stefan Raab gewinnt das Duo noch einmal zusätzlich an Gewicht - eilig verlängerte man in Unterföhring die Verträge mit ihnen gleich "um mehrere Jahre".

Vor allem beim jüngeren Zielpublikum kommt der zwischen anarchistisch und pubertär schwankende Humor des 36 (Joko) und 31 (Klaas) Jahre jungen Zweiergespanns gut an. Doch auch wenn die beiden als Moderatoren kaum noch auseinanderzudividieren sind - neben der TV-Karriere versucht jeder für sich, auch ganz eigene Wege zu beschreiten. Heufer-Umlauf etwa mit seiner Band "Gloria", Winterscheidt als Geschäftsmann. So investierte er zum Beispiel vor Kurzem in das Startup "GoButler", das via App seine Dienste zur Erledigung von lästigem Alltagskram anbietet.

Zwinkernde Matroschka

Und auch befreundeten Unternehmern scheint Joko gerne unter die Arme zu greifen. Und sei es nur verbal in Form eines Wutanfalls. So nun geschehen auf seiner Facebook-Seite. "Ein Multimillionen Unternehmen wie Schweppes kopiert den Drink meines Freundes Herbal Moscow und ich frage mich! Ist das fair?! Macht sie bitte fertig! Danke!!! Share it!!!!", war dort zu lesen. Dazu postete Winterscheidt die Aufnahmen von zwei Getränkedosen, die tatsächlich einige Gemeinsamkeiten aufweisen. Beide zeigen eine Matrjoschka, die dem potenziellen Käufer freundlich zuzwinkert.

Ob sich der Großkonzern tatsächlich von dem in Hamburg ansässigen und von Hesam Montazer gegründeten Getränke-Neuling bei der Dosengestaltung inspirieren ließ, ist unklar. "Das angesprochene Produkt wird in Israel durch Coca Cola angeboten. Schweppes Deutschland vertreibt das Produkt überhaupt nicht. Eine Verbindung zum deutschen Markt existiert daher nicht", erklärte das Unternehmen Schweppes gegenüber der "Hamburger Morgenpost" (Mopo). Und auch Coca Cola wies im Gespräch mit der Zeitung die Verantwortung von sich - die fragliche Brause werde in Israel von einem lokalen Unternehmen abgefüllt und vermarktet.

Montazer selbst reagierte eher unaufgeregt auf den möglichen Design-Klau. "Klar waren wir nicht begeistert, als wir davon gehört haben. Wir wissen aber noch nicht, ob wir rechtliche Schritte einleiten", so der Getränke-Hersteller zur "Mopo". Wenigstens kann nicht von einer wirklichen Produktpiraterie gesprochen werden. "Herbal Moscow" setzt auf Ingwer als Geschmacksträger, das in Israel verkaufte Gesöff indes auf Beeren.

"Auf zu den Fackeln"

Winterscheidts Engagement in der Sache stieß jedenfalls auf ein äußerst geteiltes Echo bei Facebook. Zu knapp 6.000 Likes gesellten sich rasch auch jede Menge hämischer Kommentare. "Du trinkst doch sowieso die #Limo von Granini", lästerte etwa ein Nutzer mit Blick auf eine entsprechende Werbekampagne mit Joko und Klaas. "Und Mirinda kopiert Fanta oder was? Konkurrenz belebt das Geschäft", machte sich ein anderer über die Wutrede des Moderators lustig. "Nieder mit Schweppes! Auf zu den Fackeln und Heugabeln und lasst uns einen wütenden Mob bilden", kommentierte eine Dritte Jokos Worte ironisch.

"Frag GoButler, die machen das für dich" - ähnliche Vorschläge hatten gleich mehrere Facebook-Nutzer für Winterscheidt parat. Viele betrachteten die Sache aber auch ganz pragmatisch: "Für so etwas gibt es das Markenrecht und Geschmacksmuster. Wenn es nicht darunter fällt - dumm gelaufen."

Wenngleich Joko mit so einem Shitstorm vermutlich nicht gerechnet hat - eines hat er mit seinem Post in jedem Fall erreicht: Das Getränk seines Kumpels ist für kurze Zeit in aller Munde.

Quelle: ntv.de, vpr

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