"Gänsehaut im Gesicht" Lena will auch 2011 antreten
31.05.2010, 14:57 Uhr
Lena for President!
(Foto: dpa)
Stefan Raab und die ARD sind sich einig: Lena soll ihren Titel beim Heim-Grand-Prix 2011 verteidigen. Die Zuschauer können möglicherweise über das Lied abstimmen, mit dem Lena dann an den Start geht.
Stefan Raab insistiert: Lena Meyer-Landrut soll ihren Eurovisions-Titel beim Heim-Grand-Prix 2011 verteidigen. Das sagte TV-Unterhalter und Mentor Stefan Raab in Köln. Er hatte schon in der Nacht des Sieges verkündet, dass Lena 2011 wieder auftreten solle; dies sei aber von den Journalisten zunächst als Scherz aufgefasst worden.
Raab, der bei Lenas Sieg eigenen Aussagen zufolge sogar "Gänsehaut im Gesicht hatte", erklärt: "Im Überschwang der Gefühle haben wir uns einfach mal gesagt (...), es gibt keine andere Möglichkeit, moralisch wie ethisch, dass die Siegerin bei der Europameisterschaft im eigenen Land den Titel verteidigt." "Das wird ein Riesending. Ich bin jetzt schon ganz fertig mit den Nerven." Alle Beteiligten seien der Meinung, dass dies eine gute Idee sei, berichtete Raab weiter. NDR-Intendant Lutz Marmor sagte auf der gemeinsamen Pressekonferenz: "Wenn wir ein erfolgreiches Team wieder an den Start bringen sollten, ist das auch was Gutes." Lena selbst bekräftigte ihre Bereitschaft wieder anzutreten.
Statt über einen neuen Kandidaten für den Eurovision Song Contest könnten die Zuschauer möglicherweise im kommenden Jahr über das Lied entscheiden, das Lena bei dem Wettbewerb in Deutschland singen werde, sagte Raab.
Wir sind Lena!
Lena soll wieder ran!
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"Es ist schwerer, den Eurovision Song Contest zu gewinnen als die Fußball-WM!" Das kann natürlich nur von Stefan Raab kommen, der tatsächlich etwas Großartiges geschafft hat: Ein ganz spezielles Wir-Gefühl in Zeiten, in denen schlechte Nachrichten wie Öl-Pest, Hochwasser und Total-Ausfälle in der Nationalmannschaft vorherrschen.
Raab, der noch immer gerührt, geschüttelt und überhaupt völlig fertig mit den Nerven wirkt, dankt all seinen Mitarbeitern, den Juroren seiner Casting-Show "Unser Star für Oslo" wie Xavier Naidoo, Marius Müller Westernhagen oder Joy Denalane, den Moderatoren Matthias Opdenhövel und Sabine Heinrich, allen Radiostationen und "den Freunden bei der ARD" und seiner "Liebhaberin ProSieben". "Ich bin noch immer geschockt", und deutlich zeigt er, wie stolz er auf seinen Schützling Lena ist!
Casting-Shows sind doof
Das Interesse an Lena ist gigantisch - sie sollte es für ihre Karriere nutzen, meint Mentor Raab.
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Die selbst ist bei der Pressekonferenz zwar müde, aber happy: "Danke sagen ist das Beste was man jetzt machen kann," sagt sie, "da sind so viele Leute die was getan haben, nicht nur in Oslo, die das alles übrigens ausgezeichnet organisiert haben, danke, das war so geil!" Lena albert rum und ermahnt sich dann selbst zur Conténance und schiebt noch nach: "Alles in Norwegen war toll und nett und super, und ich hoffe, dass es in Deutschland auch so wird!" Lena erzählt auch, dass sie noch nie so viel gearbeitet hat, und gibt zu: "Ich hatte aber auch unglaubliches Glück: Obwohl ich Casting-Shows total blöd finde, bin ich hingegangen, und das hat sich als Glück entpuppt!" Ja, sie möchte die Zeit nicht missen, denn es war geil. Und als sie dann zögert und nichts mehr kommt sagt sie noch: "Fertig!", und die Journalisten lachen. Wie immer, wenn Lena spricht.
Vier Städte bewerben sich
Nach dem Eurovisions-Sieg stehen nun noch die wichtige Entscheidung an: In welcher deutschen Stadt findet das Grand-Prix-Finale 2011 statt?
Die Hansestadt organisiert seit Jahren die offizielle Grand-Prix-Party und war Schauplatz etlicher deutscher Vorentscheide - außerdem sitzt in Hamburg der Grand-Prix-verantwortliche Norddeutsche Rundfunk (NDR). Hannover hält den Trumpf in der Hand, Heimatstadt von Lena zu sein. Köln hat bereits sämtliche Shows der Castingreihe "Unser Star für Oslo" ausgetragen und ist Sitz von Raabs TV-Firma. Und Berlin kommt als Hauptstadt und Party-Metropole sowieso in Betracht.
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Während Stadtobere und Ministerpräsidenten sich schon wortgewaltig für ihre jeweilige Stadt ins Zeug legten, hält sich der NDR bislang bedeckt. "In welcher Stadt das große Finale stattfinden wird, werden wir erst nach sorgfältiger Prüfung der verschiedenen Möglichkeiten entscheiden", sagte NDR-Intendant Lutz Marmor.
Lenas Karriere
Lena dürfte sich jetzt aber erst einmal ausruhen und wieder Kräfte sammeln, nach den anstrengenden Wochen des Castings, der Grand-Prix-Vorbereitung und der Abi-Prüfungen. Jedoch darf die Erholungspause nicht zu lange dauern, das weiß auch Medien- und Musikprofi Raab. Sie muss bald auf Europatour gehen und den Rückenwind des Sieges sowie ihre derzeitige Popularität nutzen, um das Fundament für eine längerfristige Karriere zu legen.
So lange haben alle anderne Zeit, den "Lena-Code" zu entschlüsseln: Schneewittchen-Look, kecke Ausdrucksweise, eigenwilliger Tanz, Jugendlichkeit gepaart mit ein paar trockenen Alt-Herren-Witzen, die Klamotten, ihr Schweigen, ihr Lachen, alles wird nun analysiert werden.
Lena, mach' dich auf was gefasst!
Quelle: ntv.de, soe/dpa