Wer kommt für die Kosten auf? Kanada sieht Klärungsbedarf wegen Royals
14.01.2020, 15:02 Uhr
Zu einem gewissen Teil wird sich die kanadische Regierung wohl an den Sicherheitskosten beteiligen.
(Foto: imago/i Images)
Prinz Harry und Herzogin Meghan wollen künftig einen Teil ihrer Zeit in Kanada verbringen. Dort seien sie jederzeit willkommen, sagt Premierminister Trudeau. Doch bei der Übernahme der Sicherheitskosten für die Royals sind für ihn noch längst nicht alle Fragen geklärt.
Nach der Entscheidung des britischen Prinzen Harry und seiner Frau Meghan, künftig einen Teil ihrer Zeit in Kanada zu verbringen, denkt die kanadische Regierung noch darüber nach, ob sie den Schutz des prominenten Paares übernimmt. "Ich denke, das ist Teil der Überlegungen, die nötig sind, und dazu laufen Gespräche", sagte Premierminister Justin Trudeau in einem Interview mit dem kanadischen Fernsehsender Global News.
Noch ist demnach völlig offen, ob Kanada die Kosten für die Schutzmaßnahmen für Harry und Meghan übernimmt. "Wir sind nicht völlig sicher, wie die endgültige Entscheidung aussehen wird", sagte Trudeau. Es seien noch "viele Gespräche nötig". Grundsätzlich unterstützten die Kanadier es aber sehr, dass das Paar teils in ihrem Land leben wolle.
Zuvor hatte der kanadische Finanzminister Boll Morneau britische Presseberichte zurückgewiesen, wonach Trudeau der britischen Königin Elizabeth II. in Aussicht gestellt habe, die Sicherheitskosten für Harry und Meghan zu übernehmen. "Wir haben keine Zeit damit verbracht, über dieses Thema nachzudenken", sagte Morneau. Als Mitglied des von der Queen angeführten Commonwealth wolle Kanada allerdings "eine Rolle spielen". Als Commonwealth-Mitglied hat auch Kanada die Queen als Staatsoberhaupt.
Queen gewährt "Übergangsperiode"
Kanadischen Medien zufolge dürfte der Schutz von Harry, Meghan und ihres Sohns Archie jährlich rund 1,7 Millionen kanadische Dollar (eine Million Euro) kosten. Den britischen Medienberichten zufolge will sich Kanada mit umgerechnet 584.000 Euro pro Jahr daran beteiligen. Bei den bisherigen Besuchen von Mitgliedern des britischen Königshauses haben sich traditionell immer auch die kanadischen Steuerzahler an den Kosten der Sicherheitsmaßnahmen beteiligt.
Harry und Meghan hatten am vergangenen Mittwoch überraschend verkündet, dass sie sich weitgehend von ihren royalen Verpflichtungen zurückziehen und unabhängiger leben wollen. Am Montag fand dazu ein Krisengipfel der britischen Königsfamilie auf dem Landsitz Sandringham statt.
Die Queen erklärte anschließend, sie unterstütze "voll und ganz" den Wunsch des Paares, "ein neues Leben als junge Familie aufzubauen". Sie verwies aber auf die Klärung "komplexer" Fragen in den kommenden Tagen.
Bei der Zusammenkunft der Royals wurde Harry und Meghan vorerst eine "Übergangsperiode" von der Queen gewährt, in der sie in Großbritannien und Kanada leben dürfen. Vor ihrer Ehe mit Harry hatte Meghan als US-Schauspielerin eine Weile in Kanada gelebt. Dort wurde die US-Serie "Suits" gedreht, an der sie mitwirkte.
Quelle: ntv.de, lri/AFP