Unterhaltung

"Festival der Illusionen" Mentalmagie ist angesagt

Der Zauberer Doctor Marrax aus Stuttgart zeigt  beim "Festival der Illusionen" sein Können.

Der Zauberer Doctor Marrax aus Stuttgart zeigt beim "Festival der Illusionen" sein Können.

(Foto: dpa)

Altmodische Methoden wie Kaffeesatzlesen und Kartenlegen spielen keine Rolle mehr: Zauberer von heute setzen auf spektakuläre Tricks. Wer beim Zauber-Festival in Sindelfingen seine Zukunft für 2012 wissen will, braucht einem Magier nur tief in die Augen zu schauen.

Vorhersagen, Telepathie und Gedächtniskunst - seit einigen Jahren ist die sogenannte Mentalmagie aus der Zaubererzunft nicht mehr wegzudenken. "Vor allem seit der Castingshow "The next Uri Geller" ist die Disziplin in Mode gekommen", sagt Andreas Häußler vom Verein "Magischer Zirkel Stuttgart". TV-Sendungen hätten großen Einfluss auf das Bühnenprogramm der Magier. Ebenfalls als Trend gelte dank Comedy Shows die "komische Zauberkunst".

Vom 6. bis zum 8. Januar treffen sich beim "Festival der Illusionen" rund 600 internationale Zauberkünstler in Sindelfingen. Auf dem Programm stehen neben Zaubershows auch Fachseminare zu Themen wie Illusion und Imagebildung. Das Festival läutet zugleich das Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen des Vereins "Magischer Zirkel von Deutschland" ein, der 1912 in Hamburg gegründet wurde.

Von Magie kann man leben

Der aus Kuba stammende in Köln lebende deutsche Vizemeister in Allgemeiner Magie, Lecusay Martin in Aktion.

Der aus Kuba stammende in Köln lebende deutsche Vizemeister in Allgemeiner Magie, Lecusay Martin in Aktion.

(Foto: dpa)

Herbst und Winter gelten als die Hauptsaisons der Magier. Vor allem im November und Dezember unterhalten sie Firmenangestellte bei Weihnachtsfeiern. "Von der Magie kann man leben", sagt Häußler, der hauptberuflicher Magier ist. Gedankenlesen und Gehirnakrobatik zählt er zu seinen Spezialitäten. "Etwa 150 Tage im Jahr stehe ich auf der Bühne."

Bei ihren Auftritten greifen die Künstler auf moderne Hilfsmittel zurück. "Zauberer haben schon immer aktuelle Techniken wie zu Beginn Magnetismus oder Elektrizität eingesetzt", sagt Häußler. "Einige nutzen heute Projektionen." Ihr Zubehör kauften die Magier bei Zaubergerätehändlern, die auf Nachfrage auch Sonderanfertigungen liefern. Oder sie suchten in Zauberbüchern nach neuen Kniffen.

Zunft ohne Nachwuchsprobleme

Sorgen um den Nachwuchs mache sich die Zunft nicht, sagt der Magier. Dank der Harry-Potter-Filme um den jungen Zauberschüler sei das Handwerk auch für Jugendliche attraktiv. Die besten Jungzauberer treten einmal im Jahr bei einer Jugendmeisterschaft gegeneinander an.

Häußler schätzt, dass es in Deutschland etwa 4000 bis 5000 Zauberer gibt. Von den 2800 Mitgliedern im Verein "Magischer Zirkel von Deutschland" seien ein Großteil Männer. Warum es so wenige Zauberinnen gibt, kann sich Häußler nicht erklären. "In anderen Bühnensparten wie im Theater oder der Oper sind Frauen sehr stark vertreten. Aber ich kenne beispielsweise keine Bauchrednerin."

Quelle: ntv.de, Yasmin Akbal, dpa

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